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Tag 84 des Krieges: Warum die Ukraine dagegen ist, dass “Putin sein Gesicht wahrt”, Evakuierung aus Asow-Stahlwerk geht weiter

Drei Gründe, warum die Ukraine eine Politik von “Putins Gesichtswahrung” nicht zustimmen wird. Der französische Staatschef Emmanuel Macron hat Präsident Wolodymyr Selenskyj vorgeschlagen, Zugeständnisse in Bezug auf die Souveränität der Ukraine zu machen. Ähnliche Aussagen seien auch von anderen europäischen Politikern gemacht worden, sagte der Berater des ukrainischen Präsidenten, Mychajlo Podoljak, auf Radio NW mit. “Insgesamt sind solche Äußerungen, nicht nur von Macron, sondern auch von einigen Leuten aus der europäischen politischen Gemeinschaft, etwas seltsam, weil sie so klingen: ‘Ungeachtet der Tatsache, dass in diesem Krieg viele Zivilisten umgekommen sind, dass Infrastruktur schwer beschädigt wurde, dass Innenstädte und Wohnviertel bombardiert werden, soll eine so wichtige Figur für die europäische, globale Politik wie Putin sein Gesicht wahren können, also macht einige territoriale Zugeständnisse, gebt etwas ab'”, sagte Podoljak. Ihm zufolge wird die Ukraine solchen Vorschlägen aus mindestens drei Gründen nicht zustimmen:

“Erstens wird die ukrainische Gesellschaft solche Forderungen in keiner Weise emotional unterstützen. Zweitens bedeutet jedes Zugeständnis an Russland, an die russische politische Elite, damit sie ihr Gesicht wahrt, ein Minsk-3, einen um ein oder drei Jahre verschobenen Krieg. Dies muss Europas politische Elite wissen, wenn sie solche Erklärungen abgibt. Und wir werden uns bewusst in keiner Form darauf einlassen. Drittens: Jedes kleine Zugeständnis an die Russische Föderation wird diese nur dazu ermutigen, andere Forderungen zu stellen”, so Podoljak.

Europa sollte korrekter daran herangehen, wie man den Krieg beenden könnte. Es sollten “nicht Zugeständnisse an Russland, sondern die Prioritäten der Ukraine diskutiert werden”, fügte er hinzu.

Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba rief unterdessen dazu auf, Russland für den Einmarsch in die Ukraine nicht zu rechtfertigen. “Einige versuchen, die Schuld für die Invasion Russlands auf die NATO, die Vereinigten Staaten, die Europäische Union und die Ukraine abzuwälzen. Aus verschiedenen Gründen: Antiamerikanismus, moralische Blindheit, Verschwörungstheorie, russische Gehälter”, schrieb Kuleba auf Twitter. Er betonte, die Wahrheit sei, dass Russland einen ungerechtfertigten und nicht provozierten Angriffskrieg führe. “Gebt Euch nicht Lügen hin”, betonte Kuleba.

Schwierige Evakuierung der Verteidiger aus dem Asow-Stahlwerk geht weiter. Der Berater des Leiters des Präsidialamtes, Mychajlo Podoljak, sagte gegenüber Radio NW, dass die Evakuierung von Verteidigern aus dem Hüttenwerk in Mariupol fortgesetzt werde, aber kompliziert sei. Er rief dazu auf, vorsichtig über dieses Thema zu diskutieren.

Russische Truppen beschließen weiterhin die Grenzgebiete von Sumy und Tschernihiw. Dies meldet der staatliche Grenzschutzdienst der Ukraine. Demnach gab es am 18. Mai sieben russische Angriffe, fünf in der Region Sumy und zwei in der Region Tschernihiw. Der Feind setzte dabei großkalibrige Maschinengewehre, automatische Granatwerfer und Artillerie ein. Der längste Beschuss dauerte etwa eine Stunde.

Russischer Terror aus der Luft geht weiter. Infolge eines russischen Luftangriffs auf Bachmut in der Region Donezk wurden am 17. Mai fünf Zivilisten getötet, darunter ein zweijähriges Kind. Vier Bewohner wurden verletzt. Bei dem Beschuss durch die Streitkräfte der Russischen Föderation wurde ein Wohngebäude getroffen, wobei fünf Stockwerke zerstört wurden.

Ukraine in Flames: Warum es für Russland in der Ukraine keine “gesichtswahrenden” Optionen geben kann

Die Idee, Putin einen “Ausweg” in der Ukraine und die Möglichkeit zu geben, “sein Gesicht zu wahren”, wird oft als pragmatisch dargestellt. In Wirklichkeit ist dies nicht pragmatisch, sondern sehr gefährlich.

Video: Why Russia can’t have “face-saving” options in Ukraine