Bericht über Besuch der IAEA im AKW Saporischschja
Am 6. September hat die Internationale Atomenergiebehörde (IAEO) einen Bericht über die Ergebnisse des Besuchs ihrer Mission im von den Russen besetzten Kernkraftwerk Saporischschja veröffentlicht.
Die IAEA stellt fest, dass es dringend notwendig ist, Maßnahmen zu ergreifen, um einen nuklearen Unfall zu verhindern, insbesondere die Einrichtung einer Sicherheitszone um das AKW. Die IAEA ist bereit, Konsultationen zur Schaffung einer solchen Zone aufzunehmen. Die im AKW verbleibenden IAEA-Experten werden die Situation überwachen, was der Stabilisierung der Lage dienen soll. Die IAEA betont auch, dass dies der erste Fall eines militärischen Konflikts rund um eine Nuklearanlage sei und dass ein Unfall schwerwiegende Folgen sowohl in der Ukraine als auch darüber hinaus haben könnte.
Dem Bericht zufolge haben die IAEA-Inspektoren bei ihrem Besuch des Kraftwerks am 3. September auch Beschuss im Bereich der Anlage erlebt und persönlich die Auswirkungen des Beschusses gesehen. Die IAEA betont, dass militärische Ausrüstung im AKW und Kämpfe in der Nähe des Werks das Schutzsystem der Anlage gefährden würden und dass der Beschuss gestoppt werden müsse. Die IAEA-Inspektoren sahen russische Militärs, deren Fahrzeuge und Ausrüstung im AKW Saporischschja, darunter mehrere Militärlastwagen in den Maschinenräumen im ersten Stock. Die IAEA fordert, alle Fahrzeuge aus Bereichen zu entfernen, wo Sicherheitssysteme betroffen sein könnten.
In einem Interview mit Reuters bezeichnete Petro Kotin, der Chef von Energoatom, des ukrainischen Betreibers von Kernkraftwerken, die Situation im AKW als “sehr gefährlich”, auch aufgrund von Schäden an den Stromleitungen, die das Kraftwerk mit dem ukrainischen Stromnetz verbinden. Laut Kotin erwartet Kyjiw von der IAEA mehr als nur Äußerungen der Besorgnis. “Alle Experten und auch IAEA-Chef Rafael Grossi wissen, dass allein ein De-Okkupation des Kraftwerks nötig ist. Aber sie können dies aufgrund von Mandatsbeschränkungen nicht direkt vorschlagen”, so Kotin.
Verluste der russischen Armee übersteigen 50.000 Soldaten
Seit Beginn der umfassenden Invasion der Ukraine hat Russland etwa 50.150 Soldaten verloren. Dies meldete am Morgen des 6. September der Generalstab der Streitkräfte der Ukraine. Die größten Verluste erlitt der Feind im Laufe des Tages bei Donezk. Die Besatzer verloren außerdem mehr als 13.000 Ausrüstungsgegenstände.
EU-Kommission will das Abkommen über die Visa-Vereinfachung mit Russland aussetzen
Dies geht aus einer Erklärung der EU hervor. Der Vorschlag, das Abkommen auszusetzen, würde allen Vereinfachungen für russische Staatsbürger bei der Beantragung eines Kurzzeitvisums für den Schengen-Raum ein Ende bereiten. In der Praxis bedeutet dies für russische Antragsteller: Die Visagebühr erhöht sich von 35 auf 80 Euro für alle Antragsteller. Die Prüfungszeit verlängert sich von 10 auf 15 Tage. Dieser Zeitraum kann auf maximal 45 Tage verlängert werden. Antragsteller haben keinen einfachen Zugang mehr zu Visa, die für die mehrfache Einreise in den Schengen-Raum gültig sind.
Ukraine in Flames #180
Obwohl Afrika weit von den Schlachtfeldern des russisch-ukrainischen Krieges entfernt ist, sind auch dort die Auswirkungen der russischen Aggression in mehrfacher Hinsicht zu spüren. Die Hauptsorge gilt natürlich der Ernährungssicherheit. Russland investiert seit langem in regionalen Einfluss, und während einige Länder versuchen, Neutralität zu wahren, tendiert diese Neutralität in Wirklichkeit oft zu einer pro-russischen Position.