Tag 133 des Krieges: Uni in Charkiw zerstört, neue Verteidigungstaktik der ukrainischen Streitkräfte

Russischer Raketenangriff auf Charkiw

Der Beschuss fand in der Nacht des 6. Juli statt. Das Universitätsgebäude wurde dabei stark beschädigt. Ein 40-jähriger Wachmann starb. In der Nacht gab es zudem russische Raketenangriffe auf die Stadtbezirke Nowobawarskyj, Kyjiwskyj und Osnowjanskyj. Die Angriffe wurden vom Territorium Russlands aus durchgeführt. Jeden Tag beschießen russische Truppen Wohngebiete von Charkiw.

© REUTERS/VYACHESLAV MADIYEVSKYY

Ukraine zerstört russische Depots entlang der Frontlinie

Da die Ukraine über eine bestimmte Menge moderner Langstreckenwaffen (darunter HIMARS) verfügt, konnte sie die ohnehin nicht sehr zuverlässigen russischen Logistikketten unterbrechen, die die Russen an der Front aufgebaut haben. Dies erschwert den Russen die Versorgung mit Munition, Lebensmitteln und anderen Vorräten erheblich. Gerade die Überlegenheit in der Artillerie hatte der russischen Armee bislang ermöglicht, ihre Offensive im Donbass fortzusetzen. Dabei wendet sie die Taktik einer großflächigen Zerstörung an.

Seit 2014/2015 hat Russland in den besetzten Gebieten der Ukraine Dutzende von Munitionsdepots gebaut, die in zivilen Gebäuden in der Nähe von Bahnhöfen versteckt sind. Gerade diese Depots sowie andere, die sich in den Gebieten befinden, die nach dem 24. Februar 2022 besetzt wurden, beschießt die Ukraine in den letzten Wochen systematisch. Allein vom 7. Juni bis 7. Juli führten die ukrainischen Streitkräfte 20 groß angelegte Angriffe auf solche Munitionsdepots durch. Der jüngste Schlag erfolgte am 6. Juli im vorübergehend besetzten Cherson. 

Derzeit versorgt Russland die besetzten Gebiete mit bis zu 10.000 Tonnen Munition pro Woche, mit Ersatzpanzern, Haubitzen und Treibstoff. Doch nun sind die russischen Munitionsdepots und Versorgungspunkte in Reichweite der ukrainischen Artillerie und Raketen. Daher kann Russland in einem Umkreis von 100 Kilometern von der Front keine Munition lagern und muss Züge 90 bis 100 Kilometer von der Front entfernt stoppen, da sonst die Munition von der ukrainischen Artillerie zerstört wird. Russland ist also gezwungen, sich auf Lastwagen zu verlassen, um seine Einheiten an der Front zu versorgen. Gleichzeitig hat Russland bereits über 1200 Lastwagen verloren. Ein weiteres Problem ist die mangelnde Wartung der Fahrzeuge in Russland.

Ukraine in Flames #118

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