846. Kriegstag: Angriffe auf russische Öldepots, Lieferungen von Rheinmetall, Raketen von Italien

Ukrainische Drohnen greifen Öldepots in der Region Rostow an

In der Nacht des 18. Juni haben Drohnen des Sicherheitsdienstes der Ukraine (SBU) die Öldepots Asov und Azovnaftoprodukt in der Region Rostow in der Russischen Föderation angegriffen. Das erfuhr NW aus informierten Quellen. Ihnen zufolge verfügen die Öldepots insgesamt über 22 Tanks. Anwohner hörten laut Berichten die ganze Nacht über Explosionen. Es seien heftige Brände ausgebrochen. Insgesamt führten die SBU-Drohnen in verschiedenen Regionen mehr als 20 erfolgreiche Angriffe auf Objekte der russischen Ölindustrie durch. Zuvor hatte der Gouverneur der Region Rostow, Wassilij Golubew, erklärt, dass Drohnen nachts Tanks mit Ölprodukten in der Stadt Asow angegriffen hätten. Ihm zufolge soll es keine Verletzten gegeben haben. Lokale Medien teilten zahlreiche Fotos und Videos, die einen Großbrand zeigten.

Rheinmetall übergibt Frankenstein-Panzer an die Ukraine

Der deutsche Rüstungskonzern Rheinmetall wird Leopard-Hybridpanzer und Frankenstein-Panzer mit Skyranger-System an die Ukraine liefern. The Telegraph berichtet: “Ein neuer Frankenstein-Panzer mit Skyranger-System zum Abschuss russischer Drohnen und Raketen soll von einem führenden deutschen Rüstungskonzern an die Ukraine geliefert werden. Das Unternehmen Rheinmetall hat angekündigt, dass es sein hochmodernes Skyranger-Abwehrsystem in den Rumpf des Leopard-1-Panzers eingebaut hat und so ein neues Gerät geschaffen hat, um die Verteidigungsfähigkeiten der Ukraine zu stärken.”

Rheinmetall hat erst kürzlich einen Skyranger mit 360-Grad-Gefechtsfeldsensoren entwickelt, der Drohnen bekämpfen kann. Dies gab das Unternehmen kürzlich bei der Eröffnung des geheimen Rheinmetall-Werks in der Westukraine bekannt, in dem das Unternehmen an der Front beschädigte deutsche Panzer repariert. Durch die Reparatur in der Ukraine hofft das Unternehmen, die Zeit bis zur Wiederinbetriebnahme der Panzer zu verkürzen. Zunächst werden im Werk nur gepanzerte Marder-Fahrzeuge und die alte Version des Leopard-Panzers repariert. Das Unternehmen sagte jedoch, dass es modernere Leopard-2-Panzer in der Ukraine reparieren wolle. “Wir planen, langfristig in der Ukraine zu arbeiten. Wir liefern nicht nur Ausrüstung und holen sie dann ab – wir zeigen, dass wir dauerhaft hier sind und die Ukraine unterstützen.”

Italien plant Übergabe von Storm Shadow-Raketen an die Ukraine

Italien plant, eine Reihe von Langstrecken-Marschflugkörpern vom Typ Storm Shadow an die Ukraine zu übergeben. Dies berichtet die italienische Zeitung Fatto Quotidiano. Die Raketen sollen als Teil des neunten Hilfspakets eintreffen, dessen Zuteilung Ende Juni erfolgen soll. Das italienische Verteidigungsministerium hat diese Informationen noch nicht kommentiert.

Italien hat nach inoffiziellen Angaben seit 1999 200 Storm-Shadow-Raketen erhalten. Der britische Verteidigungsminister Grant Shapps erklärte im April, dass Italien zusammen mit Großbritannien und Frankreich bereits an der Lieferung von Langstreckenraketen an die Ukraine beteiligt gewesen sei. Im gleichen Paket plant Rom die Übergabe des Luftverteidigungssystems Samp/T an die Ukraine, wie Italiens Außenminister Antonio Tajani Anfang Juni angekündigt hatte. Der Minister bestätigte, dass die italienische Regierung ein weiteres Militärhilfepaket vorbereitet, dessen Inhalt wie in früheren Fällen vertraulich bleibt. Die Ukraine erhielt 2023 das erste SAMP/T-System, auch bekannt als MAMBA. Dieses französisch-italienische System kann Dutzende Ziele verfolgen und zehn gleichzeitig abfangen. Zuvor hatten Medien berichtet, dass Italien nach dem Gipfel der G7 Mitte Juni einem neuen Militärhilfepaket mit einem Luftverteidigungssystem zustimmen könnte.