505. Kriegstag: Angriff auf Kyjiw, EU-Parlament für mehr Waffenproduktion, Festnahmen in Russland

Erneut russischer Angriff mit Drohnen und Raketen auf Kyjiw

In der Nacht des 13. Juli verübte das russische Militär einen weiteren Terroranschlag und griff Kyjiw mit Drohnen an. Sie drangen aus verschiedenen Richtungen in die Hauptstadt ein, dank der Luftverteidigung konnten aber etwa zehn entdeckt und abgefangen werden. Infolge des Angriffs wurden in fünf Bezirken der ukrainische Hauptstadt herabstürzende Trümmer gemeldet. Nach vorläufigen Angaben ist es zu Schäden an Wohngebäuden gekommen.

Nach Angaben des Leiters der Behörden wurden ein 19-jähriges Mädchen und ein 23-jähriger Junge verletzt und mit Splitterwunden ins Krankenhaus eingeliefert. Gleichzeitig meldete der Bürgermeister der Stadt, Vitali Klitschko, einen Brand auf dem Balkon eines Wohnhauses, bei dem eine Person gerettet werden konnte. Beim Löschen eines Feuers in einem Mehrfamilienhaus wurde jedoch die Leiche eines Bewohners entdeckt.

Europäisches Parlament stimmt Steigerung der Produktion von Raketen und Munition zu

Das Europäische Parlament hat neuen Plänen zur Steigerung der eigenen Raketen- und Munitionproduktion zugestimmt, um den aktuellen Mangel an Waffen zu überwinden. Dies geht aus der Erklärung des Pressedienstes des Parlaments hervor. Darin heißt es, dass der verabschiedete Act in Support of Ammunition Production (ASAP) zwei Ziele verfolgt: die Lieferung von Munition und Raketen an die Ukraine zu beschleunigen und den Mitgliedsländern dabei zu helfen, ihre Depots aufzufüllen.

Der verabschiedete ASAP verfügt über ein Budget von 500 Millionen Euro. Dies soll die Produktionskapazität der EU für die Herstellung verschiedener Waffen – von Artilleriegranaten bis hin zu Raketen – erhöhen. Zuvor sah die EU-Gesetzgebung vor, dass kleine und mittlere Unternehmen keine Finanzierung für die Produktion von Waffen und Munition erhalten können. Durch ein neues Gesetz des Europäischen Parlaments wurden diese Beschränkungen aufgehoben. Der ASAP sieht nun vor, dass EU-Mitgliedsstaaten das Recht haben, hergestellte Munition ohne Einschränkungen in die Ukraine zu exportieren, wobei nur ihre eigenen finanziellen und militärischen Möglichkeiten berücksichtigt werden. Damit das neue Gesetz in Kraft treten kann, bedarf es nun eines Beschlusses des Europäischen Rates.

Festnahmen in Russland nach Prigoschins Aufstand

Russische Geheimdienste haben im Zusammenhang mit dem Aufstand des Chefs der Wagner-Söldnertruppe Jewgenij Prigoschin gegen das russische Verteidigungsministerium mindestens 13 hochrangige Militärangehörige festgenommen, darunter General Sergej Surowikin. 15 Beamte wurden suspendiert oder entlassen. Das Wall Street Journal berichtet ferner unter Berufung auf Quellen, dass Surowikin wenige Stunden nach Beginn des Aufstands festgenommen worden sei und derzeit in Moskau festgehalten werde. Ihm werde kein Verbrechen vorgeworfen. Er befinde sich auch nicht in Untersuchungshaft, werde aber laut WSJ-Quellen wiederholt verhört. Ermittler würden seine Rolle bei dem Aufstand untersuchen. Ein Gesprächspartner des WSJ behauptet, dass Surowikin von den Plänen für den Aufstand wusste, sich aber nicht an ihm beteiligt habe.

Ukraine in Flames №480

Die jüngsten Entwicklungen in den Beziehungen zwischen der Ukraine und Belarus geben Anlass zur Sorge, darunter die Entlassung des ukrainischen Botschafters und die mögliche Stationierung von Atomwaffen in Belarus. Berichte darüber, dass Belarus als Stützpunkt für Wagner-Söldner genutzt wird, verstärken die Beunruhigung.