Das Analysezentrum für Sicherheit „Prometheus“ brachte in Zusammenarbeit mit der ukrainischen Open-Source-Intelligence-(OSINT)-Initiative „InformNapalm“ das Nachschlagewerk „Donbass in Flammen“ für Journalisten und Mitglieder von Beobachtermissionen heraus. Es beleuchtet die Voraussetzungen, Probleme und Besonderheiten des Kriegs im Donbass.
Das Nachschlagewerk besteht aus drei wesentlichen Teilen: ein Exkurs in die Geschichte und Geographie des Donbass, sowie seine wirtschaftlichen und sozialen Besonderheiten, die mitunter Voraussetzungen für den Konflikt waren; eine Chronik des Konflikts; und eine Analyse der Instrumente für den hybriden Krieg.
„Das Nachschlagewerk zielt auf eine breite Leserschaft, wie Experten, Journalisten und Vertreter von internationalen Missionen. Wer mit Untersuchungen beginnen will, muss sich zuerst darüber klar werden, was im Donbass vor sich geht. Aber meist fehlt eine komplexe Betrachtung“, berichtete Mykola Balaban, Präsident des Analysezentrums für Sicherheit „Prometheus“, während der Präsentation des Nachschlagewerks im Ukraine Crisis Media Center.
Das Nachschlagewerk analysiert die Narrative in den Medien, insbesondere die in Propagandamedien, und veranschaulicht so die Instrumente des hybriden Kriegs. Dieser Teil hilft dabei, Experten auf „InformNapalm“ vorzubereiten und die von ihnen bereitgestellten Materialen in Bezug auf eine russische Anwesenheit im Donbass zu verstehen, unter anderem die neue russische Militärtechnik, die nur von der Russischen Föderation genutzt wird, erklärte Mychailo Makaruk, Mitglied von „InformNapalm“.
In der Anlage zu dem Nachschlagewerk gibt es eine Erklärung über die völkerrechtliche Bewertung des Konflikts im Donbass durch verschiedene internationale Institutionen und Organisationen, sowie ein „Wörterbuch“ des Konflikts, wobei die Änderungen der Begrifflichkeiten und des Diskurses in den Medien berücksichtigt wurden. Außerdem enthält es eine Liste der dekommunisierten Namen von Ortschaften.
Das Nachschlagewerk wird mit Hilfe einer kanadischen Stiftung für Lokalinitiativen auf ukrainisch, englisch, französisch, deutsch und russisch herausgegeben. Es wird an ausländische Experten, Journalisten und Diplomaten versandt, die sich mit diesem Problem beschäftigen. Eine Online-Version wird auf der Website von „Prometheus“ zum kostenlosen Download zur Verfügung gestellt.