Kandidatenstatus für die Ukraine: Aufruf an die Staats- und Regierungschefs der EU. Die Spitzen des Europäischen Parlaments bereiten einen Aufruf an die Führungen der EU-Mitgliedstaaten vor, der Ukraine auf dem EU-Gipfel im Juni den Status eines Beitrittskandidaten zu verleihen. Dies meldet “Interfax-Ukraine” unter Berufung auf einen der Nachrichtenagentur vorliegenden Entwurf. Eine entsprechende Erklärung soll auf der Sitzung der Konferenz der Präsidenten des Europäischen Parlaments am 9. Juni angenommen werden.
Unterdessen hat das Europäische Parlament am 8. Juni eine Resolution unterstützt, in der dazu aufgerufen wird, der Ukraine den Status eines Beitrittskandidaten zu gewähren sowie die Ukraine so schnell wie möglich mit notwendigen Waffen zu versorgen. Wie die Deutsche Welle berichtet, wurde die Resolution auf der Plenarsitzung am 8. Juni angenommen. 438 Abgeordnete stimmten dafür, 65 stimmten dagegen und 94 enthielten sich. Das Europaparlament empfahl dem EU-Rat, der Ukraine den EU-Kandidatenstatus “als klares politisches Zeichen der Solidarität mit dem ukrainischen Volk” zu verleihen.
Kampf um Sewerodonezk geht weiter. Der Leiter der regionalen staatlichen Verwaltung von Luhansk, Serhij Hajdaj, sagte, dass die Besatzer den größten Teil von Sewerodonezk kontrollieren würden. “Das Industriegebiet gehört uns, da sind sie nicht. Gekämpft wird nur in den Straßen innerhalb der Stadt”, so Hajdaj. Ihm zufolge stehen jedoch mehr als 90 Prozent der Region Luhansk derzeit vorübergehend unter russischer Besatzung.
Gleichzeitig sei Lyssytschansk vollständig unter ukrainischer Kontrolle. Hajdaj stellte fest, dass die Russen die Stadt chaotisch schwer beschießen würden: “Riesige Teile der Wohngebiete sind zerstört, es besteht aber keine Gefahr, dass unsere Truppen in der Region Luhansk eingekesselt werden.”
Gegenoffensive der ukrainischen Armee im Gebiet Cherson. “Im Zuge der Gegenoffensive haben die Streitkräfte die Ortschaft Blahodatne befreit. Die Stadt Cherson ist nur 15 Kilometer entfernt”, berichtet der Militärkorrespondent Roman Botschkala auf Telegramm. Oleksij Arestowytsch, Berater beim Präsidialamt, stellte im Fernsehen jedoch klar, dass die Russen Blahodatne verlassen hätten, um sich neu zu formieren. “Das ist keine panische Flucht, sondern ein Manöver. Sie verstärken die Front bei Cherson, die Gruppe am rechten Ufer”, so Arestowytsch. Ihm zufolge wurden alle russischen Soldaten aufgrund der Offensive der ukrainischen Armee von Blahodatne in einen anderen Teil der Region Cherson verlegt.
Russland könnte die Unabhängigkeit Litauens in Frage stellen. Am 8. Juni ist in die Staatsduma der Russischen Föderation einen Gesetzentwurf eingebracht worden, der die Aufhebung der Resolution des Staatsrates der UdSSR über die Anerkennung der Unabhängigkeit der Republik Litauen vorsieht. Darauf hat die Ukraine bereits reagiert. Die Absicht der Staatsduma, die Entscheidung über die Unabhängigkeit Litauens aufzuheben, sei ein weiterer Beweis für das Versagen der russischen Führung, erklärte Mychajlo Podoljak, Berater beim Präsidialamt der Ukraine. Er fügte hinzu: “Dies ist ein weiterer Beweis dafür, dass der Appetit des Imperiums sich nicht auf die Ukraine beschränkt.” Ihm zufolge kann der Krieg jetzt nur noch gestoppt werden, wenn die Verbündeten der Ukraine die Militärhilfe für die ukrainischen Streitkräfte beschleunigen und verstärken.
Ukraine in Flames: Präsident Wladimir Putin hat die Gesetze zur Adoption ukrainischer Waisenkinder in Russland vereinfacht. In der Praxis legalisiert er die Entführung von Kindern und Behinderten aus den besetzten Gebieten der Ukraine. Ukrainische Menschenrechtsaktivisten erörtern die Entführung ukrainischer Kinder und Wege zu ihrer Rückkehr. Video: How Russia Russifies Stolen and Occupied Children