1077. Kriegstag: Angriff auf Isjum, Rotation in der Armee beginnt, Keith Kellogg in Kyjiw erwartet

Russland attackiert Zentrum von Isjum in der Region Charkiw: 5 Tote und 38 Verletzte

Am 4. Februar hat die russische Armee Isjum zunächst mit einer ballistischen Rakete angegriffen und dabei fünf Menschen getötet. Dies erklärte der Leiter der Gebietsverwaltung in Charkiw, Oleh Sjnejhubow. Er bestätigte, dass die Russen ein Gebäude der Steuer- und Sozialbehörde getroffen hätten und dass es sich bei den toten Zivilisten um Besucher des Passamts gehandelt haben könnte. “Ein weiteres Verwaltungsgebäude in der Nähe wurde beschädigt, ebenso wie mehrere Wohnhochhäuser”, fügte er hinzu.

Der Präsident der Ukraine betonte, dass “diese Grausamkeit nicht hinzunehmen ist”. “Wir müssen Druck auf Russland ausüben, so viel Stärke wie möglich zeigen – die Stärke von Waffen, die Stärke von Sanktionen und die Stärke von Diplomatie, um den Terror zu stoppen und Leben zu schützen”, schrieb Selenskyj und veröffentlichte dabei ein Video über die Folgen des Angriffs auf Isjum.

50.000 Mann werden zu den Landstreitkräften versetzt

Gemäß dem Befehl des Oberbefehlshabers der Streitkräfte der Ukraine, Oleksandr Syrskyj, vom 11. Januar werden etwa 50.000 Soldaten aller Truppenteile und -typen zu den Bodentruppen versetzt – um Kampfbrigaden aufzufüllen und eine Rotation in Gang zu setzen. Nach Angaben einer zuverlässigen Quelle der ukrainischen Zeitung Ukrajinska Prawda im Generalstab der Streitkräfte der Ukraine handelt es sich um die Verlegung von etwa 20 % aller ukrainischen Militärangehörigen, die sich derzeit direkt an der Front befinden, wenn man sich auf die Zahlen der NYT stützt. Es wird darauf hingewiesen, dass dies der Beginn der ersten umfassenden Rotation in drei Jahren Krieg ist.

“Wir müssen dies tun, um den Rotationsmechanismus zu starten. Die Ressourcen, die derzeit in Ausbildungszentren untersucht werden, reichen nur für eine minimale Aufstockung der Einheiten, nicht für die vollständige Unterstützung der Kampfkomponente. Dank dieser Bewegungen zwischen den Truppen und der Rekrutierung werden wir dazu in der Lage sein. Es gibt bereits einen genehmigten Rotationsplan”, teilte der Gesprächspartner der Zeitung mit. Auf die Frage, ob die Entscheidung zur Rotation mit möglichen Verhandlungen oder einem Einfrieren der Frontlinie zusammenhänge, sagte der Gesprächspartner, dies sei nicht der Fall. Er betonte, dass die ukrainische Armee auch unter den Bedingungen eines größeren Krieges in der Lage sei, Rotationen durchzuführen.

Trumps Sondergesandter Kellogg soll Mitte Februar in die Ukraine kommen

Keith Kellogg, der von US-Präsident Donald Trump nominierte Sondergesandte für die Ukraine und Russland, wird bald, nach dem 11. Februar, in der Ukraine erwartet. Dies berichten mehrere Quellen von Radio NV in ukrainischen und amerikanischen Politiker-Kreisen. Kellogg wird voraussichtlich in der Ukraine den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj treffen.

“Nach dem Besuch wird Kellogg zu Verhandlungen nach Europa reisen und dann an der Münchner Sicherheitskonferenz teilnehmen”, heißt es. Aus den Quellen geht hervor, dass auch US-Präsident Donald Trump und US-Vizepräsident J.D. Vance an der Münchner Sicherheitskonferenz teilnehmen werden.

Keith Kellogg sollte eigentlich Anfang Januar in die Ukraine kommen, er verschob seine Reise jedoch aufgrund der Notwendigkeit einer besseren Koordinierung der mit dem ukrainischen Präsidenten zu besprechenden Vorschläge. Zuvor hatte Präsident Wolodymyr Selenskyj in einem Interview mit Associated Press erklärt, er habe Signale erhalten, dass das amerikanische Team, insbesondere Keith Kellogg, später in die Ukraine kommen werde.