4. bis 10. Januar 2016: Was deutschsprachige Medien zur Ukraine berichteten

In der ersten Woche des neuen Jahres gab es relativ wenig aus und über die Ukraine zu berichten. Hier eine Übersicht der Meldungen:

Am Montag brachte der Deutschlandfunk einen Beitrag über die Krimtataren, wie sie die von Russland annektierte Halbinsel verließen und dass sie vom ukrainischen Festland Widerstand leisten.

Der Standard veröffentlichte am Montag einen Artikel über Architektur und Kunst, worin sich die Schwierigkeiten mit den Gesellschafts- und Verwaltungsreformen in Kiew zeigen.

Am Dienstag schrieb n-tv und der Focus, dass Russland eine in Not geratene Stadt in der Nähe der Krim mit Gas beliefert. Am Mittwoch ging Der Standard auch auf dieses Thema ein, wobei es in dem Artikel hieß, dass PR-Strategen beider Länder Probleme mit dem Vorfall hätten.

Die Zeit meldete am Dienstag, dass ein Stromausfall kurz vor Weihnachten offenbar auf einen Hacker-Angriff zurückzuführen sei.

An Dienstag berichtete das Handelsblatt darüber, dass der Coca-Cola-Konzern eine Karte veröffentlichte, auf der erst die Krim nicht zu Russland gehörte, worauf sich Russen beschwerten und es geändert wurde. Dann beschwerten sich Ukrainer bis die Karte völlig aus dem Netz genommen wurde. Das Thema wurde dann am Mittwoch von der FAZ und Spiegel Online aufgegriffen, sowie am Samstag von Die Zeit.

Am Mittwoch schrieb die FAZ, dass die ukrainische Regierung kippen könnte. Die Macht der Oligarchen sei immer noch stark und der Konflikt mit Russland präsent. Zudem drohe ein Staatsbankrott.

Die Neue Zürcher Zeitung veröffentlichte am Mittwoch einen Artikel, in dem es heißt, dass durch das russische Eingreifen in Syrien der Krieg im Donbass vergessen wird. Der Artikel beschreibt einen Besuch an der Front, wobei die ukrainische Gesellschaft einerseits als kampfbereit dargestellt wird, aber andererseits auch als erschöpft.

Sergej Lebedew, russischer Autor, schrieb am Mittwoch für Die Welt, warum er in die Ukraine fuhr und weshalb er nicht an eine Spaltung des Brudervolks glaubt.

Am Donnerstag meldete Spiegel Online, dass der Übersetzungsdienst von Google fehlerhaft aus dem ukrainischen ins russische übersetzte und aus „Russische Föderation“ „Mordor“ machte.

Die Deutsche Welle schrieb am Donnerstag, dass in Berlin, wo viele Einwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion leben und die allgemein als „Russen“ bezeichnet werden, zu Spannungen kommt.

Die Leipziger Volkszeitung berichtete am Donnerstag über das Leipziger Journalistik-Forum, wo Golineh Atai eingeladen war, die für die ARD aus Moskau berichtete als der Ukrainekonflikt begann. In dem Artikel heißt es, dass sie bei dem Forum über Kritik an ihrer Berichterstattung sprach, sowie über den Druck, dem sie dadurch ausgesetzt war.

Die Zeit schrieb am Freitag, dass es auf der Krim weiter Energieprobleme gibt und dass diese wahrscheinlich bis Mai anhalten werden.

Am Samstag veröffentlichte die Frankfurter Neue Presse ein Preisausschreiben, bei dem ein Kochbuch in deutscher Sprache mit ukrainischen Rezepten verlost wird.

Das Deutschlandradio brachte am Samstag ein Interview mit der Regisseurin Ana Zirner, die untersuchte, wie Protestbewegungen entstehen und was Menschen dazu treibt, auf die Straße zu gehen. Unter den Gesprächspartnern waren auch Ukrainer vom Maidan.

Am Sonntag berichtete die Rhein-Neckar-Zeitung über einen Arzt, der ursprünglich aus Donezk stammt, aber seit vielen Jahren in Deutschland lebt, wie er den Konflikt in der Ukraine sieht. Auf die Frage, was er für 2016 erwartet, antwortete er, dass er hofft, dass der Krieg nicht erneut aufflammt, dass die Politik eine friedliche Lösung des Konflikts finde, dass es wirtschaftlich wieder aufwärts gehe und dass der Hass, der durch den Krieg in den Menschen aufgebrochen ist, vergehen möge.

Die Süddeutsche Zeitung veröffentlichte am Sonntag einen Bericht über eine Choreographin, die in Odessa ein Tanzprojekt für Deutsche und Ukrainer anbietet.

Die Bild-Zeitung berichtete am Sonntag über eine Tagung der Partei „Die Linke“, bei der ein russischer Separatisten-Milizenführer aus der Ostukraine live per Skype zugeschaltet war und der dabei zum bewaffneten Kampf gegen die ukrainische Regierung aufrief.

Jörg Drescher für UCMC