Was sich bei der russischen Armee in zwei Jahren verändert hat
Heute umfassen die russischen Truppen, die sich auf dem Territorium der Ukraine befinden, etwa 470.000 Mann. Zudem wurden die russischen Truppen an der Staatsgrenze zur Ukraine verstärkt. Dies sagte Generalmajor Wadym Skibizkyj vom ukrainischen Militärgeheimdienst in einem Interview mit der Agentur Interfax-Ukraine.
“Und das ist nur der Teil am Boden, die Luft- und Seestreitkräfte nicht mitgezählt, die auch an der Durchführung von Operationen und von Angriffen beteiligt sind”, erläuterte Skibizkyj und fügte hinzu: “Heute sind in den vorübergehend besetzten Gebieten Truppen der Russischen Nationalgarde stationiert. Das sind fast 33.000 Mann. Sie sichern die Arbeit der Besatzungsbehörden und bewachen strategische Objekte.” Skibizkyj zufolge hat sich in den letzten zwei Jahren zudem verändert, dass zusätzlich die Staatsgrenze der Russischen Föderation gedeckt wird. Demnach sind Einheiten in den Regionen Russlands stationiert, die direkt an die Ukraine grenzen: Belgorod, Kursk und Brjansk. Der Generalmajor betonte, dass dies auf die Angst der Russen zurückzuführen sei, dass “wir aktiver werden und entsprechende Aktionen auf dem Territorium der Russischen Föderation durchführen werden”. “Sie haben dort Gruppen von etwa 30.000 Soldaten konzentriert. Kürzlich wurden sie auch durch Einheiten der 116. Brigade der Russischen Nationalgarde verstärkt. Drei Bataillone wurden aus unserem Mariupol auf das Gebiet der Region Belgorod verlegt”, so Skibizkyj.
Er sagte auch, dass eine wichtige Veränderung der letzten zwei Jahren die Isolierung der Schwarzmeerflotte sei. Alle wichtigen Kriegsschiffe des Feindes seien im russischen Noworossijsk. “Sie können Sewastopol nur anlaufen, um Munition nachzuladen oder wenn nötig, wenn sie im Kampfeinsatz sind. Daher findet die gesamte Aktivität der Schwarzmeerflotte in der Nähe der Küste der Krim oder im östlichen Teil des Schwarzen Meeres statt. Heute können wir das Feuer kontrollieren und die Schwarzmeerflotte angreifen, wenn sie in den nordwestlichen Teil eindringt. Das ermöglichte uns, den Betrieb des Seekorridors wieder aufzunehmen”, betonte er.
Ukraine bereitet sich auf F-16-Kampfflugzeuge vor
Die ukrainischen Luftstreitkräfte haben erklärt, dass niemand genau wisse, wann die Ukraine F-16-Kampfflugzeuge erhalten werde. Aber man erwarte sie bald. Das sagte in einem Interview mit der Agentur Ukrinform der Sprecher der Luftstreitkräfte, Jurij Ihnat. Er betonte: “Piloten werden geschult, die Infrastruktur wird angepasst, einige Unterkünfte werden gebaut, Landebahnen verbessert. Unter Kriegsbedingungen können wir gemäß den Anforderungen der NATO-Staaten keine Infrastruktur für die F-16 aufbauen, aber mit dem, was wir haben, können Flugzeuge trotzdem starten.”
Ihm zufolge stellt sich die Ukraine unter Kriegsbedingungen auf die F-16 um, wie es kein anderes Land der Welt getan hat. “Alle meinen, dass die Flugzeuge ankommen und zum Sieg verhelfen werden. Man muss aber wissen, dass es zuerst eine kleine Gruppe von Piloten sein wird, die mit der Arbeit im Luftraum beginnen wird, und natürlich wird Russland entsprechend reagieren”, sagte Ignat und betonte, dass die Ausbildung von Piloten weitergehen werde. Er unterstrich, dass die Ukraine nicht 40, 70 oder 120 Flugzeuge auf einmal erhalten werde. Darüber hinaus würden es nicht die neuesten Maschinen sein.
EU billigt 13. Sanktionspaket gegen Russland
Die EU hat sich auf die Verabschiedung des 13. Sanktionspakets gegen Russland geeinigt, das bis zum zweiten Jahrestag der russischen Invasion in der Ukraine endgültig verabschiedet werden soll. Das berichtet Radio Liberty. Zuvor hatte die lettische Premierministerin Evika Silinia erklärt, dass die EU bereits ein neues Sanktionspaket gegen Russland vorbereite. Davor war bekannt geworden, dass die USA aufgrund des Todes des Oppositionellen Alexej Nawalny im Gefängnis neue Sanktionen gegen Russland ankündigen wollen. Auch die EU will Sanktionen gegen Beteiligte verhängen.
UKRAINE IN FLAMES №575
Russland investiert seit Jahrzehnten Millionen in die Ausweitung seines Einflusses auf dem Westbalkan. Nach Beginn der groß angelegten russischen Invasion der Ukraine kam es jedoch zu einem gewissen Wandel in der Haltung der Bevölkerung gegenüber russischen Narrativen. Im Gegenzug erhöhte der Kreml seinen Druck. Über die europäische Integration des Westbalkans unter dem Einfluss der russischen Propaganda und wie die Ukraine trotz der Einmischung des Kremls eine Zusammenarbeit mit dem Balkan fortsetzen kann.