700. Kriegstag: Il-76-Maschine in Russland abgestürzt, Einigung zwischen Ukraine und Slowakei

Absturz einer Il-76-Maschine in der russischen Region Belgorod

Am Morgen wurde bekannt, dass ein Militärtransportflugzeug vom Typ Il-76 in der russischen Region Belgorod abgestürzt ist. Laut der ukrainischen Zeitung “Ukrajinska Prawda” bestätigten Quellen der ukrainischen Streitkräfte den Absturz des Flugzeugs. Quellen im Generalstab behaupten, dass das Flugzeug Raketen für das Luftverteidigungssystem S-300 befördert habe.

Aus dem Verteidigungsministerium der Russischen Föderation hieß es hingegen, dass sich an Bord der Il-76 angeblich 65 gefangene Soldaten der Streitkräfte der Ukraine befanden, die zum Austausch in die Region Belgorod transportiert wurden, sowie sechs Besatzungsmitglieder und drei Begleitpersonen.

Nach dem Abschuss der russischen Il-76 in der Region Belgorod in der Russischen Föderation verbreiteten mehrere russische Medien die Aussage des Vorsitzenden des Verteidigungsausschusses der russischen Staatsduma, Andrej Kartapolow, dass sich in der Maschine angeblich Dutzende ukrainische Kriegsgefangene befanden, die zum Austausch vorgesehen gewesen seien. Der ukrainische Ombudsmann Dmytro Lubinez erklärte, dass er die Situation untersuche.

Unterdessen bestätigte der Vertreter des ukrainischen Militärgeheimdienstes Andrij Jussow, dass am 24. Januar ein Gefangenenaustausch zwischen Russland und der Ukraine stattfinden sollte. Dies sagte er gegenüber Radio Liberty. “Ich kann aber feststellen, dass der für heute geplante Austausch derzeit nicht stattfindet”, so Jussow. Er betonte, dass die Informationen derzeit geprüft würden, ob ukrainische Kriegsgefangene an Bord der abgestürzten IL-76 gewesen sein könnten.

Einigung erzielt – Treffen der Premierminister der Ukraine und der Slowakei

Der ukrainische Premierminister Denys Schmyhal hat nach einem Treffen mit seinem slowakischen Amtskollegen Robert Fico am 24. Januar in Uschhorod erklärt, dass er mit ihm in einer Reihe von Fragen eine Einigung erzielt und mindestens vier Vereinbarungen getroffen habe. Schmyhal meldete dies auf seinem Telegram-Kanal. Nach Angaben des ukrainischen Regierungschefs wurden folgende Vereinbarungen getroffen:

Die slowakische Regierung wird den Kauf von Waffen und Ausrüstung durch die Ukraine von slowakischen Unternehmen nicht blockieren. Eine Zusammenarbeit bei der Lieferung von Ausrüstungen für den Bau von Verteidigungslinien durch slowakische Unternehmen. Es wurde vereinbart, dass die Slowakei das Ukraine-Facility-Programm unterstützen wird, das die Bereitstellung von 50 Milliarden Euro seitens der Europäischen Union für die Ukraine vorsieht.

Regierungschef Fico sicherte die volle Unterstützung der europäischen Integrationsbestrebungen der Ukraine zu. “Die Ukraine und die Slowakei werden im Interesse der Sicherheit und des Wohlstands unserer Länder weiterhin fruchtbar zusammenarbeiten. Wir sind dem slowakischen Volk dankbar, das der Ukraine und den Ukrainern in diesen schwierigen Zeiten hilft”, sagte Schmyhal.

Fico hatte vor dem Treffen mit Schmyhal eine Reihe skandalöser Aussagen gemacht. Insbesondere sagte der slowakische Ministerpräsident, dass die Ukraine einen Teil ihres Territoriums an Russland abtreten müsse. Und am Tag zuvor, als Russland die Ukraine massiv mit Raketen angegriffen hatte, darunter auch Kyjiw, sagte Fico, in der ukrainischen Hauptstadt sei “das Leben völlig normal”.