Wir treffen wöchentlich bis zu 200 Flüchtlingen von der Krim – „KrimSOS – Cherson“

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Kiew, 26. März 2015 – Im Gebiet von Cherson kommen wöchentlich bis zu 200 Flüchtlinge von der Krim an. Aber diese Menschen werden nicht als Flüchtlinge registriert, da bis heute gewisse Probleme bei ihrer Aufnahme bestehen. Darüber berichteten die Koordinatoren der Organisation „KrimSOS“, Tamila Taschewa und Vitalij Sachartschuk während einer Pressekonferenz im Ukrainischen Crisis Media Center. Nach ihren Angaben stellen die Freiwilligen eine neue Flüchtlingswelle fest. „Die Leute sind völlig verarmt und sie werden erstickt. Die Krimbewohner lieben Freiheit und Demokratie, aber heute gibt es das dort nicht“, merkte der Koordinator der Regionalgruppe von „KrimSOS“ in Cherson, Vitalij Sachartschuk, an.

Nach Angaben von Vitalij Sachartschuk sind die Siedlungen, wie Nowoalexejewka oder Genitschesk, wohin die Flüchtlinge kommen, nicht mit den notwendigen staatlichen Organen ausgestattet, um diese Leute mit einem kompletten Dienstleistungspaket zu versorgen. In dem halben Jahr, seit die Aktivisten von „KrimSOS“ im Gebiet von Cherson tätig sind, gelang es ihnen, die zivilen Organisationen mit den staatlichen Strukturen zu vereinen. Allerdings brauchen die Freiwilligen mehr Hilfe der Behörden bei der Lösung der Probleme von den Flüchtlingen. Im Gebiet von Cherson gibt es keinen Sozialauftrag für diese Mitbürger, sowie keinen Platz für die vorübergehende Unterbringung von Flüchtlingen. „Bis heute besteht die Besonderheit in der Region von Cherson in Bezug auf die Flüchtlinge darin, dass die Krimbewohner für 6-8 Stunden oder für einen Tag zu uns kommen. Sie brauchen ein neues Foto im Pass, müssen Dokumente für einen Reisepass abgeben oder ihn abholen, und sie müssen irgendwo bleiben. Aber viele haben kein Geld für ein Hotel und eine Unterbringung für diese Zeit wird ihnen nicht immer gewährt“, erklärte Vitalij Sachartschuk. Nach seiner Meinung werden in der Region dringend Kommunalunterbringungen benötigt. „Im Gebiet von Cherson gibt es nur 5 vorübergehende Unterkünfte, was für 12.000 Flüchtlinge nicht ausreichend ist“, betonte der Aktivist.

Die Aktivisten von „KrimSOS“ berichteten davon, dass sie in letzter Zeit nicht nur versuchen, sich mit Fragen der humanitären Hilfe zu beschäftigen, sondern auch mit der sozialen Integration der Flüchtlinge. Sie arbeiten mit den Arbeitsämter auf Bezirks- und Stadtniveau zusammen, sowie mit den Verwaltungen für Bildung und Wissenschaft. „Wir führten eine Reihe von Kursen für Psychologen durch, um ihnen zu erklären, wie sie mit den Flüchtlingen richtig zusammenarbeiten. Wir planen auch Kurse für Mitarbeiter der Arbeitsämter, damit sie verstehen, erste psychologische Betreuung zu leisten“, erklärte Sachartschuk. Trotz dieser Probleme vollzog sich eine grundsätzliche Änderung in der Mentalität der Leute. „Früher gab es unter den Bewohnern der Region keine pro-ukrainische Position. Jetzt, wo diese Region zum Grenzgebiet wurde, veränderte sich alles grundlegend. Die Leute verstehen ihre Verantwortung, dass sie Ukrainer sind und die territoriale Integrität verteidigen müssen, damit sich im Gebiet von Cherson nicht das wiederholt, was auf der Krim geschah“, sagte Tamila Taschewa.