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Tag 119 des Krieges: Raketen auf Mykolajiw, Journalisten-Mord, EU-Kandidatenstatus für die Ukraine

Sieben Raketen auf Mykolajiw. Am 22. Juni haben die russischen Truppen erneut die Stadt Mykolajiw mit Raketen angegriffen. Drei Personen wurden verletzt. In der Stadt wurden Hochhäuser und private Unternehmen beschädigt. Bürgermeister Oleksandr Senkewitsch sagte im ukrainischen Fernsehen: “Zwei Unternehmen wurden getroffen. Es sind private Unternehmen, wo es Kraftstoffe und Schmiermittel gab. Eine unserer Schulen wurde beschädigt, die Fenster sind zerbrochen und das Dach beschädigt. Fünf Hochhäuser, fünfstöckige Gebäude, haben jetzt kaputte Türen und Fenster.” Senkewitsch berichtete, dass wegen des Raketenangriffs bei einem Unternehmen ein Brand ausgebrochen sei. Daher sei über fast der ganzen Stadt schwarzer Rauch. Der Bürgermeister fügte hinzu, dass noch vier Privathäuser beschädigt worden seien.

Reporter ohne Grenzen: Journalist Levin von russischen Soldaten getötet. Der 40-jährige Max Levin wurde am 1. April 2022 in der Region Kyjiw tot aufgefunden, nachdem das Gebiet von der russischen Besatzung befreit worden war. Reporter ohne Grenzen sammelten vor Ort Beweise, die darauf hindeuten, dass der ukrainische Fotojournalist und sein Freund am Tag ihres Verschwindens, dem 13. März 2022, wahrscheinlich nach Verhören und Folter vom russischen Militär erschossen wurden. Das geht aus einem Bericht der Organisation hervor. So seien 14 Einschusslöcher im verkohlten Teil des Autos gezählt worden. Außerdem seien in der Nähe Spuren russischer Soldaten (Lebensmittelverpackungen und Plastikbesteck, die möglicherweise noch DNA-Spuren enthalten) gefunden worden. Die von Reporter ohne Grenzen gesammelten Beweise wurden an die ukrainischen Behörden weitergeleitet. Laut Reporter ohne Grenzen könnte der Mord von russischen Soldaten der 106. Luftlandedivision oder Spezialeinheiten begangen worden sein.

Präsidentin der Europäischen Kommission forderte die Staats- und Regierungschefs der EU auf, der Ukraine den Kandidatenstatus zu gewähren. Vor dem EU-Gipfel hat Ursula von der Leyen die Staats- und Regierungschefs aufgefordert, ihre historische Verantwortung für die zu erwartende Entscheidung wahrzunehmen und der Ukraine den Kandidatenstatus zu verleihen. Dem Entscheidungsentwurf zufolge werden die Staats- und Regierungschefs der EU auf ihrem Gipfel in Brüssel am 23. und 24. Juni der Empfehlung der EU-Kommission folgen und der Ukraine und der Republik Moldau den Status von Kandidaten für den Beitritt zur Europäischen Union gewähren.

Die ukrainische stellvertretende Ministerpräsidentin für europäische und euroatlantische Integration, Olha Stefanischina, sagte, die Ukraine wolle die Empfehlungen der EU-Kommission zur Gewährung des Kandidatenstatus bis Ende des Jahres umsetzen. “Ich denke, wir können die meisten davon noch schneller umsetzen”, sagte sie bei einem Briefing im ukrainischen Medienzentrum und fügte hinzu: “Dies ist in unserem Interesse, weil wir über die Aufnahme von Verhandlungen sprechen wollen.” Zuvor hatte Stefanischina darauf hingewiesen, dass die ukrainische Regierung bis Ende der Woche Reformen nennen werde, die nötig seien, um die Anforderungen der Europäischen Kommission zu erfüllen, damit Kyjiw seinen EU-Kandidatenstatus auch behalte, einschließlich der Ernennung des Leiters der Spezialisierten Staatsanwaltschaft für Korruptionsbekämpfung.

Ukraine in Flames: Russlands Aggression gegen die Ukraine hat die Welt tief getroffen. Ausländische Regierungen im Westen sind sich einig in ihrer Unterstützung für die Ukraine, und in einigen Fällen, wie in Deutschland, finden die Menschen, dass die Hilfe noch stärker sein müsste. Video: Foreign aid to Ukraine and helping Ukraine as a foreigner