958. Kriegstag: Militärs aus Nordkorea für Russland, Angriffe auf Charkiw, Diebstahl von Getreide

Nordkorea könnte Militärs in die besetzten Gebiete der Ukraine schicken

Nordkorea wird wahrscheinlich Angehörige seiner regulären Streitkräfte in die von Russland besetzten Gebiete der Ukraine schicken, um Russland zu unterstützen. Das erklärte der südkoreanische Verteidigungsminister Kim Yong Hyung, berichtet Yonhap News am 8. Oktober. Ihm zufolge gibt es Anzeichen für eine Vertiefung der militärischen Zusammenarbeit zwischen Pjöngjang und Moskau. Der südkoreanische Verteidigungsminister deutete an, dass Nordkorea dies im Rahmen einer Vereinbarung mit Moskau vom Juni 2024 tun könnte.

Yong Hyun bewertete ferner Meldungen über die Liquidierung von nordkoreanischen Soldaten in der Nähe des von Russland besetzten Donezk: “Vor diesem Hintergrund sind jüngste Berichte über den Verlust nordkoreanischer Truppen im von Russland besetzten Gebiet in der Nähe der ostukrainischen Stadt Donezk mit einer hohe Wahrscheinlichkeit echt.”

Andrij Kowalenko, Leiter des Zentrums zur Bekämpfung von Desinformation beim Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrat der Ukraine, erklärte, dass Nordkorea bereits Truppen in die Ukraine geschickt habe. “Ich habe gesagt, dass das nordkoreanische Militär in begrenzter Zahl, hauptsächlich mit Ingenieuren, die Qualität und den Einsatz der Waffen Pjöngjangs durch die russische Armee überwacht. Einige sind bereits umgekommen. Die Munition und die ballistischen KN23-Raketen selbst sind größtenteils von geringer Qualität, über was diese Militärangehörigen Kim informieren”, schrieb Kowalenko in seinem Telegram-Kanal.

Zuvor berichteten mehrere ukrainische Massenmedien unter Berufung auf Geheimdienstquellen, dass infolge eines Raketenangriffs auf das von der Russischen Föderation besetzte Gebiet in der Nähe von Donezk am 3. Oktober mehr als 20 Militärangehörige, darunter sechs Offiziere aus Nordkorea, getötet worden seien. Drei weitere nordkoreanische Soldaten seien verletzt worden.

Am 18. Juni traf der russische Diktator Wladimir Putin in Pjöngjang ein, um sich mit Diktator Kim Jong-un zu treffen. Es war Putins erster Besuch in der Hauptstadt Nordkoreas seit 2000. Während des Treffens unterzeichneten Putin und Kim Jong-un ein “umfassendes strategisches Partnerschaftsabkommen”, das darauf abzielt, die wirtschaftliche und militärische Zusammenarbeit auszubauen und eine “Einheitsfront” gegen Washington zu stärken. Dem Abkommen zufolge verpflichteten sich die Russische Föderation und Nordkorea, im Falle einer “Aggression” gegen eines der Länder “gegenseitige Hilfe” zu leisten.

Russen greifen erneut Charkiw an

Bei einem russischen Angriff auf Charkiw sind am Morgen des 8. Oktober Menschen verletzt worden. Dies teilten der Leiter der Charkiwer Gebietsverwaltung Oleh Synjehubow und der Bürgermeister von Charkiw Ihor Terechow auf Telegram mit. Demnach wurde durch mehrere Angriffe eine zivile Produktion im Industrie-Bezirk von Charkiw beschädigt. Vor Ort sei ein Brand ausgebrochen. Es gebe 21 Verletzte, von denen 17 im Krankenhaus seien, darunter ein 16-Jähriger.

Russen stehlen über Hafen von Mariupol 180.000 Tonnen ukrainisches Getreide

Im Jahr 2024 haben die Russen mehr als 180.000 Tonnen gestohlenes ukrainisches Getreide über den Hafen von Mariupol exportiert. Das berichtete der ukrainische Premierminister Denys Schmyhal. “Gleichzeitig setzt Russland weiterhin Lebensmittel als Element der Aggression ein. Allein über den Hafen Mariupol exportierte der Feind in diesem Jahr über 180.000 Tonnen gestohlenes ukrainisches Getreide”, so Schmyhal. Hinzu komme die Plünderung vorübergehend besetzter Gebiete, um mit dem gestohlenen Geld den Angriffskrieg zu finanzieren, betonte der Premier. “Zweifellos wird der russische Wirtschaftsterror eine der Aspekte der Arbeit des Sondertribunals zum Verbrechen der russischen Aggression gegen die Ukraine sein”, fügte er hinzu.