553. Kriegstag: Großer russischer Angriff, Militärflugzeuge in Pskow zerstört, Munition für Ukraine

Massiver russischer Angriff mit Raketen und Drohnen

In der Nacht des 30. August hat Russland in mehreren Wellen einen massiven Angriff auf die Ukraine durchgeführt. Das ukrainische Militär hat 15 von 16 Kamikaze-Drohnen vom Typ Shahed-136/131 und alle 28 luftgestützten Raketen Ch-101/Kh-555/Ch-55 abgeschossen, die Russland von 11 strategischen Flugzeugen vom Typ Tu-95ms aus dem Kaspischen Meer und der Gegend von Engels abgefeuert hatte. In den Regionen Kyjiw, Tscherkassy, ​​Odessa und Mykolajiw wurden Raketen und Drohnen abgefangen.

Nach Angaben der Kyjiwer Stadtverwaltung wurden über der ukrainischen Hauptstadt mindestens 20 Ziele in der Luft getroffen. Dies war der heftigste Angriff auf Kyjiw seit dem Frühjahr. Durch herabfallende Trümmer kamen zwei Personen – Sicherheitskräfte eines Unternehmens im Alter von 26 und 36 Jahren – ums Leben, drei weitere Personen wurden verletzt. Es kam zu Zerstörungen und Bränden in mehreren nicht bewohnten Gebäuden.

In der Region Kyjiw beschädigten Trümmer abgeschossener Raketen und Drohnen Privathäuser, Garagen und einen Friedhof in verschiedenen Orten. Dabei wurden drei Menschen verletzt. Im Gebiet Schytomyr wurden ein Infrastrukturobjekt und eine Eisenbahnlinie beschädigt. Später am Tag wurde der Verkehr auf diesem Streckenabschnitt wieder aufgenommen. Acht Raketen wurden über dem Schwarzen Meer in der Region Odessa abgeschossen. Es gab keine Einschläge oder Schäden. Über der Region Tscherkassy wurde eine weitere Rakete abgeschossen.

Drohnen zerstörten Il-76-Flugzeuge im russischen Pskow

Die Hauptabteilung für Aufklärung des ukrainischen Verteidigungsministeriums hat bestätigt, dass vier russische Militärtransportflugzeuge vom Typ Il-76 während eines nächtlichen Drohnenangriffs auf die russische Stadt Pskow in der Nacht zum 30. August zerstört wurden. Wahrscheinlich wurden noch zwei weitere beschädigt.

In der Nacht zum Mittwoch hatten Drohnen mindestens sechs Regionen Russlands angegriffen: Pskow sowie die Regionen Brjansk, Orjol, Rjasan, Kaluga und Moskau. Berichten in sozialen Netzwerken zufolge fiel eine der über Brjansk abgeschossenen Drohnen auf die Fabrik “Kremny EL”, einem der größten russischen Hersteller von Mikroelektronik. Die Besatzungsbehörden der Krim wiederum gaben bekannt, einen Angriff von Drohnen vom Meer aus abgewehrt zu haben.

Estland fordert von der EU schnellere Lieferung von Munition an die Ukraine

Die Europäische Union hinkt bei der Lieferung von Munition an die Ukraine immer noch hinterher und sollte alle Möglichkeiten nutzen, um ihren eigenen Verpflichtungen nachzukommen. Dies sagte nach Angaben von Ukrinform der estnische Verteidigungsminister Hanno Pevkur im spanischen Toledo, wo am 29. und 30. August ein informelles Treffen der EU-Verteidigungsminister stattfand. 

“Wir haben ein Programm zur Lieferung von einer Million Stück Munition an die Ukraine initiiert und müssen dies fortsetzen. Wir haben unser Ziel noch nicht erreicht und können noch mehr tun. Hierfür gibt es verschiedene Möglichkeiten. Erstens müssen wir unsere vorhandenen Reserven weiterhin nutzen. Zweitens müssen wir schauen, wie wir alte Munition wiederherstellen können. Und drittens, wenn auch das nicht ausreicht, sollten wir die Möglichkeit in Betracht ziehen, Munition aus Drittländern zu kaufen”, sagte der estnische Minister. Ihm zufolge hat die EU in den letzten sechs Monaten 226.000 Stück Munition an die Ukraine geliefert, was etwa einem Viertel des gesetzten Ziels entspricht.

Auf die Frage von Journalisten, ob Estland die Aufstockung des Europäischen Friedensfonds, auch im Interesse der Ukraine, auf 20 Milliarden Euro unterstütze, antwortete der estnische Verteidigungsminister: “Man muss sich nur vorstellen – das gesamte BIP der EU kommt auf 16 Trillionen Euro. Wenn Sie sich also den Europäischen Friedensfonds ansehen, der 4,6 Milliarden beträgt, sind das etwa 0,03 Prozent des BIP. Genau das bieten wir der Ukraine jetzt. Natürlich können wir mehr tun, und das ist das Ziel.”