230. Kriegstag: Russische Angriffe auf Städte, Selenskyj stellt G7-Staaten Formel für Frieden vor

Neue russische Raketenangriffe auf ukrainische Städte

Am Morgen des 11. Oktober dauerte der Luftalarm in allen Regionen mehr als 5 Stunden. Die ukrainische Luftabwehr hat mindestens vier Raketen und feindliche Drohnen in den Regionen Kyjiw, Chmelnyzkyj, Mykolajiw, Saporischschja und Odessa abgeschossen. Serhij Hamalij, Leiter der regionalen Militärverwaltung von Chmelnyzkyj, berichtete auf Telegram, dass die Luftabwehr in der Region im Einsatz sei. Das ukrainische Militär habe eine im Iran hergestellte Kamikaze-Drohne vom Typ Shahed-136 abgeschossen.

Russen greifen Energieanlagen in Lwiw an – ein Drittel der Stadt ist ohne Strom

Im Zuge des neuen Raketenangriffs seien drei Explosionen in zwei Energieanlagen in der Region Lwiw bekannt geworden, berichtet der Leiter der Gebietsverwaltung von Lwiw, Maksym Kosyzkyj. Angaben zu Opfern liegen noch nicht vor.

Präsident der Ukraine stellt G7-Staaten eine Formel für Frieden vor, um Putin zu stoppen

Wolodymyr Selenskyj schlug in seiner Rede bei einem Treffen der G7 Maßnahmen vor, die seiner Meinung nach Putin die Möglichkeit nehmen würden, seine Ziele in der Ukraine zu erreichen. Als ersten Punkt nannte er einen “Luftschild” für die Ukraine und betonte, wenn die Ukraine über genügend moderne Luftabwehrsysteme verfügen werde, werde das Hauptelement des russischen Terrors – die Raketenangriffe – aufhören zu funktionieren. Als nächste Punkte nannte Selenskyj die Wiederherstellung der territorialen Integrität der Ukraine und die Bestrafung Russlands für die Aggression. “Russland muss vollständig isoliert und bestraft werden, sowohl politisch als auch mit Sanktionen”, betonte der Präsident der Ukraine.

Selenskyj sagte ferner, dass viele Länder aus den Folgen des Krieges für die Russische Föderation Schlüsse ziehen würden. Davon hänge die Stabilität der internationalen Rechtsordnung ab. Für den Export von Öl und Gas aus Russland brauche es eine harte Preisobergrenze – Null Profit für den Terrorstaat. “Solche Schritte können den Frieden näher bringen und drängen den Terrorstaat dazu, über Frieden nachzudenken, darüber, dass sich Krieg nicht rentiert”, betonte Selenskyj. Er fügte hinzu, mit Putin gebe es nichts mehr zu besprechen. Es gebe auch keine Hoffnung mehr, dass er irgendwelche Vereinbarungen erfüllen werde.

Als nächsten Punkt nannte der Präsident Sicherheitsgarantien für die Ukraine, die von der Ukraine vorgeschlagen wurden: Das Kyiv Security Compact. Schließlich machte er auf Belarus aufmerksam, das Russland zum Aufmarschgebiet für seinen Krieg gegen die Ukraine gemacht habe. Moskau versuche nun, das Nachbarland auf seiner Seite voll in den Krieg hineinzuziehen. Selenskyj betonte, dass die Ukraine keine militärischen Maßnahmen gegen Belarus geplant habe und auch nicht plane. Aber um zu verhindern, dass der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko provoziert, schlägt Selenskyj eine internationale Beobachtungsmission an der Grenze vor. “Eine Mission internationaler Beobachter kann an der Grenze zwischen der Ukraine und Belarus stationiert werden, um die Sicherheitslage zu überwachen. Das Format kann von unseren Diplomaten ausgearbeitet werden. Ich bitte Sie auf der Ebene der G7, diese unsere Initiative zu unterstützen”, sagte Selenskyj.

Ihm zufolge hat der Krieg jetzt ein entscheidendes Stadium erreicht. Es sei sehr wichtig, nicht allen Mitteln der Erpressung nachzugeben, die der Kreml einsetze.

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Zunehmende Sorge bereitet die Grenze der Region zu Belarus, einem Land, das gerade den Einsatz von Truppen an der ukrainischen Grenze angekündigt hat. Was tun die ukrainischen Bürger, Behörden, Freiwillige und Journalisten, um ihrem Land zu helfen, den Krieg gegen Russland zu gewinnen?

Ukraine in Flames #214

Der Europäische Rat gab bekannt, dass Armenien und Aserbaidschan ihr Bekenntnis zur UN-Charta und der Erklärung von Alma Ata von 1991 bekräftigt haben, durch die beide Länder die territoriale Integrität und Souveränität des jeweils anderen anerkennen. Sie einigten sich auch auf eine EU-Mission entlang ihrer Grenze. Wird dieses Abkommen dazu beitragen, den drei Jahrzehnte andauernden Konflikt zu beenden?