Kiew, 22. Juni 2015 – Vera Sawtschenko, die Schwester von Nadja Sawtschenko, berichtete während einer Pressekonferenz im Ukrainischen Crisis Media Center darüber, dass ein internationales Hilfskomitee für die Freilassung von Nadija Sawtschenko seine Arbeit aufnahm. „Dank der „Cosmopolitan Project Foundation” und der „Open Dialog Foundation” wurden in Frankreich gerade sehr aktiv Politiker mobilisiert. Die Bürgermeisterin von Paris, Anne Hidalgo, und der Präsident des Europaparlaments, Martin Schulz, sowie Bernard-Henri Lévy, der dem französischen Präsidenten nahe steht, und andere Europaparlamentarier – sie alle unterstützen Nadija. Ich hoffe, dass sie sich schnell mit diesem Komitee einigen und sich organisieren, um im Fall Sawtschenko aktiv zu werden“, teilte Vera Sawtschenko mit, die diesem Komitee vorsitzt.
Laut Aussagen von Vera Sawtschenko besteht die Aufgabe des internationalen Hilfskomitees darin, internationalen Druck zu generieren, weil dies das einzige ist, was Russland daran hindert, Willkür walten zu lassen. „Letztlich wurden die Ermittlungen abgeschlossen und wir warten gerade auf die Verhandlung im Fall Sawtschenko. Die Anwälte arbeiten sich gerade in den Fall ein. Sie arbeiten 38 Bände in der Strafsache durch, wo sehr viel gelogen wird. Im Moment suchen wir diese falschen Zeugen und wollen wissen, ob es diese Leute überhaupt real gibt, die behaupten, dass sie Nadija aus dem Luhansker in das Rostower Gebiet mitnahmen. Die Anwälte wollen sich auf die Verhandlung vorbereiten, um die Möglichkeit zu haben, Lügen zu entlarven, wenn Staatsanwälte oder Untersuchungsführer damit anfangen“, berichtete Vera Sawtschenko.
Mark Feygin erklärte bereits, dass die Verhandlung nach seiner Meinung Ende Sommer beginnt, während Ilja Nowikow meint, dass sie Mitte Sommer anfängt. „Natürlich wünscht sich Nadija, dass die Verhandlung Mitte Sommer beginnt, da Russland keine Fehler zugeben und sie bestrafen wird. Nadija verlor jeglichen Glauben in die russische Rechtssprechung, aber ihre Anwälte wollen trotzdem keiner einzigen Lüge Raum bieten und sie wiederlegen“, sagte Vera Sawtschenko. Gerade arbeiten sie an einer Animation zur Rekonstruktion des Kampfes, bei dem Nadija Sawtschenko gefangen genommen wurde. Dieser Film richtet sich hauptsächlich an ein russisches Publikum und darin wird mit Hilfe von Telefonortung minutiös nachgezeichnet, wo sich Sawtschenko befand und wen sie verarztete, wo die Personengruppe war, wer verwundet wurde und wo sich die Journalisten aufhielten, als Nadija Sawtschenko bereits gefangen genommen wurde.
Abschließend dankte Vera Sawtschenko der französischen Diaspora und den aktiven, mitfühlenden Studenten aus der Ukraine und Frankreich für die Möglichkeit, mit dem Westen in einen Dialog zu kommen.