436. Kriegstag: Prigoschin warnt Kreml, Angriff in Region Donezk, EU billigt Mittel für Munition

Prigoschins terroristische Wagner-Truppe droht dem Kreml

Der Chef der russischen Privatarmee Wagner-Gruppe, Jewgenij Prigoschin, hat erklärt, seine Truppe würde Bachmut am 10. Mai aus Mangel an Munition in der Region Donezk verlassen. “Ich informiere offiziell den Verteidigungsminister (Schoigu) und den Oberbefehlshaber (Putin): Verluste ohne Munition in Bachmut zu tragen, ist nutzlos und ungerechtfertigt, meine Leute werden das nicht tun. Deshalb verlassen wir Bachmut ab dem 10. Mai 2023”, sagte Prigoschin in einer Videobotschaft. Etwas früher hatte er einen anderen Clip über Leichen seiner “Kämpfer” stehend mit Schimpfworten Munition von Schoigu gefordert und gesagt, dass die Wagner-Truppe Bachmut deshalb nicht erobern könne.

Der Feind versuche mit aller Macht, Bachmut bis zum 9. Mai unter Kontrolle zu bekommen, sagte die stellvertretende ukrainische Verteidigungsministerin Hanna Maljar nach Prigoschins Erklärung. Ihrer Meinung nach werden zur Erfüllung dieser Aufgabe Wagner-Söldner aus anderen Bereichen abgezogen. Maljar versicherte, dass die ukrainischen Verteidigungskräfte dem Feind nicht erlauben würden, die Verteidigung zu durchbrechen. Außerdem, betonte sie, habe die ukrainische Artillerie die Munitionslager der Wagner-Gruppe zerstört.

Russische S-300-Raketen treffen zwei Fabriken in der Region Donezk

In Slowjansk haben zwei S-300-Raketen das Gebäude eines Keramikwerks etroffen und in Kramatorsk wurde das Verwaltungsgebäude eines Maschinenbau-Betriebs beschädigt. Der Leiter der regionalen staatlichen Verwaltung von Donezk, Pawlo Kyrylenko, schrieb auf Telegram: “Slowjansk und Kramatorsk stehen unter Beschuss – der Feind trifft Industrieunternehmen.” Nach vorläufigen Angaben von Kyrylenko gab es keine Opfer. Die Gebäude sind beschädigt, aber alle wertvollen Anlagen waren rechtzeitig in sicherere Regionen der Ukraine evakuiert worden.

EU billigt eine Milliarde Euro für den Kauf von Munition für die Ukraine

Am 5. Mai hat der Rat der Europäischen Union einer Meldung zufolge beschlossen, im Rahmen seiner Initiative zur Versorgung der Ukraine mit Artilleriemunition eine Milliarde Euro aus dem Europäischen Friedensfonds bereitzustellen.

Im Rahmen dieser Hilfe finanziert die EU die Bereitstellung von Artilleriegranaten des Kalibers 155 mm und gegebenenfalls Raketen für die Streitkräfte der Ukraine, die von den EU-Mitgliedstaaten gemeinsam von der europäischen Verteidigungsindustrie gekauft werden. Die Mittel werden, wie vergangene Woche von den ständigen Vertretern der EU-Mitgliedsstaaten vereinbart, an Hersteller in der EU und Norwegen fließen, während Komponenten für die Produktion auch außerhalb dieser Länder gekauft werden können.

Podcast Explaining Ukraine:

Ein ukrainischer Mann verlor innerhalb von Sekunden sieben Familienmitglieder, darunter drei Kinder. Sie wurden im März 2022 durch eine russische Bombe in Isjum getötet. Wir haben ihn ein Jahr nach dieser Tragödie getroffen und werden Ihnen seine Geschichte erzählen. Moderatoren: Volodymyr Yermolenko, ukrainischer Philosoph und Journalist, Chefredakteur von UkraineWorld.org, und Tetyana Ogarkova, ukrainische Wissenschaftlerin und Journalistin, Leiterin der internationalen Öffentlichkeitsarbeit des Ukraine Crisis Media Centre.

Ukraine in Flames №421

Bilder von Tod und Zerstörung in der Ukraine sind allgegenwärtig. Kriegsmüdigkeit ist eine natürliche Reaktion, da wir ständig mit Bildern von traumatischen Ereignissen bombardiert werden, wenn wir online sind. Über die Befürchtung, dass der Westen das Interesse an der Unterstützung der Ukraine verlieren könnte, und was getan werden muss, um die Hilfe aufrechtzuerhalten, die die Ukraine braucht, um zu siegen.