237. Kriegstag: Stromversorgung in Gefahr, Drohnen-Abwehrsysteme für Ukraine, Charkiw unter Beschuss

In der Ukraine sind 30 % der Elektrizitätswerke zerstört

Das teilte das ukrainische Präsidialamt mit und forderte alle Regionen auf, sich auf Stromausfälle vorzubereiten. Am Morgen des 18. Oktober hatte Russland erneut in Kyjiw zugeschlagen. Mindestens drei Einschläge wurden bei einer Energieversorgungsanlage auf dem linken Ufer der Hauptstadt registriert. Augenzeugen berichteten, Marschflugkörper über der Stadt gesehen zu haben.

“Bei den Angriffen auf kritische Infrastruktureinrichtungen sind drei Menschen getötet worden. Die Objekte sind stark beschädigt, der Katastrophenschutz setzt alles daran, die Folgen zu beseitigen. Damit hingen Unterbrechungen der Wasser- und Stromversorgung in einigen Bezirken von Kyjiw zusammen. Jetzt ist alles wiederhergestellt. Es gibt jetzt Strom, auch die Wasserversorgung normalisiert sich wieder. Ich bitte alle um Verständnis in dieser Situation”, erklärte der Kyjiwer Bürgermeister Vitali Klitschko.

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Die Ukraine wird bald Hunderte von Anti-Drohnen-Systemen erhalten

Dies erklärte NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg in einem Interview für VGTV. Laut Stoltenberg wird die NATO Hunderte von Stationen zur Unterdrückung von Drohnenkontrollsignalen an die Ukraine übergeben, um den Schutz kritischer Infrastruktureinrichtungen zu stärken.

Außerdem erinnerte der NATO-Generalsekretär in einer Rede auf dem Berliner Forum Außenpolitik am 18. Oktober daran, dass Deutschland das moderne IRIS-T-System bereits an die Ukraine übergeben habe. Zudem hätten während eines Treffens der Verteidigungsminister des Bündnisses die USA und einige andere Länder versprochen, weitere Systeme an die Ukraine sowie Munition für die vorhandenen Systeme zu liefern. Stoltenberg betonte, dass die Ukraine verschiedene Luftabwehrsysteme zum Schutz vor verschiedenen Bedrohungen, einschließlich Drohnen, brauche.

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Erneuter Beschuss von Charkiw

Am Morgen des 18. Oktober wurde durch einen russischen Raketenangriff ein Lagerhaus mit humanitärer Hilfe in Charkiw zerstört. Dies berichtete Wolodymyr Tymoschko, der Polizeichef der Region Charkiw, im ukrainischen Fernsehen. Ihm zufolge sind jedoch keine Toten oder Verletzte zu beklagen. Er sagte, um 8:20 Uhr sei eine Infrastruktureinrichtung der Ukrainischen Eisenbahn in der Stadt Charkiw mit sechs S-300-Raketen angegriffen worden. “In dem betroffenen Gebiet gibt es keine militärischen Einrichtungen. Dieses Gebiet wurde nie vom Militär genutzt. Ich möchte darauf hinweisen, dass sich in dem angegebenen Gebiet Lager für humanitäre Hilfe befanden”, so Tymoschko.

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Podcast Explaining Ukraine: Angriffe mit Kamikaze-Drohnen

Russland setzt iranische Kamikaze-Drohnen ein, um Kiew, die Hauptstadt der Ukraine, anzugreifen. Damit setzt Russland seinen Terror gegen die Ukraine fort. Die Zunahme von Raketen- und Drohnenangriffen auf zivile Ziele zeigt, dass Russlands unfähig ist, diesen Krieg am Boden zu gewinnen. Moderatoren: Volodymyr Yermolenko, ukrainischer Philosoph, Journalist und Chefredakteur von UkraineWorld.org, sowie Tetyana Ogarkova, zuständig für Internationale Angelegenheiten beim Ukraine Crisis Media Center.

Ukraine in Flames №222

Das UCMC hat mit mehreren ausländischen Journalisten gesprochen, die derzeit in ukrainischen Städten arbeiten oder vor kurzem dort waren. Sie berichten über ihre Eindrücke von der Ukraine und ihren Menschen inmitten des Krieges.