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Tag 98 des Krieges: Sewerodonezk fast unter russischer Kontrolle, Befreiung von Cherson geht weiter

Die russischen Invasoren haben 80 % der Stadt Sewerodonezk im Gebiet Luhansk besetzt. Gleichzeitig starteten die ukrainischen Verteidiger mehrere Gegenangriffe und nahmen russische Kämpfer gefangen. Der Leiter der regionalen Militärverwaltung von Luhansk, Serhij Hajdaj, sagte im ukrainischen Fernsehen: “Auch heute haben unsere Jungs Gegenangriffe getestet und in einigen Straßen sogar ein paar Russen zurückgedrängt. Sie haben sechs Gefangene genommen, mal sehen, was sie sagen.”

Gegenüber Reuters sagte Hajdaj, dass sich Zivilisten vor dem russischen Beschuss in der Nähe der Chemiefabrik “Asot” in Sewerodonezk versteckten würden. “Es gibt Zivilisten in Luftschutzbunkern, es gibt viele von ihnen”, betonte er. Laut Hajdaj könnten noch Vorräte gefährlicher Chemikalien am Standort sein. Es werde aber kein zweites “Asowstal” geben, denn das Hüttenwerk in Mariupol habe eine riesige unterirdische Stadt gehabt, die es in der Chemiefabrik in Sewerodonezk nicht gebe.

Die Befreiung der Region Cherson geht weiter. Ukrainische Soldaten haben mehr als 20 Ortschaften in der Region Cherson befreit, sagte der Leiter der Militärverwaltung in dem Gebiet, Hennadij Lahuta. “In Richtung der Region Dnipropetrowsk wurden mehr als 20 Siedlungen befreit, und unsere Streitkräfte bewegen sich allmählich vorwärts und werden die Region Cherson befreien”, sagte er im Fernsehen. Lahuta fügte hinzu, dass 50 % der Bevölkerung die Region Cherson verlassen hätten und die Einheimischen aufgehört hätten, zu Protestkundgebungen zu gehen, weil die Besatzer Zivilisten mit Gummigeschossen und Leuchtgranaten beschossen hätten.

1. Juni – Weltkindertag in der Ukraine. Der diesjährige Internationale Kindertag wird von schrecklichen Zahlen überschattet. Seit Beginn der massiven russischen Invasion am 24. Februar sind etwa 250 Kinder getötet und mehr als 420 verletzt worden. Das sind vorläufige Daten, denn niemand kennt die genauen Verluste in den vorübergehend besetzten Gebieten, insbesondere in Mariupol. In der von der russischen Armee zerstörten Stadt sollen vorläufigen Schätzungen zufolge rund 22.000 Zivilisten getötet worden sein. Ferner sollen etwa 200.000 ukrainische Kinder im Rahmen von Zwangs-Deportationen aus den besetzten Gebieten nach Russland gebracht worden sein.

Derzeit benötigen 5,2 Millionen Kinder, davon drei Millionen in der Ukraine und mehr als 2,2 Millionen Flüchtlingskinder, humanitäre Hilfe. Das geht aus einer Erklärung von UNICEF zum Weltkindertag hervor.

Daria Herasymtschuk, Beauftragte des Präsidenten für Kinderrechte und Kinderrehabilitation, sagte, ganze Gruppen von Psychologen würden derzeit verschiedene Schulungen durchlaufen, um Kindern im Krieg zu helfen. Zudem seien über den Chatbot “The child is not alone”, der vor drei Monaten gestartet wurde, mehr als 20.000 Bewerbungen von ukrainischen Familien eingegangen. Sie hätten den Wunsch geäußert, Kinder, die aus verschiedenen Gründen ohne elterliche Fürsorge sind, vorübergehend aufzunehmen.

Ukraine in Flames: Der Krieg macht Russland für die Weltgemeinschaft toxisch

Geld, Energie, Wirtschaft, Diplomaten, Sportler, Künstler und Menschen aus Russland  – all dies wird im Ausland verbannt. Russland kann seine Toxizität nur loswerden, indem es den Krieg gegen die Ukraine beendet, seine internationale Position ändert und die volle Verantwortung für die Handlungen des Putin-Regimes übernimmt.

Video: How war has made Russia toxic for the global community