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1104. Kriegstag: Russischer Angriff auf Übungsgelände, Umfrageergebnisse zu Selenskyj und US-Hilfe

Russland greift Militärübungsplatz in der Region Dnipropetrowsk an

Die Bodentruppen berichten, dass eine ihrer Einheiten am 1. März Ziel eines russischen Raketenangriffs geworden ist. Dies habe zu Dutzenden Toten und bis zu 100 Verletzten geführt. Zuvor wurde in sozialen Netzwerken berichtet, dass der Angriff auf das Übungsgelände im Gebiet Dnipropetrowsk auf die Soldaten der 157. Separaten Mechanisierten Brigade während einer Aufstellung erfolgte.

Der Kommandeur der Landstreitkräfte, Mychajlo Drapatyj, erklärte, dass er die Lage persönlich beobachte, um alles herauszufinden. “Ich habe auf die ersten Daten gewartet, um nicht vorschnell zu sein, und jetzt muss ich warnen: Jeder, der an diesem Tag Entscheidungen getroffen hat, und jeder, der sie nicht rechtzeitig getroffen hat, trägt die Verantwortung. Niemand wird sich hinter Erklärungen oder formellen Berichten verstecken.” Drapatyj erklärte, er werde harte Strafen fordern. “Diejenigen, die während der Kriegsjahre weiterhin nachlässig und formell ihre Pflichten erfüllen, diejenigen, die Militärs in veraltete Prozeduren hineinziehen und dabei ihre Sicherheit vernachlässigen, diejenigen, die sich nicht im Kampf, sondern durch die Unterdrückung ihrer Untergebenen behaupten wollen, sie alle bringen eine Schande für die Streitkräfte der Ukraine”, so der Befehlshaber der Landstreitkräfte. Das Staatliche Ermittlungsbüro gab die Eröffnung eines Strafverfahrens im Zusammenhang mit dem Tod und der Verletzung ukrainischer Soldaten infolge eines russischen Raketenangriffs auf ein Trainingsgelände in der Region Dnipropetrowsk bekannt.

60 % der Ukrainer für die Unterstützung der Armee und gegen Kritik an Regierung

Für die ukrainische Öffentlichkeit – für Aktivisten, Journalisten und Bürger – sollte die Unterstützung der Verteidigungskräfte und die Abwehr der russischen Aggression die höchste Priorität haben. Dies ist die Meinung von 60 Prozent der Ukrainer laut einer Umfrage des Kyjiwer Internationalen Instituts für Soziologie (KIIS), deren Ergebnisse am 3. März veröffentlicht wurden. 26 Prozent der Befragten meinen, dass die Bekämpfung von Fehlverhalten der Behörden Priorität haben sollte. Weitere 14 % konnten sich nicht für eine Meinung entscheiden.

Das KIIS teilt mit, dass die Umfrage in der ersten Februarhälfte 2025 durchgeführt worden sei, also vor dem Beginn der Verhandlungen zwischen Vertretern der USA und Russlands und der Verschlechterung der Beziehungen zwischen der Ukraine und den USA. Derzeit liegt der Schwerpunkt laut dem KIIS stärker auf der Unterstützung der Verteidigungskräfte.

Die Umfrage wurde vom 4. bis 9. Februar 2025 durchgeführt. Befragt wurden 1000 Personen im Alter von 18 Jahren und älter, die auf dem von der Regierung kontrollierten Gebiet der Ukraine leben.

Unterstützung für Selenskyj steigt deutlich – 49 Prozent der Ukrainer vertrauen ihm

In der Ukraine hat die Unterstützung für Präsident Wolodymyr Selenskyj angesichts der jüngsten Ereignisse deutlich zugenommen. Derzeit vertrauen 49 Prozent der befragten Ukrainer dem Staatsoberhaupt. Dies belegen die Ergebnisse einer Umfrage von Gradus Research vom 1. März 2025. Letzte Woche hatte eine Umfrage noch ergeben, dass Selenskyjs Unterstützung in der Bevölkerung bei 23 Prozent liegt.

Zudem gaben 44 % der Befragten an, dass sich die Dinge in der Ukraine in die richtige Richtung bewegen (im Dezember 2024 waren es 36 %). Gleichzeitig sagten 36 Prozent der Ukrainer, dass sich die Dinge im Land in die falsche Richtung entwickeln (im Dezember 2024 waren es 42 Prozent).

Die ukrainischen Bürger sind nach wie vor der Meinung, dass während des Kriegsrechts im Land keine Wahlen abgehalten werden sollten. Diese Meinung vertreten 58 Prozent der Befragten. Letzte Woche sagten dies 52 Prozent.

Die Studie wurde mithilfe eines selbst ausgefüllten Fragebogens in der mobilen Anwendung Gradus durchgeführt. Die Stichprobe von 1000 Befragten spiegelt die Bevölkerungsstruktur von Städten mit mehr als 50.000 Einwohnern im Alter von 18–60 Jahren nach Geschlecht, Alter, Siedlungsgröße und Region wider, ausgenommen der vorübergehend russisch besetzten Gebiete.

46% der Ukrainer für Kampf gegen Russland auch ohne US-Hilfe

46 Prozent der Ukrainer sind zuversichtlich, dass die Ukraine den Kampf gegen den Aggressor Russland auch ohne amerikanische Hilfe fortsetzen kann. Dies zeigt eine Umfrage von Gradus Research. Den Ergebnissen zufolge halten 36 % der Befragten dies nicht für möglich. “Dies deutet darauf hin, dass ein erheblicher Teil der Bevölkerung bereit ist, den Widerstand auch im Falle eines negativen Szenarios für die Ukraine fortzusetzen”, heißt es in der Studie. Zudem hoffen die Befragten immer noch, dass der Krieg im Jahr 2025 enden wird. Dieser Indikator stieg Ende 2024 mit dem Wahlsieg von Donald Trump in den USA deutlich an und hält sich weiterhin auf einem hohen Niveau. “Natürlich hängen die Erwartungen hinsichtlich des Kriegsendes direkt vom Kontext der Kämpfe an der Front und der Unterstützung durch die Partner ab”, so die Soziologen.