1027. Kriegstag: EU-Sanktionen gegen Russland, Serienproduktion neuer ukrainischer Drohnenrakete

EU verabschiedet Sanktionen gegen Russland, China und Nordkorea

Der Rat der Europäischen Union hat ein 15. Sanktionspaket gegen den Aggressor Russland gebilligt, das 54 Einzelpersonen und 30 Organisationen aus der Russischen Föderation, China und Nordkorea umfasst. Das geht aus einer Meldung auf der Website des EU-Rates am 16. Dezember hervor. Auf der Liste stehen unter anderem russische Militärangehörige, die am Angriff auf das Ochmatdyt-Krankenhaus in Kyjiw beteiligt waren, Manager von Unternehmen des Energiesektors sowie Personen, die für die Deportation von Kindern, Propaganda und die Umgehung von Sanktionen verantwortlich sind. Auch gegen zwei hochrangige nordkoreanische Beamte wurden Beschränkungen verhängt. Was die Unternehmen selbst betrifft, so richten sich die EU-Sanktionen in erster Linie gegen russische Rüstungsunternehmen und Reedereien, die für den Seetransport von Rohöl und Erdölprodukten zuständig sind, heißt es in dem Bericht. Außerdem hat die Europäische Union erstmals umfassende Sanktionen (Reiseverbot, Einfrieren von Vermögenswerten, Verbot der Bereitstellung wirtschaftlicher Ressourcen) gegen verschiedene chinesische Unternehmen verhängt, die Moskau mit Drohnen-Komponenten und Mikroelektronik beliefern. “Diese Maßnahmen zielen darauf ab, die Umgehung der EU-Sanktionen durch Angriffe auf Putins Schattenflotte zu bekämpfen und Russlands militärisch-industriellen Komplex zu schwächen”, so der EU-Rat.

Ukrainische “Peklo” (Hölle) geht in Serienproduktion

Die Massenproduktion der neuen ukrainischen Waffe “Peklo” (Hölle) ist angelaufen und in den letzten drei Monaten hat das produzierende Unternehmen etwa 100 Stück hergestellt. Dies geht aus dem am 16. Dezember veröffentlichten Bericht der Zeitung “Ekonomitschna Prawda” hervor. “Nach Angaben des Entwicklers besteht die Waffe zu 70 Prozent aus ukrainischen Komponenten, die von staatlichen und privaten Unternehmen produziert werden. Bei der Massenproduktion gibt es viele Engpässe, deshalb versucht man, diese durch die Austauschbarkeit von Elementen zu beseitigen. Beispielsweise kann die Waffe mit unterschiedlichen Triebwerken betrieben werden, je nachdem, ob sie auf dem Markt verfügbar sind”, heißt es in dem Bericht.

Am 6. Dezember 2024 übergab Präsident Wolodymyr Selenskyj die erste Charge der neuesten “Peklo” an die Verteidigungskräfte. Die Waffen werden auch Drohnenraketen genannt. Denn aus der Idee heraus, Kamikaze-Drohnen zu verbessern, haben ukrainische Ingenieure ein Mittelding zwischen Drohne und Rakete geschaffen. Die neue Waffe wird die Nische der Langstreckendrohnen füllen, doch aufgrund eines Düsentriebwerks und eines moderneren Leitsystems darf die Waffe durchaus als Rakete bezeichnet werden. In der Ukraine ist sie schon als “Drohnenrakete” bekannt geworden, weil der Präsident die “Paljanyzja” am diesjährigen Unabhängigkeitstag schon unter dieser Bezeichnung präsentierte. Der Sprengkopf einer “Paljanyzja” wiegt etwa 100 Kilogramm, also viermal weniger als der einer russischen “Kalibr”. Die “Peklo” verfügt über einen deutlich kleineren Sprengkopf als die “Paljanyzja”, wodurch sie mit einer Kamikaze-Drohne große Ähnlichkeit aufweist. Sie kann jedoch eine Geschwindigkeit von bis zu 700 Stundenkilometer erreichen, während herkömmliche Drohnen nur 150 bis 200 Stundenkilometer schnell sind.

HUR: Neue Kräfte für nordkoreanische Armee nach Verlusten in Kursk

Der ukrainische Militärgeheimdienst HUR berichtet, dass am 14. und 15. Dezember 2024 nahe der Dörfer Plechowo, Worobscha und Martynowka in der russischen Region Kursk Einheiten der nordkoreanischen Armee erhebliche Verluste erlitten haben – mindestens 30 Soldaten wurden getötet und verwundet. Außerdem werden in der Gegend des Dorfes Kurylowka mindestens drei nordkoreanische Soldaten vermisst. Aufgrund der Verluste werden die Truppen verstärkt – durch Soldaten der 94. Brigade der nordkoreanischen Armee, um die Kämpfe in der Region Kursk fortzusetzen, heißt es im HUR-Bericht. Das ukrainische Militär hat Fotos und Videos getöteter russischer und nordkoreanischer Soldaten in der Region Kursk veröffentlicht. Am 15. Dezember hatte der HUR gemeldet, dass das nordkoreanische Militär Friendly Fire eröffnet und acht Kadyrow-Anhänger getötet habe.