Appell zur Unterstützung der Ukraine unabhängig von den US-Wahlen
Die Ukraine wehrt sich weiterhin gegen die umfassende russische Aggression, doch angesichts der US-Wahlen droht dem Land und seinen Verbündeten eine Wiederholung des Münchner Szenarios von 1938 – unabhängig davon, wer in den USA gewinnt. Es gibt jedoch noch einen anderen Weg, der der Ukraine dabei helfen wird, gegen die Russische Föderation zu siegen.
Das geht aus einem offenen Brief hervor, der bereits mehr als 100 Unterschriften westlicher Politiker, Wissenschaftler, Militärangehöriger, Journalisten und anderer Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens gesammelt hat. Darin heißt es, dass eine US-Regierung im Falle eines Sieges von Donald Trump bei den Wahlen versuchen würde, ein Abkommen mit der Russischen Föderation durchzusetzen, was den Interessen der Ukraine schaden und die Sicherheit Europas gefährden würde. Sollte Kamala Harris Präsidentin werden, würde die Politik der Stagnation und der roten Linien fortgesetzt, wodurch die Ukraine bislang keine Chance bekommen habe, den Krieg zu gewinnen.
In diesem Szenario könnte sich ein Fatalismus unter wichtigen europäischen Regierungen entwickeln, die an keinen Sieg der Ukraine glauben und im besten Fall dazu neigen, sich als Reaktion auf eine Niederlage der Ukraine auf die Stärkung der NATO-Verteidigungsanlagen zu beschränken. Das könnte zu einem entscheidenden Faktor innerhalb des Bündnisses werden und es schwächen. In jedem der Fälle seien Analogien zum Münchner Abkommen von 1938 offensichtlich, betont der Brief: “Es wäre ein falscher ‘Frieden’, der durch die europäische Duldung der Zerstückelung eines souveränen Staates erreicht würde. Dieser Staat wäre dann nicht mehr in der Lage, sich gegen künftige Aggressionen zu verteidigen, und wir würden gleichzeitig unannehmbar wenig Zeit für unsere eigene Wiederbewaffnung gewinnen. Dies würde wahrscheinlich zu einem größeren und noch zerstörerischeren Krieg führen.”
Die Unterzeichner betonen, dass es einen dritten Weg gebe, der der Ukraine helfen würde, den Krieg durchzuhalten und zu gewinnen: “Die Unterzeichner dieses Appells, der vertraulich unter den politischen Entscheidungsträgern des NATO-Bündnisses verbreitet wird, sind davon überzeugt, dass ein dritter Kurs möglich ist, der zum Überleben der Ukraine als souveräner Staat und zur Niederlage Russlands führen kann.”
In dem Brief heißt es weiter, dass eine Koalition von NATO-Ländern sich verpflichten könnte, die militärische und finanzielle Unterstützung für Kyjiw zu erhöhen und ihr Engagement für das Ziel einer souveränen Ukraine innerhalb ihrer anerkannten internationalen Grenzen zu bekräftigen. Es gehe um den Grundsatz, wer handeln wolle, der könne handeln. Dies bedeutet, dass ein solcher Weg zur Unterstützung der Ukraine und ihres Sieges nicht einer einstimmigen Zustimmung auf der Ebene aller 32 NATO-Mitglieder bedarf, sondern durch eine Koalition “williger” Länder sichergestellt werden könnte. “Dies ist notwendig, um etwaige unmittelbare negative Auswirkungen in der Ukraine nach den Wahlen zu vermeiden”, so der offene Brief.
Russischer Angriff auf Saporischschja
Bei einem Raketenangriff russischer Truppen auf Saporischschja am 5. November sind sechs Menschen ums Leben gekommen. Die Zahl der Verletzten ist auf 23 gestiegen. Dies teilten die Behörden der Stadt mit. Bei dem Raketenangriff wurde zivile Infrastruktur zerstört.
Erste Kämpfe zwischen ukrainischer Armee und nordkoreanischen Soldaten bei Kursk
Ukrainische Geheimdienstquellen berichten, dass es zu ersten Kampfhandlungen zwischen ukrainischen und nordkoreanischen Truppen in der russischen Region Kursk gekommen ist. Dies meldet die Financial Times. Ein hochrangiger Vertreter des ukrainischen Geheimdienstes bestätigte demnach die Kämpfe, wollte jedoch dazu keine weiteren konkreten Informationen liefern. Die Kämpfe sollen in der Region Kursk in Russland stattgefunden haben, wo die Ukraine etwa 600 Quadratkilometer russischen Territoriums kontrolliert, etwas mehr als die Hälfte dessen, was sie im Sommer eingenommen hatte.
Der ukrainische Militärgeheimdienst hatte am Wochenende mitgeteilt, dass Russland nordkoreanische Truppen in Kursk mit 60-mm-Mörsern, Sturmgewehren, Maschinengewehren, Scharfschützengewehren, Panzerabwehrraketen und schultergestützten Panzerabwehrraketensystemen bewaffnet habe. Einige von ihnen wurden auch mit Nachtsichtgeräten und Wärmebildkameras ausgestattet.
Letzte Woche hatten US-amerikanische und südkoreanische Beamte berichtet, im vergangenen Monat seien etwa 8.000 nordkoreanische Soldaten nach Kursk geschickt worden, um der russischen Armee dabei zu helfen, die ukrainischen Truppen aus dem seit August besetzten Gebiet zu vertreiben.