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Belarussische Spur im Mordfall Scheremet, Wasserprobleme auf der Krim, Corona-Infektionen in der Ukraine rückläufig und weitere Themen

Die Lage im Kampfgebiet im Osten der Ukraine

Am 10. Januar 2021 haben die russischen Besatzungstruppen einmal das Feuer mit einem Granatwerfer auf die Stellungen der ukrainischen Vereinigten Kräfte in der Nähe von Awdijiwka (Region Donezk) eröffnet. Dies geht aus einem Bericht über die Situation im Einsatzgebiet der Vereinten Kräfte hervor. Ähnliche vereinzelte Provokationen gab es auch an anderen Tagen um Neujahr.


Belarussische Spur im Mordfall des Journalisten Pawel Scheremet

Am 4. Januar veröffentlichte EUobserver eine Audioaufnahme, auf der belarussische KGB-Mitarbeiter angeblich über die Beseitigung von Kritikern des Lukaschenko-Regimes sprechen, darunter des Journalisten Pawel Scheremet. Die Audiodatei wurde von Igor Makar zur Verfügung gestellt, einem ehemaligen Mitarbeiter der belarussischen Anti-Terror-Spezialeinheit “Almaz”.

Am 4. Januar übergab die belarussische Opposition der Internetzeitung “Ukrainska Prawda” Mitschnitte aus Gesprächen von Wadim Sajzew, der zwischen 2008 und 2012 Leiter des belarussischen Komitees für Staatssicherheit war. Zu hören sind auf den Aufnahmen Äußerungen von Sajzew, die am 11. April 2012 während der Unterrichtung von Offizieren der Eliteeinheit zur Terrorismusbekämpfung des KGB “Alpha” in Sajzews Büro in Minsk mit einem verdeckten Gerät aufgezeichnet wurden. Insbesondere wird dort diskutiert, wie Scheremet getötet werden soll, der damals in Russland lebte und arbeitete. Er sollte, laut Aufnahme, in die Luft gesprengt werden, und zwar auf eine aufsehenerregende Weise, um so öffentlich ein Exempel zu statuieren.

Laut dem ehemaligen belarussischen “Almaz”-Angehörigen Igor Makar war Scheremet in Gefahr, weil er die Explosion in der Minsker U-Bahn im Jahr 2011 aktiv untersuchte und damit das diktatorische Regime in Belarus störte. Makar sagte, er habe die Mitschnitte von eigenen anonymen Quellen im belarussischen KGB im Jahr ihrer Aufnahme, also 2012 erhalten.

Im Dezember 2020 erhielt die ukrainische Polizei Hinweise auf mögliche Täter des Mordes an dem Journalisten Pawel Scheremet aus dem Hoheitsgebiet eines europäischen Landes und beabsichtigt, dort Ermittlungsmaßnahmen durchzuführen. Am 5. Januar sagte der ukrainische Innenminister Arsen Awakow, dass schon im Januar in Europa Ermittlungsmaßnahmen im Zusammenhang mit einer möglichen “belarussischen Spur” im Fall des Mordes an dem Journalisten Pawel Scheremet durchgeführt werden könnten.

Scheremet, ein bekannter belarussischer, russischer und ukrainischer Journalist, starb am Morgen des 20. Juli 2016 im Zentrum von Kiew durch eine Bombe am Auto, an dessen Steuer er saß. Obwohl der Fall für erhebliches öffentliches und internationales Aufsehen sorgte, ist der Mord bis heute nicht geklärt.


Krim: Problem mit Wasserversorgung kritisch

Die Bewohner der von Russland besetzten ukrainischen Halbinsel Krim erhalten aufgrund leerer Wasserreservoirs nur noch stundenweise Wasser. Wenn es in den kommenden Monaten keine starken Regenfälle gibt, könnte es passieren, dass die Krim überhaupt ohne Wasser dastehen wird. Insbesondere der Ayan-Stausee, der die Bewohner von Simferopol mit frischem Wasser versorgte, ist inzwischen ausgetrocknet. Das berichtet der Offizier des Generalstabs der Streitkräfte der Ukraine, Anatolij Stefan, auf Facebook. 

Vor der Besetzung durch Russland bezog die Halbinsel den größten Teil ihres Wassers vom ukrainischen Festland, rund 85%. Auf der Krim wurden 2013 insgesamt 1,55 Milliarden Kubikmeter Wasser aus verschiedenen Quellen gewonnen. Aber mit eigenen Quellen deckte die Krim nur 13% ihres Bedarfs. Der Rest floss durch einen Kanal vom Fluss Dnjepr auf die Halbinsel. Die ukrainischen Behörden haben wiederholt erklärt, dass die Versorgung der von Russland annektierten Krim mit Dnjepr-Wasser erst nach Ende der russischen Besatzung wiederhergestellt wird.

Derzeit gibt es Wasser nur aus Stauseen und unterirdischen Quellen auf der Krim. Laut Ökologen führt allerdings die regelmäßige Nutzung unterirdischer Quellen zur Versalzung des Bodens. Der von Russland kontrollierte “Chef der Krim”, Sergej Aksjonow, erklärte unterdessen, auf der Halbinsel solle eine Anlage zur Entsalzung von Meerwasser gebaut werden.


TOP 10 der Verschwörungstheorien 2020

Was waren die am weitesten verbreiteten Verschwörungstheorien im Jahr 2020? Welche Gefahren birgt einer Impfung? Wer hat die Proteste in Belarus organisiert? Warum soll sich Nawalny selbst vergiftet haben? Dazu ein Beitrag und Video der Hybrid Warfare Analytical Group (HWAG) des Ukraine Crisis Media Center (UCMC) unter https://uacrisis.org/en/top-conspiracies-of-2020


Wie die Ukraine gegen COVID-19 kämpft

Zahl der Corona-Neuerkrankungen in der Ukraine rückläufig. Im Vergleich zu den Vormonaten sinkt in der Ukraine die Anzahl der Neuerkrankungen und Todesfälle durch das Coronavirus. Am 10. Januar wurden 4288 neue Fälle registriert, 4819 Personen wurden als genesen gemeldet und 1372 Menschen mussten in ein Krankenhaus eingeliefert werden. 68 Menschen sind binnen 24 Stunden verstorben.

Strenge Quarantäne vom 8. bis 24. Januar. Unterdessen hat die ukrainische Regierung über das Land vom 8. bis 24. Januar eine strikte Quarantäne verhängt. So soll die Ausbreitung von Infektionen nach den Neujahrsferien und Weihnachten verhindert werden. In dieser Zeit ist der Betrieb von Cafés, Restaurants und Bars (mit Ausnahme von Bestellungen zum Mitnehmen) verboten.

Untersagt ist der Offline-Handel. Davon ausgenommen ist aber der Handel mit Lebensmitteln, Arzneimitteln, Medizin- und Hygieneprodukten, Haushaltsreinigern, Kommunikationsmitteln, Printmedien, Tierarzneimitteln, Futtermitteln, Saatgut, Pflanzenschutzmitteln usw. auf Einzelhandelsflächen, von denen mindestens 60 Prozent für den Handel mit solchen Waren bestimmt sind. Handelsaktivitäten mit anderen Waren dürfen nur über eine gezielte Lieferung von Bestellungen erfolgen. Geschlossen werden auch Kinos, Fitnessstudios, Schwimmbäder und Theater.

Während der strengen Quarantäne ist es verboten, Bildungseinrichtungen (außer Kindergärten) aufzusuchen, mit Non-Food-Produkten Handel zu treiben und Unterhaltungs-, Sport- oder Kulturveranstaltungen abzuhalten.

Bei der Anzahl der Neuerkrankungen belegt die Ukraine in Europa den 11. Platz. Mit Stand vom 10. Januar wurden in Europa insgesamt 193.931 neue Coronavirus-Infektionen diagnostiziert. Die meisten (54.940) in Großbritannien. Es folgen Italien, Frankreich, Deutschland und Polen. Die Ukraine ist derzeit auf dem 11. Platz, was Anzahl der Neuerkrankungen angeht. Weltweit liegt die Ukraine diesbezüglich auf Platz 24.