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Tag 138 des Krieges: Angriffe auf Donbass und Charkiw, Menschenrechtler gefangen, Soldaten vermisst

Raketenangriff im Gebiet Donezk

Am Abend des 9. Juli haben die Russen vier Raketen auf die Stadt Tschasiw Jar, Bezirk Bachmut, Gebiet Donezk abgefeuert. Der Leiter der Gebietsverwaltung, Pawlo Kyrylenko, sagte, dass dadurch zwei fünfstöckige Gebäude vollständig zerstört worden seien. Die Trümmerbeseitigung und die Suche nach Personen dauert noch an. Bislang wurden 31 Tote geborgen.

© Staatlicher Notdienst

Raketenangriff auf Charkiw

Durch russischen Beschuss wurden in Charkiw sechs Menschen getötet, darunter ein 17-Jähriger mit seinem Vater. Sie fuhren bei dem Beschuss einer Reifenwerkstatt gerade an den getroffenen Autos vorbei, berichtet die Staatsanwaltschaft von Charkiw. Zuvor hatte Serhij Bolwinow, Leiter der Ermittlungsabteilung der Polizei in Gebiet Charkiw, erklärt, dass die russischen Besatzer die Stadtbezirke Kyjiwskyj, Saltiwskyj und Osnowjanskyj beschossen hätten. Ihm zufolge sind ein Einkaufszentrum, Wohngebäude und Privatautos von Anwohnern unter Beschuss geraten.

Bekannter ukrainischer Menschenrechtler und Journalist in Gefangenschaft

Maksym Butkewytsch war ein langjähriger Partner und Freund des UCMC. Im März 2022 ging er freiwillig zu den Streitkräften der Ukraine. Am 24. Juni wurde er von den Russen im Donbass in der Nähe der Dörfer Hirske und Solote gefangen genommen. Seitdem hat seine Familie keinen Kontakt mehr zu ihm und sein genauer Aufenthaltsort ist unbekannt.

In den letzten 20 Jahren war Butkewytsch einer der aktivsten Kämpfer in der Ukraine gegen Diskriminierung in all ihren Formen. Er ist Mitbegründer des Projekts “Ohne Grenzen”, das Flüchtlingen und Binnenmigranten in der Ukraine hilft. Diese Initiative ist auch eine der ersten Organisationen in der Ukraine, die sich aktiv für eine antirassistische Agenda einsetzt und gegen Hassreden in den Medien und in der Öffentlichkeit kämpft. Butkewytsch gehört zu den Gründern des Menschenrechtszentrums ZMINA und des Senders “Hromadske”. 2013 und 2014 arbeitete er als Journalist und berichtete vom Maidan. Er war auch für die BBC und mehrere ukrainische TV-Sender tätig. Butkewytsch unterrichtete an der Kyjiwer Mohyla-Akademie und engagierte sich für Amnesty International.

In der Ukraine gelten mehr als 7000 Soldaten als vermisst

Sie sind Kämpfer der Armee, aber auch Angehörige des Grenzschutzes und von Sonderdiensten. Dies berichtete Oleh Kotenko, Beauftragter für vermisste Personen. Im ukrainischen Fernsehen sagte er: “Wenn wir über Militärs sprechen, dann wissen wir, wer Militärs sind. Es gibt die Streitkräfte, die Nationalgarde, es gibt Grenzschutzbeamte, es gibt den SBU, und dies sind verschiedene Institutionen. Sie sind nicht in den Zahlen enthalten, die die Streitkräfte angeben.” Kotenko zufolge gibt die Armee die Zahl der vermissten Soldaten mit 2000 an. Doch das Callcenter des Ombudsmannes komme laut vorliegenden Informationen auf etwa 7200 Personen.

Podcast Explaining Ukraine

Tschernihiw wurde im Februar und März von russischen Luftangriffen schwer getroffen. Die Stadt war ohne Strom und Wasser, mehr als 140 Hochhäuser und mehr als 2000 Privathäuser wurden beschädigt oder zerstört. Die Zahl der Toten könnte 1000 erreichen. Wenn Tschernihiw gefallen wäre, hätten die Russen als nächstes Kyjiw einnehmen können. Wir sind nach Tschernihiw gefahren, haben mit lokalen Behörden und Freiwilligen gesprochen. Moderatoren: Volodymyr Yermolenko, ukrainischer Philosoph, Journalist und Chefredakteur von UkraineWorld.org, sowie Tetyana Ogarkova, zuständig für Internationale Angelegenheiten beim Ukraine Crisis Media Center.

Podcast Explaining Ukraine

Die Ukrainer verwenden Hightech-Waffen aus dem Westen, um russische Munitionsdepots zu zerstören, und untergraben damit Russlands gesamte auf Artillerie basierende Strategie. Moderatoren: Volodymyr Yermolenko, ukrainischer Philosoph, Journalist und Chefredakteur von UkraineWorld.org, sowie Tetyana Ogarkova, zuständig für Internationale Angelegenheiten beim Ukraine Crisis Media Center.

Jubiläum der Partnerschaft Ukraine-NATO: Gemeinsame Errungenschaften und Herausforderungen

Russland ist heute die größte Bedrohung für die zivilisierte Welt und die NATO unterstützt die Ukraine und ihre Souveränität. Wie entwickelt sich das partnerschaftliche Verhältnis zwischen der Ukraine und der Allianz und wie hilft dies der Ukraine, einen Verteidigungskrieg zu führen?

Teilnehmer:

  • Emine Dscheppar, erste stellvertretende Außenministerin der Ukraine
  • Vineta Kleine, Direktorin des NATO-Informations- und Dokumentationszentrums in Kyjiw
  • Baiba Braže, stellvertretende Generalsekretärin für öffentliche Diplomatie
  • Karen McTaer, Leiterin der NATO-Vertretung in der Ukraine
  • Volodymyr Ohryzko, Außenminister der Ukraine (2007-2009)
  • Ivanna Klympush-Tsintsadze, Vorsitzende des Ausschusses für die Integration der Ukraine in die EU
  • Valery Chalyy, Vorstandsvorsitzender des UCMC, Außerordentlicher und bevollmächtigter Botschafter der Ukraine in den USA (2015-2019)

Ukraine in Flames #122

Ukraine in Flames #123