Das Projekt „StopTerror“ veröffentlichte Informationen, wie die „Armeestrukturen“ in „operativ-taktischen Verbände“ der illegal bewaffneten Einheiten in der Ostukraine reorganisiert werden, sowie über eine Neubesetzung deren Kommandostrukturen.
Kiew, 11. August 2016 – Seit 2015 gab es in den Strukturen der illegal bewaffneten Einheiten in den sogenannten „Volksrepubliken von Donezk und Luhansk“ (DVR und LVR) eine wesentliche Reorganisation und Neubesetzung der Kommandostrukturen. Dabei werden ihre Aktionen direkt vom Generalstab der russischen Streitkräfte dirigiert. Dies zeigt die Datenbank, die das Projekt „StopTerror“ durch die Analyse öffentlich zugänglicher Quellen erstellte. Darüber berichtete Semen Kabakajew, Projektleiter bei „StopTerror“, der die Analyseergebnisse bei einer Pressekonferenz im Ukraine Crisis Media Center vorstellte.
Donezker Volksrepublik | |
Bis zur Reorganisation | Nach der Reorganisation |
1. Armeekorps der Volksmiliz in der DVR | Operativ-taktische Verwaltung „Donezk“ des Verteidigungsministeriums in der DVR (Valerij Asapowa, Generalmajor der russischen Streitkräfte, Befehlshaber des 68. Armeekorps im östlichen Militärbezirk) |
1. gesonderte bataillon-taktische Gruppe „Somali“ | Gesondertes mechanisiertes Garde-(Sturm)-Bataillon „Ilowajsk“ |
Bataillon der Spezialeinheit „Nikolajew“ („Wimpel“) | Wurde aufgelöst; die Mitglieder wurden in andere Verbände verteilt |
Neu gegründet:
gesondertes Panzerbataillon „Umansk“ (auch „Diesel“); 3. gesondertes Bataillon mit Sonderaufgaben; Sonderbataillon zur Verwaltung und Verteidigung; Abteilung für Bergungsarbeiten bei besonderen Risiken „Legion“; Gesonderte Pionier-Ingenieurkompanie; Gesonderte Kompanie für Funkelektronische Abwehr; Gesonderte Kompanie für Drohnen; Republikanischer Staatsdienst zum Schutz (von ranghohen Amtspersonen in der DVR, wie Sachartschenko, und von wichtigen Staatsobjekten) |
Luhansker Volksrepublik | |
Bis zur Reorganisation | Nach der Reorganisation |
2. Armeekorps der Volksmiliz in der LNR | Operativ-taktischer Verband der Volksmiliz in der LVR (Ewgenij Nikiforow, Generalmajor der russischen Streitkräfte, stellvertretender Befehlshaber der 58. Armeekorps der russischen Streitkräfte) |
7. Tschistjakowsker Brigade (früher DVR) | Wurde der „LVR“ unterstellt und durch das 15. Bataillon „SSSR Brjanka“ und die Abteilung namens Jermak verstärkt |
2. Motorisierte Schützenbrigade | 2. gesonderte motorisierte Schützenbrigade (Neuer Kommandeur Jan Leschtschenko), ergänzt durch das 12. gesonderte Spezialbataillon „Rom“ |
4. Gesonderte motorisierte Schützenbrigade | Aufgegangen im 13. gesonderten Pionierbataillon „Jegor“, im 16. Pionierbataillon „Jarga“ und im 14. Pionierbataillon „Prisrak“, aus dessen Bestand die Sabotage- und Angriffsaufklärungsgruppe „Rusitsch“ gebildet wurde, die nach Russland entsandt wurde. Kommandeur ist Jurij Schewtschenko. |
6. gesondertes Kosakenregiment namens Atman Matwei Platow | 6. gesondertes motorisiertes Kosakengardenschützenregiment. Kommandeur ist Wladimir Polupoltinnich. |
„Kosakengarde Kosizyn“ wurde aufgelöst |
Die Auswertung ergab, dass der Generalstab der russischen Streitkräfte die Aktionen direkt koordiniert. Den höchsten Kommandostrukturen gehören Generäle der russischen Streitkräfte an. Um die direkte Beteiligung aus Russland zu verschleiern, benutzen die sogenannten „Volksrepubliken“ ein doppeltes Kommandosystem.
„Es ist bekannt, dass die Kommandeure der „Brigaden“ und „Regimente“ nominell eigene Leute sind, doch de facto werden sie von Offizieren der russischen Armee geführt“, erklärte der Projektleiter von „StopTerror“. „Der Übergang von Armeekorps zu operativ-taktischen Verbänden ist eher neu und keine sowjetische Methode. Dies beeinflusst die operative Tätigkeit, sowie die Taktik direkt vor Ort.“
Die Nummern der Gliederungen, die die „operativ-taktischen Verbände des Verteidigungsministeriums in der DVR“ bilden, werden von der sogenannten „DVR“ vergeben.
Der Projektleiter von „StopTerror“ merkte auch an, dass Russland in den vorübergehend besetzten Gebieten aktiv neue Technik einsetzt und dass die Berufssoldaten alle 3-4 Monate ausgetauscht werden.
„Ich kann mit Gewissheit sagen, dass der Donbass nicht nur als Werkzeug für eine politische Bühne verwendet wird, sondern dass dort auch taktische Aufgaben trainiert werden, um das Niveau [der Kampfvorbereitungen] bei den Streitkräften zu erhöhen“, erklärte Semen Kabakajew.
Er ergänzte, dass alle genannte Materialien an das Justizministerium übergeben wurden, um mögliche Klagen gegen die Russisch Föderation vorzubereiten. Das Justizministerium übergibt diese Informationen weiter an das Innenministeriums und ukrainischen Geheimdienst.