Tag 35 des Krieges: Raketenangriff auf Stadt Dnipro, 85 % der Russen unterstützen Putin, was der Krieg Russland kostet

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Russland verlegt Einheiten aus den Regionen Kyjiw und Tschernihiw Richtung Charkiw und Donezk. Dies erklärte der Sekretär des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrates, Oleksij Danilow, im ukrainischen Fernsehen. “Einige der Leute, die bei Tschernihiw und Kyjiw waren, werden verlegt. Einige von ihnen tauchen bei Charkiw und Donezk auf. Dort verstärkt der Feind jetzt seine Gruppierungen, um zu versuchen, den Druck auf unsere Verteidiger bei Charkiw, Donezk und Luhansk zu erhöhen”. Danilow warnte davor, weitreichende Schlussfolgerungen aus Russlands Erklärungen über eine Verringerung der Intensität der Kämpfe in den Gebieten von Kyjiw und Tschernihiw zu ziehen und zu glauben, dass sich der Feind endgültig zurückziehe.

Russische Armee bombardiert Stadt Dnipro. Der Bürgermeister von Dnipro, Dmytro Filatow, meldet einen Raketenangriff auf seine Stadt. Einzelheiten wurden noch keine bekannt gegeben.

Militärexperte: Krieg kostet Putin bereits 623 Milliarden Dollar. In einem Monat des Krieges haben die Russen fast doppelt so viel für die Kämpfe ausgegeben wie die Amerikaner in Vietnam. Das erklärte Witalij Kewljuk, Experte des Zentrums für Verteidigungsstrategien und Oberst der Reserve mit Kampferfahrung, gegenüber der ukrainischen Zeitung NW. Der Experte schätzt die Gesamtsumme der Militärausgaben – Zahlungen an Gefallene und Verwundete, verlorene Ausrüstung, Treibstoff, Logistik – auf 623 Milliarden.

Seit Kriegsbeginn haben die Russen 11 Bürgermeister entführt. Außerdem wurden 8 weitere Gemeindebeamte als Geiseln genommen. Das teilte die ukrainische Ombudsfrau Ljudmyla Denisowa auf Facebook mit. Mit den Geiselnahmen verstoßen die russischen Militärs grob gegen Artikel 3 und 34 der Genfer Konvention zum Schutz von Zivilpersonen in Kriegszeiten, gegen Artikel 9 des Internationalen Pakts über bürgerliche und politische Rechte und gegen Artikel 5 der Europäischen Menschenrechtskonvention.

Selenskyj telefonierte eine Stunde lang mit Biden. Die Präsidenten sprachen über Verteidigungshilfe für die Ukraine und neue Sanktionen gegen Russland. Auf Twitter erklärte der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj, dass das Gespräch mit dem US-Präsidenten eine Stunde gedauert habe. Selenskyj und Joe Biden besprachen die Lage an der Front und am Verhandlungstisch, “konkrete Verteidigungshilfe, ein neues Paket verstärkter Sanktionen, makrofinanzielle und humanitäre Hilfe”.

Russisches Lewada-Zentrum: 83 % der Russen unterstützen Putin. Das russische Meinungsforschungsinstitut Lewada-Zentrum stellt fest, dass nach dem Beginn der groß angelegten russischen Invasion in der Ukraine am 24. Februar die Unterstützung für das Vorgehen des russischen Präsidenten Wladimir Putin seitens der russischen Bevölkerung auf 83% gestiegen ist. Dies geht aus einer Umfrage hervor, die das Lewada-Zentrum vom 24. bis 30. März durchgeführt hat. Damit ist die Unterstützung für Putin im März im Vergleich zu Februar und Januar um mehr als 10% gestiegen. Im Januar bzw. Februar lag sie bei 69 % bzw. 71 %.

Ukraine in Flames: Nicht nur Putin. Demaskierung der “russischen Welt”

Meinungsumfragen zeigen, dass 71 % der Russen stolz darauf sind, dass sich ihr Land im Krieg mit der Ukraine befindet. Trotz der möglichen Schwierigkeiten durch Sanktionen und die Wirtschaftsblockade ist die russische Bevölkerung voll der Illusion von Größe und Terror, die Putin in sowjetischen und ultrakonservativen Lehrbüchern systematisch aufgebaut hat. In dieser “russischen Welt” ist Russland eine belagerte Festung.

Video: Not Just Putin. Unmasking the Russian world

Teilnehmer:

Jurij MakaroW, Journalist und Produzent, ehemaliger Radio- und Fernsehmoderator

Oleh Pokaltschuk, Militär- und Geheimdienstoffizier, Sozialpsychologe

Olha Tokarjuk, unabhängige Journalistin

Ihor Todorow, Professor für Internationale Beziehungen, Nationale Universität UschhorodIryina Eihelson, Kandidatin für Sozialpsychologie, Konfliktpsychologin