1083.-1087. Kriegstag: Weiter Kämpfe und Angriffe, Telefonat Trump-Putin, Scholz gegen Diktatfrieden

Die Woche war von anhaltenden Kämpfen und ständigem Beschuss des Hinterlandes geprägt. Russland zeigt keine Absicht, den Krieg zu beenden: Anfang der Woche startete der Aggressor 83 Drohnen Richtung Ukraine, doch keine einzige erreichte ihr Ziel. In der Nacht des 11. Februar begann die Russische Föderation einen kombinierten Angriff auf die Region Poltawa, am 12. Februar einen Angriff mit ballistischen Raketen auf Kyjiw und Krywyj Rih und in der Nacht des 13. Februar griff Moskau mit 140 Drohnen an: 85 davon wurden von der Luftabwehr in zehn Regionen abgeschossen.

Gleichzeitig führte die Ukraine systematische Angriffe tief nach Russland hinein durch. Mitte der Woche bestätigte der ukrainische Generalstab einen Angriff auf eine Raffinerie in der russischen Region Saratow, und Ende der Woche wurden laut einem Bericht des ukrainischen Geheimdienstes zwei hochmoderne Waldai-Radare in der Nähe von Moskau zerstört.

Für Aufsehen sorgte neben zahlreichen Äußerungen des US-Präsidenten Donald Trump auch sein Telefonat mit dem russischen Diktator Wladimir Putin. Trump telefonierte am 12. Februar mit ihm. Laut Trump einigten sie sich darauf, unverzüglich Gespräche aufzunehmen. Nach dem Gespräch mit Putin rief Trump den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj an. Sie erörterten die Möglichkeiten zur Erreichung eines Friedens, die Bereitschaft zur Zusammenarbeit und die Vorbereitung eines Abkommens zwischen der Ukraine und den USA über eine Sicherheits-, Wirtschafts- und Rohstoffkooperation.

Unterstützer der Ukraine zeigten sich erschrocken über Trumps Gespräch mit Putin. Trumps Plan komme dem Kreml zugute und könnte sich noch als “schwarzer Tag für Europa” erweisen, warnen Kritiker. Am 13. Februar hatte US-Verteidigungsminister Pete Hegseth gesagt, dass rasche Fortschritte hin zu einem Frieden und zu Verhandlungen mit Putin kein “Verrat” an der Ukraine wären.

Verrät Trump die Ukraine oder ist das nur ein Spiel? Donald Trump versicherte, er werde der Ukraine weiterhin Hilfe leisten, denn sonst “würde Putin denken, er habe gewonnen. Und ehrlich gesagt werden wir das so lange tun, wie es nötig ist, weil wir nicht wollen, dass noch etwas passiert. Aber Präsident Putin will jetzt Frieden”, sagte der US-Präsident.

Unterdessen erklärten die Außenminister Frankreichs, Großbritanniens, Spaniens, Italiens, Polens und Deutschlands sowie die Hohe Vertreterin der EU ihre Bereitschaft, die Unterstützung für die Ukraine zu verstärken, und riefen zu einer Teilnahme Europas an künftigen Verhandlungen zur Beendigung des Krieges Russlands gegen die Ukraine auf. Dies geht aus einer gemeinsamen Erklärung der Außenministerien im Anschluss an die Gespräche in Paris hervor. 

Bundeskanzler Olaf Scholz mahnte angesichts der jüngsten Annäherung zwischen Russland und den USA einen gerechten Frieden für die Ukraine an. “Ein Frieden muss langfristig halten”, sagte Scholz in einer Erklärung. “Deshalb wird ein Diktatfrieden niemals unsere Unterstützung finden”, betonte er.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärte unterdessen, die Ukraine habe einen Vertragsentwurf zu Seltenen Erden von den USA erhalten und werde diesen nun prüfen. Eine Antwort Kyjiws soll in den nächsten Tagen in München bei einem Treffen mit US-Vizepräsident James David Vance erfolgen.