201. Kriegstag: Ukrainer zurück in Swjatohirsk, Russen beschießen Charkiw, Isjum nach der Besatzung

Die ukrainischen Streitkräfte und die Nationalgarde sind bis nach Swjatohirsk in der Region Donezk vorgedrungen

Dies berichtet die Zeitung “Ukrajinska Prawda” unter Berufung auf eine Quelle im Militär. Eine offizielle Mitteilung des Generalstabs oder des Verteidigungsministeriums liegt derzeit nicht vor. In sozialen Netzwerken sind inzwischen Fotos veröffentlicht worden, auf denen zu sehen ist, dass die ukrainische Flagge über dem Stadtrat gehisst wurde. Es gibt auch ein Foto eines Soldaten der Nationalgarde mit dem Text: “Wir sind in Swjatohirsk”. Die Stadt in der Region Donezk war von den Russen besetzt, während das bekannte Kloster, die Swjatoirska Lawra auf der anderen Seite des Flusses Siwerskyj Donez, sich unter der Kontrolle der ukrainischen Streitkräfte befand.

Auch im Gebiet Luhansk wurden Ortschaften befreit

Das teilte der Gebietschef Serhij Hajdaj mit. “Wir können keine Orte nennen, aber die Menschen vor Ort werden mich verstehen. Jeder Zentimeter des Gebiets Luhansk wird zurückerobert”, schrieb er.

Russland rächt sich, indem es die Stadt Charkiw beschießt

Am Nachmittag des 12. September griffen die russischen Truppen erneut Charkiw an und legten wichtige Infrastruktureinrichtungen lahm. Dies teilte der Bürgermeister der Stadt, Ihor Terechow, mit. Ihm zufolge fiel der Strom und die Wasserversorgung aus. Gemeldet wurde auch ein kompletter Stillstand der Metro. “Alle Fahrgäste, die in den Zügen waren, wurden zu den nächsten Bahnhöfen geleitet”, sagte Terechow.

Bereits am Abend des 11. September hatten die russischen Truppen wichtige Infrastruktur in Charkiw angegriffen, darunter das größte Heizkraftwerke der Ukraine. Dabei wurden zwei Arbeiter getötet. In einigen Regionen der Ukraine fiel daraufhin der Strom aus, so zum Teil in der Regionen Charkiw, Donezk, Sumy, Poltawa und Dnipropetrowsk. In wenigen Stunden war die Stromversorgung in fast allen Regionen aber vollständig wiederhergestellt. In der Nacht zum 12. September griffen die russischen Truppen dann Wohnhäuser an. Eine Person starb, zwei weitere Bewohner wurden verletzt.

In Isjum haben während der russischen Besatzung über 1000 Zivilisten ihr Leben verlorenn und 80% der Infrastruktur ist zerstört

Dies erklärte Maksym Strelnikow, Abgeordneter des Stadtrats von Isjum, bei einem Briefing im Media Center Ukraine. “Seit dem 10. September weht dank der Streitkräfte der Ukraine die blau-gelbe Flagge der Ukraine wieder über Isjum. Derzeit finden in Isjum Stabilisierungsmaßnahmen statt, die von den Streitkräften, dem Sicherheitsdienst der Ukraine und anderen Strafverfolgungsbehörden durchgeführt werden”, sagte Strelnikow. Er fügte hinzu: “Wie der Bürgermeister von Isjum, Walerij Martschenko, feststellte, sind mehr als 80 % der gesamten Infrastruktur der Stadt zerstört, auch Industrieanlagen. Leider ist die Stadt zerstört. Das Schlimmste, was uns bevorsteht, ist der Winter, weil das zentrale Heizsystem zerstört ist.”

Podcast Explaining Ukraine: Erstaunliche Gegenoffensive der Ukraine

In vier Tagen haben die Ukrainer mehr Gebiet befreit als die Russen in den vorangegangenen vier Monaten eingenommen haben. Eine Wochenübersicht. Moderatoren: Volodymyr Yermolenko, ukrainischer Philosoph, Journalist und Chefredakteur von UkraineWorld.org, sowie Tetyana Ogarkova, zuständig für Internationale Angelegenheiten beim Ukraine Crisis Media Center.

Ukraine in Flames #184

Ukraine in Flames #185