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Ukrainische Militäraufklärung: Ukrainische Sicherheitskräfte sind in erhöhter Alarmbereitschaft und sind auf jede Art von russischen Provokationen gefasst

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Kiew, 12. August 2016 – Vom 6. auf den 7. August haben sich Einheiten der russischen Streitkräfte und der Grenztruppen bei Armjansk gegenseitig beschossen. Die Ursache: Sie konnten sich nicht rechtzeitig gegenseitig identifizieren und eröffneten das Feuer, um die jeweilige Gegenseite kampfunfähig zu schießen. Es gab Verluste, sowohl Tote als auch Verletzte.

Gerade diesen Vorfall habe Russland versucht, als Angriff „ukrainischer Saboteure“ darzustellen. Darüber sprach Wadym Skibizkyj, der Vertreter der Hauptabteilung der Militäraufklärung im Verteidigungsministerium der Ukraine auf seiner Pressekonferenz im Ukraine Crisis Media Center.

„Wir können weitere Provokationen jedweder Art seitens der Russischen Föderation nicht ausschließen. Die gefährlichsten Frontabschnitte befinden sich in den Sektoren Donezk und Mariupol. Bis zum Winter erwarten wir weitere Eroberungsversuche von strategisch wichtigen Objekten, die für die Versorgung der russischen Invasionskräfte wichtig sind“, erklärte Wadym Skibizkyj. Er unterstrich, dass die Sicherheitsstrukturen der Ukraine in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt und auf Provokationen seitens Russlands gefasst seien.

Nach den Worten von Skibizkyj besteht ein hoher Grad an Bedrohung für die nationale Sicherheit der Ukraine. Im Rahmen der Militärmanöver der russischen Streitkräfte unter dem Namen „Kawkas 2016“, die im September stattfinden, werden in den an die Ukraine angrenzenden Gebieten starke Truppenverbände aus verschiedenen Gattungen der Streitkräfte gebildet. Sie verbleiben in Gefechtsbereitschaft bis zu einer möglichen plötzlichen Verlegung und einem Einsatz im Interesse der russischen Führung.

Russland verstärkt eigene Streitkräfte auf der Krim

Unter diesen Bedingungen werden auf dem Gebiet der vorübergehend besetzten Krim eine Reihe von Maßnahmen getroffen. So werden die einzelnen Truppenteile von den Standorten ihrer ständigen Stationierung auf die Truppenübungsplätze verlegt. Auf dem Truppenübungsplatz “Opuk“ bei Feodosija werden gemeinsame Maßnahmen zur Gefechtsvorbereitung der Marineinfanterie, der Brigaden des Küstenschutzes, der Ingenieurstruppen und der medizinischen Abteilungen durchgeführt.

Nach den Plänen der russischen Kommandoführung werden sich während dieser Manöverübungen alle Einheiten der sich auf der Krim befindlichen Gruppierung der russischen Streitkräfte auf dem Truppenübungsplatz befinden. „Am 8. April wurden in das Gebiet des Truppenübungsplatzes „Staryj Krym“ bei Feodosija Teilverbände der 15. gesonderten Raketen-Küstenschutzbrigade verlegt. Sie sind u.a. mit fünf Raketenkomplexen des Küstenschutzes vom Typ K-300 Bastion bewaffnet, der mit dem Seezielflugkörper SS-N-Strobile ausgestattet ist.“ Der Raketenkomplex dient zur Bekämpfung von Kriegsschiffen diverser Klassen, Marineinfanterieverbänden, Schiffkonvois aller Art (inkl. Flugzeugträgerverbände) und sonstiger Ziele mit starker Flugabwehr.

„Ein weiterer Ausbau und eine waffentechnische Verstärkung der Gruppierung auf der okkupierten Krim durch die Verlegung von Truppenteilen und Verbänden vom russischen Festland kann nicht ausgeschlossen werden“, erläuterte Wadym Skibizkyj. Nach seinen Worten dauert die Rotation der im Norden der Krim stationierten Kräfte an.

Er berichtete, dass im Zusammenhang mit den bevorstehenden näherkommenden großangelegten Militärmanövern „Kawkas 2016“ und den Wahlen zur russischen Staatsduma, die am 18. September 2016 stattfinden, die Behörden und die Polizei auf der Krim in erhöhte Bereitchaft versetzt worden seien. Zurzeit befindet sich die Krim nach russischer Einstufung der Terrorgefahr in der „Kategorie blau“.

Zu den „Antiterror-Maßnahmen“ werden Verbände des Innenministeriums, der nordkaukasischen regionalen Kommandoführung des Militärdienstes der Nationalgarde und der Schwarzmeerflotte hinzugezogen. „ Zwecks Verstärkung des Grenzschutzes an der administrativen Grenze zwischen der Krim und dem Gebiet Cherson wurden am 10. September in den nördlichen Bezirken Verbände aus den Reihen der 810. Gesonderten Marineinfanteriebrigade des Küstenschutzes der Schwarzmeerflotte sowie der 126. gesonderten Brigade des Küstenschutzes der Küstenschutztruppen der Schwarzmeerflotte verlegt. Für die Koordinierung der Sicherheitsstrukturen ist am 10. August auf dem Fliegerhorst Belbek eine Arbeitsgruppe eingetroffen“, berichtete Wadym Skibizkyj.

Kurz zur aktuellen Lage im Donbass

In der Zone der Anti-Terror-Operation (ATO-Zone) verstoßen die russischen Invasionskräfte weiterhin gegen die in Minsk beschlossenen Vereinbarungen zum Abzug schwerer Waffen von der Kontaktlinie. Im unmittelbaren Frontbereich befinden sich weiterhin 58 Kampfpanzer, 104 Haubitzen und Artillerie auf Selbstfahrlafetten sowie 55 Mehrfachraketenwerfersysteme des Typs BM-21 „Grad“.

Innerhalb einer Woche hat Russland seine beiden Armeekorps im Donbass mit 2200 Tonnen Treibstoff, über 400 Tonnen Munition und 160 Tonnen Material und technischen Mitteln versorgt und fünf Kampfpanzer, drei 122-mm Artillerie auf Selbstfahrlafetten des Typs „Gwosdika“ (2S1), fünf 152-mm Artillerie auf Selbstfahrlafetten des Typs „Akazija“ und drei Schützenpanzer verlegt. Im Zeitraum vom 5. Bis 11. August haben die russischen Invasionskräfte mindestens 36 Gefallene und 24 Verwundete zu verzeichnen. Außerdem teilte Wadym Sibizkyj mit, dass der Befehlshaber des 1. Armeekorps, Generalleutnant Walerij Asapow, zu Rotationszwecken abberufen worden sei. Er hält sich seit August 2015 auf dem Territorium der Ukraine auf.