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1021. Kriegstag: Moskau in Syrien auf dem Rückzug, Lage von Wirtschaft und Militär in Russland

Russland nutzt beim Rückzug aus Syrien Flugzeuge und Schiffe

Seit dem Sturz des Assad-Regimes nutzen die Russen militärische Transportflugzeuge für den Rückzug aus Syrien. Dies meldet am 10. Dezember der ukrainische Militärgeheimdienst HUR. Demnach verladen die Russen die Reste von Truppen, Waffen und militärischer Ausrüstung auf Militärtransportschiffe. Es wird darauf hingewiesen, dass mehrere AN-124- und IL-76MD-Flugzeuge vom Luftwaffenstützpunkt Chmeimim aus zu den Flugplätzen Uljanowsk, Tschkalowsk und Priwolschsk fliegen sollen.

Russland zieht auch zusätzliche Kräfte seiner Flotte zusammen. So wurde in Baltijsk befohlen, das Schiff Sparta II und das große Angriffsschiff Alexander Schabalin für die Abfahrt nach Tartus vorzubereiten. Darüber hinaus steuern die großen Amphibienschiffe der russischen Nordflotte Alexander Otrakowski und Iwan Gren das Mittelmeer an. An der Operation zum Rückzug der Russen aus Syrien sind auch die feindlichen Fregatten Admiral Gorschkow und Admiral Golowko beteiligt. Im Hafen von Tartus führen die Russen eine Demontage von Ausrüstung und Eigentum durch. Dort sind bereits mehrere Hundert russische Spezialeinheiten eingetroffen, um die Sicherheit des Rückzugs zu gewährleisten.

Der HUR geht davon aus, dass die Russische Föderation auf Vereinbarungen mit regierungsfeindlichen Kräften über einen ungehinderten Abzug aus Syrien setzt. “Selbst Vertreter der sogenannten Moskauer Diplomatie bezeichnen die gegen das Assad-Regime rebellierenden Gruppen nicht mehr als Terroristen, sondern legen eine neutrale, ja sogar liebliche öffentliche Rhetorik an den Tag”, heißt es von HUR.

ISW: Moskau kann keine leistungsfähige Militärindustrie und wirtschaftliche Stabilität gewährleisten

Die Sanktionen gegen Russland, die durch weit verbreitete Korruption, Arbeitskräftemangel, enorme Ausgaben für den Krieg in der Ukraine und die Ineffektivität der Verteidigungsindustrie verschärft werden, untergraben Russlands Fähigkeit, gleichzeitig den Verteidigungssektor zu unterstützen und die wirtschaftliche Stabilität aufrechtzuerhalten. Das berichtet das Institute for the Study of War (ISW). “Russland sieht sich weiterhin mit enormen Kosten konfrontiert, um seine militärischen Operationen gegen die Ukraine zu unterstützen, während der wirtschaftliche Druck, der Arbeitskräftemangel und die systemische Korruption die Stabilität der Verteidigungs- und Industriebasis Russlands gefährden”, heißt es in dem Bericht.

US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hatte zuvor erklärt, Russland habe bereits mehr als 200 Milliarden Dollar für den Krieg in der Ukraine ausgegeben. Seit Februar 2022 habe Russland außerdem mindestens 700.000 Mann verloren – getötete und verwundete Militärs. Die jüngsten Verluste würden sich auf durchschnittlich 1000 Mann pro Tag belaufen.

Nach Angaben des Ukrainischen Zentrums zur Bekämpfung von Desinformation sanken die liquiden Mittel Russlands im Nationalen Wohlfahrtsfonds von 140 Milliarden US-Dollar (im Februar 2022) auf 53,8 Milliarden US-Dollar (Stand Dezember 2024). Russland ist verstärkt auf chinesische Yuan-Reserven und Goldverkäufe angewiesen, um sein Haushaltsdefizit zu decken. Mehr als ein Drittel des Staatshaushalts für 2025-2027 soll für die Verteidigung ausgegeben werden, was die wirtschaftliche Stabilität des Landes gefährdet.

Gleichzeitig berichtete der Generalstaatsanwalt der Russischen Föderation, Igor Krasnow, dass die Zahl der Korruptionsdelikte, einschließlich Bestechung, im Jahr 2024 im Vergleich zu 2023 um fast 30 % gestiegen sei. Im Jahr 2024 sollen mehr als 30.000 Beamte wegen Korruption strafrechtlich verfolgt worden sein.

Tusk gibt Einzelheiten zu Macrons Besuch in Polen bekannt

Der französische Präsident Emmanuel Macron wird am 12. Dezember in Polen eintreffen, wo er über die Ergebnisse des Treffens mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und dem gewählten US-Präsidenten Donald Trump in Paris berichten wird. Dies gab der polnische Premierminister Donald Tusk während einer Regierungssitzung bekannt, schreibt die Zeitung “Jewropejska Prawda” am 10. Dezember. Tusk kündigte außerdem an, Gespräche mit dem deutschen Oppositionsführer Friedrich Merz zu führen, der Warschau besucht. Dieser hatte tags zuvor Kyjiw besucht.