Russland feuert ballistische Raketen auf Stadt Dnipro ab
Am 24. Juni waren in der Stadt Dnipro Explosionen zu hören. Nach Angaben der Behörden ist die Zahl der Opfer auf sieben gestiegen, in der Region insgesamt auf neun. Es gibt bereits rund 70 Verletzte, darunter zehn Kinder. Es können noch mehr Opfer sein. Viele Menschen im betroffenen Gebiet befanden sich zum Zeitpunkt des Angriffs in Schutzkellern. “Dadurch wurden Dutzende von Leben gerettet”, sagte Serhij Lysak, Leiter der Regionalverwaltung. In Samara in der Region Dnipropetrowsk starben zwei Menschen. Neun wurden verletzt, die meisten von ihnen wurden ins Krankenhaus eingeliefert. Vier Menschen sind in einem ernsten Zustand. Der Bürgermeister von Dnipro, Borys Filatow, erklärte, dass 19 Schulen, zehn Kindergärten, eine Berufsschule und eine Musikschule infolge des Angriffs in der Stadt beschädigt wurden. Getroffen wurden auch mehrere medizinische Einrichtungen, darunter ein Krankenhaus, Ambulanzen und eine Zahnklinik.
Ungarn und Slowakei gegen neues EU-Sanktionspaket gegen Russland
Ungarn und die Slowakei haben sich geweigert, dem neuen, 18. Sanktionspaket der Europäischen Union gegen Russland zuzustimmen, bis ein Treffen des Europäischen Rates stattfindet, bei dem der Sanktionsdruck auf Russland auf der Ebene der EU-Staats- und Regierungschefs erörtert werden soll. Dies berichtet ein Korrespondent der ukrainische Zeitung “European Truth” unter Berufung auf Diplomaten von EU-Staaten, die über das Ergebnis der Sitzung des Ausschusses der Ständigen Vertreter der EU (Coreper) am 23. Juni in Brüssel informiert waren. “Zwei Delegationen haben die Verabschiedung neuer Sanktionen gegen Russland vor dem Treffen des Europäischen Rates am 26. Juni blockiert”, sagte ein Diplomat, der nicht genannt werden will. Er fügte hinzu, dass er sich auf die Slowakei und Ungarn bezog. Damit wird die Verabschiedung eines 18. EU-Sanktionspakets gegen die Russische Föderation blockiert.
Eine andere Quelle der Zeitung sagte, dass die Europäische Kommission den Botschaftern der EU-Staaten am 23. Juni die neuesten von ihr vorgeschlagenen Änderungen am 18. Sanktionspaket vorgelegt hat, die weiterhin Vorschläge zur Senkung der Preisobergrenze für russisches Öl enthalten. “Einige Delegationen, die ihre Meinung deutlicher äußern, wollen angesichts der aktuellen Lage auf dem internationalen Ölmarkt die Senkung der Obergrenze für den russischen Ölpreis aufheben, während andere sie beibehalten wollen. Dennoch stehen wir einer Einigung sehr nahe”, so der Diplomat. Er äußerte die Hoffnung, dass es den Parteien gelingen wird, mehrere noch offene Fragen zu klären und den Text am 27. Juni bei der Coreper-Sitzung zur Billigung vorzulegen.
Zuvor wurde berichtet, dass die EU den Höchstpreis für russisches Öl nicht eigenständig von 60 auf 45 Dollar pro Barrel senken werde, da diese Initiative von der G7 nicht unterstützt werde. Bemerkenswert ist die Erklärung des ungarischen Außenministers Peter Szijjarto, Ungarn und die Slowakei hätten beschlossen, den Plan der Europäischen Union für das 18. Sanktionspaket gegen Russland nicht zu unterstützen.
Amnesty International untersucht die russischen Angriffe auf Sumy
Aufgrund der zunehmenden Zahl russischer Angriffe auf die Region Sumy werden immer öfter friedliche Bewohner zum Ziel. “Die Stadt Sumy, deren Zentrum etwa 40 Kilometer vor der russischen Grenze liegt, hat rund 200.000 Einwohner, die meisten davon sind Zivilisten, die trotz des von Russland verursachten Krieges dort bleiben. In den letzten Wochen haben russische Truppen mehrere Siedlungen in der Region eingenommen. Nun sind sie offenbar so nah an Sumy herangekommen, dass sie mit Artilleriebeschuss noch mehr Territorium zu erobern versuchen”, heißt es in dem Bericht.
“Unsere Recherchen haben gezeigt, dass Grad-Raketen in weiten Teilen der Stadt Sumy Tod und Zerstörung verursachen. Diese wahllosen Angriffe sollten als Kriegsverbrechen untersucht werden”, betont Brian Kastner von Amnesty International und fügt hinzu: “Die anhaltende russische Aggression fügt der Zivilbevölkerung in der Ukraine einen verheerenden Schlag zu. In dicht besiedelten Gebieten mit Zivilbevölkerung dürfen absichtlich ungenaue Waffen nicht eingesetzt werden. Da die russischen Streitkräfte ihren Beschuss von Sumy und anderen Regionen der Ukraine offenbar verstärken, fordern wir erneut die Einhaltung des humanitären Völkerrechts. Zivilisten sind keine militärischen Ziele.”
Amnesty International befragte neun Zeugen der Angriffe auf Sumy am 3. Juni 2025. Außerdem wurden Dutzende Fotos, Videos und Social-Media-Beiträge ausgewertet, darunter Videos, die unmittelbar nach den Angriffen aufgenommen wurden, und Fotos von Munitionssplittern, die den Einsatz von russischen 122-mm-Grad-Raketen bestätigen. Vertreter von Amnesty International besuchten fünf der sieben Ort, wo Raketen eingeschlagen sind, um den Zeitpunkt und den Ort der Angriffe zu bestätigen. Nach den neuesten Daten des Büros des UN-Hochkommissars für Menschenrechte ist die Zahl der Opfer russischer Angriffe in der Ukraine in den letzten Monaten deutlich gestiegen, insbesondere in den Regionen nahe der Frontlinie. Nach Angaben der ukrainischen Behörden führen russische Truppen täglich 80 bis 120 Angriffe auf die Region Sumy durch.