775. Kriegstag: AKW Saporischschja in Gefahr, Russen richten ukrainische Kriegsgefangene hin

Drohne explodiert beim Kernkraftwerk Saporischschja

Die Internationale Atomenergiebehörde hat mitgeteilt, dass am 7. April eine Drohne auf dem Gelände des besetzten Kernkraftwerks Saporischschja explodiert ist. Der Generaldirektor der IAEA, Raphael Grossi, erklärte, die Agentur habe mindestens drei direkte Treffer auf die Schutzhülle des Reaktors registriert. Später berichtete die IAEA, dass auf dem Gelände des Kernkraftwerks Explosionen und Schüsse zu hören waren, als russische Truppen das Feuer auf ein Objekt eröffneten, das wie eine Drohne aussah. In einem der sechs Reaktorgebäude des Werks entdeckten Experten Schäden an Kommunikations- und Überwachungsgeräten. Außerhalb des Labors sahen Beamte der Behörde Blutflecken neben einem beschädigten Militärfahrzeug, die auf mindestens einen Verletzten hindeuten.

Aufgrund des Vorgehens der russischen Invasoren verschlechtert sich die Sicherheitslage im Kernkraftwerk Saporischschja ständig. Gleichzeitig wurden infolge der Drohnenexplosion auf dem Gelände des Werkes aber keine Lecks registriert. Andrij Jussow vom ukrainischen Militärgeheimdienst sagte gegenüber NV: “Immer wieder versuchen die Russen, Provokationen durchzuführen, um die Ukraine dafür verantwortlich zu machen.” Er wies darauf hin, dass die Ukraine bereits eine Erklärung abgegeben habe, dass sie an keinen provokativen Aktionen und Angriffen auf dem Gelände der ukrainischen Atomanlage beteiligt sei und die sofortige Räumung des Kernkraftwerks von den russischen Invasoren verlange.

Hinrichtungg dreier ukrainischer Kriegsgefangener bei Krynky

Am 7. April hat der ukrainische Journalist Andrij Zaplijenko ein Video veröffentlicht, das zeigt, wie Russen auf ukrainische Soldaten schießen. Ihm zufolge wurden sie in der Nähe von Krynyk in der Region Cherson gefangengenommen. Die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft berichtete, dass Ermittlungen wegen der Erschießung von drei unbewaffneten Kämpfern eingeleitet worden seien. Beamte der Behörde stellten fest, dass die systematischen Hinrichtungen von Gefangenen ein Beweis für die Unterstützung solcher Aktionen durch das Oberkommando der russischen Streitkräfte seien. Dmytro Lubinez, der Menschenrechtsbeauftragte des ukrainischen Parlaments, richtete offizielle Briefe an die Vereinten Nationen und das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK).

Der Befehl, ukrainische Kriegsgefangene in der Nähe des Dorfes Krynky in der Region Cherson zu erschießen, wurde vom Kommandeur des 328. Regiments der 104. Division der Russischen Föderation, Sergej Ischtuganow gegeben. Das geht aus der Evocation-Datenbank der Besatzer und Kollaborateure hervor. Ziel sei die Einschüchterung der ukrainischen Verteidigungskräfte gewesen. Ischtuganow nahm vom Beginn der groß angelegten Invasion als Teil der 31. Sturmbrigade am Krieg gegen die Ukraine teil. Diese Einheit erlitt große Verluste bei der Landung in Hostomel in der Region Kyjiw sowie bei Kämpfen in der Region Donezk und wurde anschließend aufgelöst. Im Herbst 2023 wurde Ischtuganow zum Kommandeur des 328. Regiments ernannt.

Russland greift Industrieanlage in Saporischschja an

Der Aggressor Russland hat einen Raketenangriff auf eine Industrieanlage in Saporischschja durchgeführt. Dadurch wurden sechs Menschen verletzt. Iwan Fedorow, der Leiter der Gebietsverwaltung, gab dies per Telegram bekannt. Anatolij Kurtjewe, Sekretär des Stadtrats von Saporischschja, fügte hinzu, dass durch den russischen Raketenangriff zudem sieben Wohnhäuser und eine medizinische Einrichtung beschädigt wurden.

Ukraine in Flames №594

Wie einzelne Regionen der Ukraine auf den Sieg hinarbeiten und über die Rolle der regionalen Verwaltungen dabei.