204. Kriegstag: Krywyj Rih unter Beschuss, IAEA will Abzug der Russen, Ukrainer gegen Zugeständnisse

Erneuter Angriff auf Krywyj Rih

Am Abend des 15. September haben die russischen Besatzer einen weiteren Raketenangriff auf Krywyj Rih durchgeführt. Der Leiter der Gebietsverwaltung von Dnipropetrowsk, Valentyn Resnitschenko, bestätigte, dass die Besatzer erneut einen Damm beschossen haben. Dabei ist vorläufigen Angaben niemand verletzt worden. Rettungskräfte arbeiten an der Einschlagstelle.

Infolge der Raketenangriffe auf Krywyj Rih ist der Pegel des Flusses Ingulez gestiegen. 112 Häuser und Höfe wurden überschwemmt. In einigen Siedlungen kam es zu Unterbrechungen der Wasserversorgung. Die ganze Nacht über wurden in Krywyj Rih die Folgen der russischen Raketenangriffe beseitigt. Ein Damm musste an zwei Stellen gesprengt werden, wodurch der Pegel des Flusses Ingulez etwas fiel.

Beobachter gehen davon aus, dass die Russische Föderation versucht, die ukrainische Offensive mit Wasser zu fluten. Das geht aus einem Bericht des amerikanischen Institute for the Study of War (ISW) vom 14. September hervor. Russland feuerte auf den Karatschuniwka-Stausee in Krywyj Rih, um die Gegenoffensive der ukrainischen Streitkräfte im Süden zu vereiteln, wo der Fluss Ingulez ein wichtiger geografischer Faktor ist. Das Wasser im Fluss ist um 2,5 Meter gestiegen.

Russische Föderation rekrutiert in Gefängnissen

In dem Bericht des ISW wird auch ein am 14. September veröffentlichtes Video analysiert, in dem der russische Oligarch Jewgenij Prigoschin, der auch “Putins Koch” genannt wird, in einem russischen Gefängnis Gefangene für den Krieg gegen die Ukraine rekrutiert. “Der Sponsor der Wagner-Truppe, Prigoschin, wird zum Gesicht der russischen ‘militärischen Spezialoperation’ in der Ukraine”, so die Experten des Instituts.

IAEA verlangt den Abzug der russischen Truppen aus dem AKW Saporischschja

Der Gouverneursrat der Internationalen Atomenergiebehörde, der sich aus Vertretern von 35 UN-Mitgliedstaaten zusammensetzt, hat am 15. September eine Resolution verabschiedet, in der gefordert wird, dass Russland die Besetzung des Kernkraftwerks Saporischschja beendet. 26 Staaten stimmten für die Resolution, zwei – Russland und China – waren dagegen, der Rest enthielt sich bei der Abstimmung. Das Dokument enthält einen Aufruf an Russland, alle Aktionen gegen das AKW Saporischschja und jede andere Atomanlage in der Ukraine unverzüglich einzustellen.

Die Ukrainer lehnen zunehmend territoriale Zugeständnisse im Tausch für Frieden ab

Laut den Ergebnissen einer Umfrage des Kiewer Internationalen Instituts für Soziologie (KIIS) waren dies im Juli 84 % und im September bereits 87 %. Die Umfrage wurde vom 7. bis 13. September mit 2000 Befragten durchgeführt. Nur 8 % meinen, dass Gebiete zugunsten von Frieden und Unabhängigkeit aufgegeben werden könnten.

Bemerkenswert ist, dass in allen Regionen des Landes die absolute Mehrheit der Bevölkerung gegen solche Zugeständnisse ist. Auch unter den Bewohnern der östlichen Regionen, wo derzeit heftig gekämpft wird, lehnen 85 % Zugeständnisse ab, 10 % sind gegenteiliger Meinung. Im Süden sind 83 % gegen Zugeständnisse, 10 % sind dazu bereit.

Ukraine in Flames #189

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