1076. Kriegstag: Ukraine greift russische Raffinerien an, Drohnen-Statistik, Trump will Gespräche

Immer mehr ukrainische Angriffe auf russische Raffinerien

In der Nacht des 3. Februar haben die ukrainischen Verteidigungskräfte nach Angaben des Generalstabs der ukrainischen Streitkräfte die Raffinerie Wolgograd und die Gasverarbeitungsanlage Astrachan in Russland angegriffen, die große Mengen Treibstoff für das russische Militär produzieren. Die Angriffe wurden von Einheiten der Spezialeinsatzkräfte der ukrainischen Streitkräfte und des Sicherheitsdienstes der Ukraine in Zusammenarbeit mit anderen Teilen der Verteidigungskräfte durchgeführt. Im Lukoil-Werk in der Region Wolgograd wurden Primärverarbeitungsanlagen beschädigt. Im Werk Astrachan brennt es, und die Arbeit des Unternehmens wurde eingestellt, berichtet der ukrainische Generalstab.

Das Gasverarbeitungswerk Astrachan, das Benzin und Dieselkraftstoff herstellt und zugleich Russlands größter Produzent von Schwefel für Sprengstoffe ist, hat aufgrund eines Angriffs durch ukrainische Drohnen seinen Betrieb eingestellt. Dies berichtet die Moscow Times. Zuvor hatten am 3. Februar Bewohner der russischen Regionen Astrachan und Wolgograd von Explosionen berichtet. Außerdem wurden Dutzende Explosionen in der Nähe des Lukoil-Werks in Wolgograd gemeldet, die in der russischen Stadt für einen Stromausfall sorgten. Das russische Verteidigungsministerium behauptet, über Nacht seien 70 ukrainische Drohnen über den Regionen zerstört worden: 25 davon über der Region Wolgograd und sieben über der Region Astrachan.

Insgesamt habe die Ukraine im Januar 2025 eine Rekordzahl von Angriffen auf russische Ölraffinerien durchgeführt. So hätten Drohnen im ersten Monat des Jahres 2025 Fabriken sieben Mal angegriffen – mehr als in jedem Monat des Vorjahres. “Die Schließung mehrerer Raffinerien könnte zu einem Kraftstoffmangel an russischen Tankstellen führen, doch derzeit scheinen die russischen Behörden die Situation unter Kontrolle zu haben”, heißt es in dem Bericht.

Kein Tag ohne russische Drohnen: Statistik für Januar 2025

Im Januar 2025 verging kein einziger Tag ohne massiven Beschuss des ukrainischen Territoriums durch russische Angriffsdrohnen. Dies berichtet das ukrainische Portal “Novynarnya” auf Grundlage von Tagesberichten der ukrainischen Streitkräfte. Diesen Angaben zufolge haben die ukrainischen Streitkräfte im Januar folgende russische Waffen abgeschossen oder mit Radar unterdrückt: 1.598 feindliche Drohnen, 23 Marschflugkörper vom Typ Ch-101/Ch-55SM, 11 Ch-59/ 69 Marschflugkörper, drei Iskaner-Marschflugkörper und zwei ballistische Iskaner-M-Raketen KN-23.

Am 15. Januar führte Russland den massivsten Raketen- und Drohnenangriff des Monats durch. Am 20. Januar wurde die größte Zahl feindlicher Angriffs-drohnen an einem einzigen Tag abgeschossen – 93 Stück. Die wenigsten – 24 Drohnen – am 18. Januar. Der erste Monat, in dem der russische Aggressor jeden Tag massive Drohnenangriffe auf die Ukraine durchführte, ohne einen einzigen Tag auszulassen, war der September 2024. Damals wurden 1.107 Drohnen abgeschossen oder mit Mitteln der elektronischen Kriegsführung außer Gefecht gesetzt. Vier Monate später ist die Zahl der abgeschossenen taktischen Angriffsdrohnen um fast 260 pro Monat gestiegen.

Trump bereitet Gespräche mit der Ukraine, Russland und “verschiedenen Parteien” vor

US-Präsident Donald Trump hat vor Reportern am 3. Februar erklärt, seine Regierung bereite “Treffen und Verhandlungen” mit der Ukraine, Russland und “verschiedenen Parteien” vor. Dies berichtet CNN. Am 22. Januar hatte Trump Putin auf Truth Social aufgefordert, “einen Deal zu machen”, und wies darauf hin, dass die russische Wirtschaft “zusammenbreche” und es “nur noch schlimmer werden” werde. “Wenn wir nicht bald einen Deal machen, werde ich keine andere Wahl haben, als hohe Zölle, Strafzölle und Sanktionen auf alles zu erheben, was Russland an die Vereinigten Staaten und andere beteiligte Länder verkauft”, schrieb Trump. Er erklärte außerdem, dass er in naher Zukunft Gespräche mit dem russischen Diktator erwarte und jederzeit zu einem Treffen bereit sei.

Zuvor hatte Putin erklärt, er wünsche sich mit den USA einen “Dialog auf gleichberechtigter und von gegenseitigem Respekt geprägter Basis”. Am 27. Januar erklärte der Kreml, er habe aus den USA noch keine Signale über Kontakte zwischen Trump und Putin erhalten. Am 30. Januar sagte Kremlsprecher Dmitrij Peskow, ein Gespräch zwischen Trump und Putin habe noch nicht stattgefunden. Am 28. Februar sagte Trump vor Journalisten im Oval Office, seine Regierung habe bereits “sehr ernste” Gespräche mit dem Aggressor Russland über den Krieg in der Ukraine geführt.