Internationale karitative Hilfe für das Gebiet von Luhansk und Stand der Bildungsstätten in frontnahen Bezirken bei Luhansk

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Kiew, 29. September 2015 – Nach Angaben der stellvertretenden Leiterin der Kriegszivilverwaltung im Gebiet von Luhansk, Olga Lischik, sind zum derzeitigen Stand in den Bezirken von Nowoajdarsk, Popasnjansk und Stanitschno-Luhansk im Gebiet von Luhansk, 72 Schulen mit 7.365 Schülern in Betrieb, sowie 54 Bildungseinrichtungen mit 1.832 Kindern. Von diesen Einrichtungen werden 8 generalüberholt. Dabei liegt die Betonung auf der Neuausstattung der Bildungseinrichtungen mit Gaskesseln für alternative Brennstoffarten. Es werden auch Projekte zur Energieeffizienz umgesetzt.

Dabei teilte Olga Lischik mit, dass derzeit Sicherheitsfragen im Gebiet Sorge bereiten, insbesondere die Gefahr von Minen bei der Kontaktlinie. Mit dieser Frage beschäftigen sich die Lokalbehörden gemeinsam mit dem Notfallministerium und internationalen Fonds zur Gefahrenvorbeugung. Unter anderem gibt es eine dänische und Schweizer Gruppe zur Minenräumung, berichtete die Beamtin.

„Die hinzugezogenen Experten führen einen besonderen Unterricht an Schulen und in Unternehmen durch, wie man sich vor Sprengfallen, Minen und anderen Explosionsgegenständen schützen kann“, berichtete Olga Lischik während einer Skype-Schaltung im Ukrainischen Crisis Media Center.

Wenn man die schwierige humanitäre Situation in dem Gebiet betrachtet, kommt Hilfe von internationalen Organisationen. Die Lebensmittelprogramme dauern an, allerdings nicht mehr wie früher als Lebensmittelrationen, sondern als Gutscheine. So zum Beispiel das Programm des Internationalen Fond der UNO für Lebensmittel. „Die Gutscheine werden in Höhe von 450 Hryvna für drei Monate ausgestellt, mit denen die Leute frische Nahrungsmittel in Supermärkten kaufen können“, erklärte Olga Lischik. Bei dem Programm einer anderen Organisation sind die Gutscheine im Wert von 690 Hryvna zwei Monate gültig. Sie sind für Personen, die über kein Einkommen verfügen, sowie für Flüchtlinge, die noch nicht registriert wurden und bisher keine Zahlungen erhalten, erklärte die stellvertretende Gebietsleiterin von Luhansk.

Internationale Organisationen helfen auch bei der Wiederherstellung der Infrastruktur in dem Gebiet. „Das Internationale Rote Kreuz und zur Zeit Vertreter aus Deutschland sehen unsere Störungen bei der Gas-, Wasser- und Stromversorgung und helfen bei der Wiederherstellung“, berichtete sie. Außerdem wird an der Wiederherstellung von gesprengten Brücken gearbeitet, wofür das UNDP und die Europäische Union Mittel bereitstellten, sagte Olga Lischik.

Erste Hilfe wird vom Roten Kreuz auch in Form von Baumaterialen gewährt. Bisher wurden in Stanyzja Luhanska über 200 Häuser zum Wiederaufbau abgerissen. Die Bewohner erhielten Baumaterialien und Subventionen zur Bezahlung der Arbeiten. Hilfe erhalten auch andere Gebiete der Ukraine. „Wir arbeiten mit der Agentur zur nachhaltigen Entwicklung von Gemeinden auf Basis einer Co-Finanzierung zusammen. Das heißt, 80 Prozent der Mittel kommen von dem Projekt, 15-20 Prozent von den Lokal- und Gebietsbehörden, und 5 Prozent aus der Gesellschaft“, berichtete Olga Lischik.