762. Kriegstag: Anschlag in Moskau und Putins Umfeld, erneut russischer Angriff auf Charkiw

Putins Umfeld glaubt nicht, dass die Ukraine etwas mit dem Anschlag in der Crocus City Hall zu tun hat

Es gibt keine Beweise dafür, dass die Ukraine an dem Anschlag auf die Konzerthalle Crocus City Hall in der Nähe von Moskau beteiligt war. Das berichtete Bloomberg am 26. März unter Berufung auf vier anonyme, dem Kreml nahestehende Quellen. Der russische Diktator Wladimir Putin behauptet hingegen weiterhin, dass die Ukraine an der Schießerei in der Crocus City Hall am 22. März beteiligt gewesen sei. Wie Bloomberg erwähnt, war Putin bei Gesprächen anwesend, bei denen Beamte erklärt hätten, Kyjiw habe nichts mit der Schießerei zu tun. Der russische Diktator beschuldigt jedoch weiterhin die Ukraine, um die Russen zum Krieg gegen die Ukraine aufzuwiegeln, heißt es in dem Artikel von Bloomberg. Demnach sollen Kreml-Beamte über die Unfähigkeit der Sicherheitsdienste, einen Angriff auf Menschen zu verhindern, schockiert sein.

Den Quellen zufolge glaubt fast niemand aus der politischen und wirtschaftlichen Elite Russlands, dass die Ukraine hinter der Schießerei steckt. Der Artikel stellt außerdem fest, dass die russischen Sicherheitsdienste nicht rechtzeitig auf die Warnung der USA vor einem möglichen Terroranschlag reagiert hätten, was zur Entlassung einiger Beamter von ihren Posten führen könnte. Quellen zufolge könnte die Schießerei zu Veränderungen in der Führung der Strafverfolgungsbehörden führen.

Am Abend des 22. März hatten mehrere Personen mit Maschinengewehren auf Besucher des Konzertsaals Crocus City Hall in Krasnogorsk bei Moskau geschossen, wo das Konzert der Band Picnic stattfinden sollte. Nach Angaben der russischen Behörden starben 139 Menschen. Am 23. März gab die Terrorgruppe Islamischer Staat ihre Beteiligung zu und veröffentlichte Fotos von Verdächtigen des Terroranschlags, die zuvor vom FSB der Russischen Föderation festgenommen worden waren.

Erneut russischer Angriff auf Charkiw

Am 26. März hat eine russische Ch-35U-Rakete ein Wohnheim einer Sporthochschule in Charkiw getroffen, wobei ein Mann verletzt wurde. Darüber hinaus herrscht in der Stadt immer noch ein Stromausfall. Es ist schwierig, den genauen Zeitpunkt der vollständigen Wiederherstellung der Stromversorgung Charkiws zu garantieren, die in der Nacht des 22. März durch einen feindlichen Angriff unterbrochen wurde. Dies erklärte Wolodymyr Kudryzkyj, Vorstandsvorsitzender von Ukrenergo, berichtet Interfax-Ukraine. 

“Wir sprechen in etwa von einem Zeitraum von sieben bis zehn Tagen, vielleicht bis zu zwei Wochen, in denen die Energieunternehmen die normale Stromversorgung der Stadt wieder vollständig wiederherstellen können. Dies setzt natürlich voraus, dass es keine neuen großflächigen Zerstörungen geben wird”, sagte Kudryzkyj. Trotz des Ausmaßes der Zerstörung sei es den Energiearbeitern bereits gelungen, die Stromversorgung kritischer Infrastrukturen und die Stromversorgung vieler Haushalte planmäßig sicherzustellen. Kudryzkyj versicherte, dass Ukrenergo in dieser Phase über eine ausreichende Anzahl von Personen, Spezialausrüstung und Ausrüstung verfügt, um die Reparaturen durchführen zu können.

Kudryzkyj sagte, es werde Monate dauern, bis die beschädigten Energieanlagen vollständig wiederhergestellt seien. Es sei ferner noch nicht möglich, die genaue Höhe des Schadens zu beziffern, der Ukrenergo durch den russischen Angriff in der Nacht des 22. März entstanden ist. Gleichzeitig lässt sich schon jetzt sagen, dass allein die Verluste im Zusammenhang mit den Umspannwerken des Unternehmens auf mehrere zehn Millionen Euro geschätzt werden und zusammen mit den Erzeugungsanlagen möglicherweise Hunderte Millionen Euro betragen.