Kiew bereitet sich auf den Eurovision Song Contest vor. Die Veranstalter haben im Ukraine Crisis Media Center über die Sicherheitsmaßnahmen während des Liederwettbewerbs berichtet. Sie sollen in der gesamten Stadt, einschließlich in der U-Bahn, verstärkt werden. Am meisten jedoch im Stadtzentrum und um das International Exhibition Center, wo der ESC ausgetragen wird.
“Wir haben alle Standorte geprüft sowie alle möglichen Risiken untersucht, zu denen es bei der Vorbereitung und Durchführung des Liederwettbewerbs kommen kann. Während des ESC werden 10.000 Polizeibeamte die öffentliche Ordnung in Kiew sichern. Alle Polizeikräfte, die Nationalgarde und andere Strukturen sind in erhöhte Bereitschaft versetzt. Beim Kiewer Situativen Zentrum wurde die Zusammenarbeit aller Sicherheitskräfte geplant”, sagte Bohdan Lysohub, Leiter des Stabs zur Koordinierung der Sicherheitsmaßnahmen während des ESC 2017 in der Ukraine.
Mehr Videoüberwachung
In der Stadt werden 7000 Videokameras Bilder an das Kiewer Situative Zentrum liefern. Ausgesucht wurden 13 besonders wichtige Stellen in der Innenstadt und in der Nähe des International Exhibition Center. “Wir planen, an besonders wichtigen Orten 250 Beobachtungskameras und 250 automatisierte Kameras zu installieren, über die die aktuelle Lage verfolgt werden kann“, berichtete Jurij Nasarow, der die Abteilung für Informations- und Kommunikationstechnologien bei der Kiewer Stadtverwaltung leitet. Die Lage soll rund um die Uhr beobachtet werden.
Beim International Exhibition Center wird es 115 Kameras innerhalb und außerhalb der Räumlichkeiten geben. Die Bilder werden in einer eigens eingerichteten Leitstelle analysiert. Derzeit wird die Videoauswertung getestet, mit der verdächtige Personen und Gegenstände erkannt werden sollen. Die Rechtsschutzorgane hätten aus den Terroranschlägen in Europa im vergangenen Jahr Lehren gezogen und einen entsprechenden Aktionsplan erarbeitet, sagte Bohdan Lysohub. “Wir üben alles, von einzelnen Fällen von Rowdytum bis hin zu möglichen terroristischen Bedrohungen“, betonte Anatolij Seredynskyj von der ukrainischen Polizei.
Informationen für die Besucher
Für die Besucher des ESC sind besondere Empfehlungen in englischer Sprache und auf Ukrainisch über die Internetseite des Innenministeriums und der Polizei abrufbar. “Die Empfehlungen berücksichtigen alle möglichen Situationen, die auf die Besucher ab ihrer Ankunft am Flughafen zukommen können, darunter in öffentlichen oder privaten Verkehrsmitteln. Gedacht wird dabei auch an Besucher mit Kindern. Wir erklären auch, welche Rechte und Pflichten die Polizei hat, damit die Menschen Verständnis für die Sicherheitsmaßnahmen aufbringen“, erläuterte Anatolij Seredynskyj.
An den wichtigsten Standorten wird es Polizeiposten mit Beamten geben, die Englisch sprechen. Im Notfall kann man die Nummer 1551 anrufen, wo die Mitarbeiter auch in der Lage sein werden, Englisch zu sprechen.
Jurij Nasarow fügte hinzu, dass es eigens für den ESC eine spezielle mobile App in englischer Sprache geben wird. Sie soll bei der Orientierung in der Stadt helfen und einen zeitlichen Überblick über die Ereignisse liefern. Sie wird aber auch Informationen enthalten, wie man sich in Notfällen und in problematischen Situationen verhalten soll und an wen man sich wenden kann. In einer Woche soll die App vorgestellt werden. Darüber hinaus wird es in der Stadt 35 interaktive Dashboards mit Informationen in mehreren Fremdsprachen geben.
