224. Kriegstag: Gegenoffensive im Gebiet Luhansk, Drohnenangriff nahe Kyjiw, Putins AKW-“Erlass”

Beginn der Befreiung der Region Luhansk

Am 5. Oktober hat der Leiter der Militärverwaltung des Gebiets Luhansk, Serhij Hajdaj, den Beginn der Befreiung des Gebiets Luhansk bekannt gegeben. Ihm zufolge wurden bereits mehrere Ortschaften in der Region von der russischen Besatzung befreit. “Die Streitkräfte der Ukraine hissen dort bereits die ukrainische Flagge”, schreibt Hajdaj auf Telegram. Namen der befreiten Ortschaften nannte er nicht.

Angriff auf Bila Zerkwa

Beim Angriff russischer Truppen mit Kamikaze-Drohnen in der Nacht vom 4. auf den 5. Oktober wurden in Bila Zerkwa (Region Kyjiw) drei Gebäude beschädigt. Das Feuer wurde gelöscht. Das teilte Oleksij Kuleba, der Leiter der regionalen Militärverwaltung, im ukrainischen Fernsehen mit. Insgesamt wurden sechs Einschläge und sechs Explosionen registriert. Eine Person wurde verletzt. Inzwischen ist bekannt, dass 12 Drohnen ukrainisches Territorium angegriffen haben, sechs von ihnen wurden abgeschossen, die restlichen flogen in die Region Kyjiw, wo sie die Stadt Bila Zerkwa angriffen.

Experten zufolge können die von der Russischen Föderation eingesetzten iranischen Shahed-136-Kamikaze-Drohnen eine Entfernung von bis zu 1000 Kilometern zurücklegen, und die russischen Invasoren können sie aus verschiedenen Richtungen einsetzen. Der aktuelle Angriff wurde von Süden aus durchgeführt, aber laut der ukrainischen Armee ist auch mit Angriffen aus anderen Richtungen zu rechnen, beispielsweise von der Krim und von Belarus aus. Jurij Ihnat, Sprecher der ukrainischen Luftstreitkräfte, erklärte am 5. Oktober im ukrainischen Fernsehen, die iranischen Drohnen würden eine neue Bedrohung für alle Verteidigungskräfte darstellen und müssten mit allen verfügbaren Mitteln zerstört werden. Dazu benötige die ukrainische Armee verschiedene Luftabwehrwaffen, insbesondere Flugabwehrgeschütze und großkalibrige Maschinengewehrsysteme.

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Erlass von Putin über AKW Saporischschja

Wladimir Putin hat einen Erlass unterzeichnet, wonach das von den Besatzern eroberte Kernkraftwerk Saporischschja an Russland übergeben wird. Die russische Propaganda-Nachrichtenagentur TASS berichtet: “Die Regierung der Russischen Föderation wird dafür sorgen, dass die Objekte der Kernenergienutzung des Kraftwerks Saporischschja und anderes Eigentum, das für die Durchführung ihrer Aktivitäten notwendig ist, in föderales Eigentum übergehen.” Putin wies seine Regierung außerdem an, bis 2028 “die Einzelheiten des Betriebs, der Lizenzierung und andere Aspekte der Regulierung der Aktivitäten des Atomkraftwerks Saporischschja” festzulegen.

Der Generaldirektor der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEO), Rafael Grossi, gab am 5. Oktober bekannt, dass er zu Verhandlungen über die Lage im Kernkraftwerk Saporischschja nach Kyjiw reist. “Auf dem Weg nach Kyjiw zu wichtigen Terminen. Die Notwendigkeit einer Nuclear Safety and Security Protection Zone (NSSPZ) rund um das Kernkraftwerk Saporischschja ist heute dringender denn je”, so Grossi auf Twitter. Voraussichtlich nächste Woche wird der Generaldirektor der IAEO zu Verhandlungen über das Kraftwerk nach Moskau reisen.