Menu

951. Kriegstag: Mark Rutte neuer NATO-Generalsekretär, Russland greift Cherson und Saporischschja an

Mark Rutte neuer NATO-Generalsekretär

Der frühere niederländische Premierminister Mark Rutte hat am 1. Oktober das Amt des NATO-Generalsekretärs von seinem Vorgänger Jens Stoltenberg übernommen. Er wies darauf hin, dass die Ukraine das Hauptthema auf seiner Prioritätenliste als neuer Chef des Bündnisses sein werde, und er versprach, dass er in seiner Position versuchen werde, die Verpflichtungen des Bündnisses gegenüber der Ukraine zu erfüllen – insbesondere im Hinblick auf die Unumkehrbarkeit des Weges der Ukraine hin zu einem NATO-Beitritt.

Rutte drängte darauf, nicht auf die nuklearen Drohungen Russlands zu hören und betonte, dass die Verbündeten derzeit keine direkten Risiken im Einsatz von Atomwaffen sehen. Wie die ukrainische Zeitung “Jewropejska Prawda” berichtet, sagte er zu den jüngsten Äußerungen des Kremlchefs zur Änderung der Bedingungen für den Einsatz von Atomwaffen durch Russland: “Natürlich hören wir regelmäßig Drohungen aus dem Kreml, und diese Rhetorik ist rücksichtslos und unverantwortlich. Aber gleichzeitig muss ich klar betonen, dass wir keine drohende Gefahr durch den Einsatz von Atomwaffen sehen. Das muss ich über den aktuellen Stand der Dinge sagen.” Er fügte hinzu, dass ein gefährlicher Präzedenzfall geschaffen werde, sollte die Welt angesichts von Putins Drohungen insgesamt Zugeständnisse machen. “Dann wird sich herausstellen, dass der Einsatz militärischer Gewalt es einem Land ermöglicht, das zu erreichen, was es will”, so Rutte.

Rutte sagte auch, dass die Entscheidung, der Ukraine die Erlaubnis zu erteilen, die Russische Föderation mit Langstreckenwaffen des Westens anzugreifen, von den Verbündeten getroffen werden sollte, die diese Waffen liefern. Er betonte außerdem, dass er Verständnis für die Bitte der Ukraine habe, Russland mit westlichen Langstreckenwaffen angreifen zu dürfen, und dass er in dieser Frage die Position seines Vorgängers Jens Stoltenberg unterstütze.

Russland bombardiert Markt im Zentrum von Cherson

Am Morgen des 1. Oktober hat die russische Armee den zentralen Teil von Cherson angegriffen. Das meldet Oleksandr Prokudin, Leiter der Gebietsverwaltung. Die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft berichtet unterdessen, dass sechs Einwohner der Stadt bei dem Beschuss getötet wurden. Fünf Zivilisten wurden in ein Krankenhaus eingeliefert.

Russland bombardiert immer wieder Cherson. Am 29. September wurde berichtet, dass die russischen Besatzer drei Mal an einem Tag öffentliche Verkehrsmittel der Stadt beschossen hätten. Am 17. September wurde gemeldet, dass die Russen in Cherson Sprengstoff auf ein Auto abgeworfen hätten. Die Behörden beklagten einen Todesfall und vier weitere Verletzte.

Russische Angriffe auf Saporischschja

Am 1. Oktober haben die russischen Besatzungstruppen Saporischschja angegriffen. Nach vorläufigen Angaben wurden neun Menschen verletzt und eine Person getötet. Dies gab der Leiter der Regionalverwaltung Saporischschja, Iwan Fedorow, in sozialen Netzwerken bekannt. Nach seinen Angaben hatten die Besatzer zuvor sechs Bomben abgeworfen. Der Feind nahm Wohnviertel und Infrastruktureinrichtungen ins Visier. Es seien Hochhäuser und Eigenheime beschädigt worden, berichtete Fedorow.