1126. Kriegstag: Ukraine unter Beschuss, Umfrage über US-Hilfe, Moskau fordert ukrainische Gebiete

Russland greift die Ukraine erneut mit Drohnen und ballistischen Raketen an

In der Nacht des 25. März haben die Russen die Ukraine mit 139 Shahed-Kampfdrohnen und verschiedenen Typen von Simulatordrohnen sowie einer ballistischen Rakete vom Typ Iskander-M angegriffen. 112 Drohnen erreichten ihr Ziel nicht. Die ukrainische Luftwaffe berichtete: “In der Nacht des 25. März 2025 (ab 18:00 Uhr am 24. März) griff der Feind mit einer ballistischen Rakete vom Typ Iskander-M von der Krim aus sowie mit 139 Angriffsdrohnen des Typs Shahed und Simulatordrohnen verschiedener Typen aus den Richtungen Millerowo, Kursk, Primorsko-Achtarsk (Russland) und Tschauda (Krim) an. Der Abschuss von 78 Angriffsdrohnen des Typs Shahed (Drohnen anderer Typen) im Süden, Norden und Zentrum des Landes wurde bestätigt. 34 feindliche Simulatordrohnen gingen vor Ort verloren (ohne negative Folgen).” Es wird berichtet, dass die Regionen Charkiw, Sumy, Poltawa, Kirowohrad, Kyjiw, Tscherkassy und Odessa vom feindlichen Angriff betroffen waren.

82 Prozent der Ukrainer sind dafür, den Kampf gegen Russland auch ohne US-Hilfe fortzusetzen

Über 80 Prozent der Ukrainer sind der Meinung, dass die Ukraine ihren Kampf gegen Russlands Angriffskrieg fortsetzen sollte, selbst wenn die USA jegliche Unterstützung für Kyjiw einstellen. Dies sind die Ergebnisse einer KIIS-Umfrage, die vom 12. bis 25. März durchgeführt wurde. Unter den Ukrainern herrscht ein eindeutiger Konsens darüber, dass die Ukraine trotz allem weiterkämpfen sollte – 82 Prozent. Nur 8 Prozent der Befragten gaben an, dass sie unter solchen Bedingungen eher zu einer Kapitulation bereit wären. In allen Regionen ist die absolute Mehrheit – von 78 Prozent im Osten bis 83 Prozent im Westen – der Meinung, dass die Ukraine trotz allem weiter Widerstand leisten und nicht kapitulieren sollte. Anfang März 2025 hatten die USA ihre militärische Unterstützung vorübergehend eingestellt.

Darüber hinaus stehen der gleichen Umfrage zufolge 77 Prozent der Ukrainer dem Vorschlag eines 30-tägigen vorübergehenden Waffenstillstands positiv gegenüber, während 79 Prozent der Befragten die von Russland für den Waffenstillstand gestellten Bedingungen für kategorisch inakzeptabel halten. Die Soziologen des KIIS weisen darauf hin, dass den Befragten sechs Interpretationen der Idee eines 30-tägigen Waffenstillstands angeboten wurden, darunter drei bedingt positive für die Ukraine und drei bedingt negative. Der Befragte musste eine Antwort auswählen. Die absolute Mehrheit der Ukrainer – 77 % – bewertet den Vorschlag positiv. Am häufigsten (47 % von 77 %) sagten die Befragten, dies sei ein Weg, zu zeigen, dass Russland keinen Frieden wolle oder gegen Vereinbarungen verstoße. 12 % sahen darin eine Möglichkeit, den Weg für die US-Militärhilfe wieder freizumachen. Die restlichen 18 % sehen darin in erster Linie einen Schritt zur Beendigung des Krieges zu für die Ukraine akzeptablen Bedingungen. Nur 17 Prozent wählten eine von drei negativen Optionen: 8 Prozent halten dies für einen falschen Schritt, der die Ukraine schwächen werde, und 7 Prozent betrachten ihn als Zeichen der Verzweiflung der ukrainischen Behörden angesichts der schwierigen Lage an der Front. 2 Prozent der Befragten betrachten den Vorschlag eines 30-tägigen Waffenstillstands als einen Schritt in Richtung einer Kapitulation der Ukraine.

Moskau fordert das gesamte Gebiet der Regionen Donezk, Luhansk, Cherson und Saporischschja

Die russische Delegation hat bei den Verhandlungen mit den USA in Saudi-Arabien verlangt, dass das gesamte Gebiet der vier Regionen der Ukraine Donezk, Luhansk, Saporischschja und Cherson unter Moskaus Kontrolle gestellt wird. Dies berichtet die Moscow Times am 24. März unter Berufung auf Quellen. Obwohl die russische Armee keine der Regionen vollständig kontrolliert, geht der Kreml davon aus, sie innerhalb ihrer Verwaltungsgrenzen noch einzunehmen. Er beruft sich dabei auf die russische Verfassung, die keinen Mechanismus vorsieht, der es Regionen erlaubt, sich von Russland abzuspalten. Russlands hatte die vier ukrainischen Gebiete annektiert und die Verfassung des Landes entsprechend geändert.

Der israelische Militärexperte David Sharp glaubt, dass Russland nicht in der Lage ist, diese Gebiete schnell militärisch zu besetzen. Für die Russen sei die Eroberung einiger Dörfer bereits ein großer Erfolg. Um den Fluss Dnipro zu überqueren und Cherson einzunehmen oder die an beiden Ufern gelegene Stadt Saporischschja besetzen zu können, müsse etwas Außergewöhnliches geschehen. “Dafür müsste entweder die russische Armee radikal verstärkt werden oder die Verteidigung der Ukraine müsste vollständig zusammenbrechen”, so der Experte.

Am 24. März fanden in der saudi-arabischen Stadt Riad Verhandlungen zwischen Vertretern der USA und des Aggressors Russland statt. Die amerikanische Delegation wurde durch Andrew Peake, Direktor des Nationalen Sicherheitsrats der USA, und Michael Anton vom US-Außenministerium vertreten. Auf russischer Seite nahmen der Vorsitzende des Ausschusses für internationale Angelegenheiten des Föderationsrates, Grigorij Karasin, und der Berater des Direktors des russischen Inlandsgeheimdienstes, Sergej Beseda, an den Gesprächen teil.