338. Kriegstag: Putin strebt langwierigen Krieg an, Überblick über die bisherigen Raketenangriffe

Putin will einen langwierigen Krieg

Der russische Diktator Wladimir Putin strebt einen jahrelangen Krieg gegen die Ukraine an und plant eine neue Offensive der russischen Armee, die bereits im Februar oder März 2023 beginnen könnte. Das schreibt Bloomberg unter Berufung auf eine Reihe von Quellen in Russland und den USA in dem Artikel.

Die Agentur stellt fest, dass Putin fast ein Jahr nach Beginn der Invasion, “die nur mehrere Wochen dauern sollte”, eine neue Offensive gegen die Ukraine plant und gleichzeitig Russland auf einen mehrjährigen Konflikt mit den USA und ihren Verbündeten einstellt.

Dem Kreml nahestehende Quellen berichten demnach, Russland könnte mit einer Offensive bereits im Februar oder März 2023 beginnen. “Sie bestätigen die Warnung an die Ukraine und ihre Verbündeten vor einer bevorstehenden neuen Offensive der Russischen Föderation und deuten darauf hin, dass sie beginnen könnte, bevor Kyjiw die jüngst versprochenen Panzer aus den USA und Europa erhält”, so  Bloomberg.

Die Agentur nennt Putins Pläne “eine weitere tödliche Eskalation seines Krieges” und weist darauf hin, dass die Ukraine einen eigenen Schlag vorbereitet, um ihre Gebiete zu befreien. Kyjiw lehne jeden Waffenstillstand ab, mit dem Russland die Kontrolle über die Gebiete überlassen würde.

Die Effektivität der ukrainischen Luftverteidigung nimmt zu

Nach Berechnungen des “Ukrainischen Zukunftsinstituts”, das sich auf offizielle Berichte der ukrainischen Luftwaffe stützt, hat es seit dem 10. Oktober elf massive russische Raketenangriffe auf die Ukraine gegeben.

1) 10.-11. Oktober – 112 Raketen, 65 abgeschossen (58%)

2) 17. Oktober (6 Tage später) – 9 Raketen, 3 abgeschossen (33%)

3) 22. Oktober (5 Tage später) – 36 Raketen, 18 abgeschossen (50%)

4) 31. Oktober (9 Tage später) – 56 Raketen, 45 abgeschossen (80%)

5) 15.-17. November (15 Tage später) – 108 Raketen, 79 abgeschossen (73%)

6) 23. November (6 Tage später) – 67 Raketen, 51 abgeschossen (77,5%), Blackout

7) 5. Dezember (12 Tage später) – 70 Raketen, 60 abgeschossen (86%).

8) 16. Dezember (11 Tage später) – 76 Raketen, 60 abgeschossen (79%).

9) 29.-31. Dezember (13 Tage später) – 81 Raketen, 74 abgeschossen (79%), ballistische Raketen 

10) 14. Januar (15 Tage später) – 38 Raketen, 25 abgeschossen (67%)

11) 26. Januar (12 Tage später) – 55 Raketen, 47 abgeschossen (3 erreichten den Bereich der Luftverteidigung nicht und stürzten ab) (90%)

Die durchschnittliche Anzahl der Raketen bei einem Angriff ist inzwischen auf 64 zurückgegangen. Das durchschnittliche Intervall zwischen den Raketenangriffen beträgt nun rund acht Tage, mit einer Tendenz hin zu 12 bis 15 Tagen. Dies zeigt, dass die russischen Ressourcen begrenzt sind und es immer länger dauert, die Reserven für Angriffe aufzufüllen. Durchschnittlich werden inzwischen 63% der Raketen abgeschossen. Demnach ist die Effizienz in den letzten zwei Monaten auf 78% gestiegen.

Von den Statistiken ausgehend ist mit dem nächsten Angriff in 12 bis 15 Tagen zu rechnen, also zwischen dem 7. und 10. Februar, mit bis zu 60 Raketen. Die Effektivität der ukrainischen Luftverteidigung steigt und die Gefahr für das Energiesystem nimmt ab. Jedoch kann die Russische Föderation Kinschal-Hyperschallraketen einsetzen, die die Ukraine noch nicht abschießen kann.

Raketenangriff am 26. Januar

Bei dem Massenangriff haben die Russen mit zwei Kinschal-Hyperschallraketen Infrastruktureinrichtungen in Kyjiw und Saporischschja getroffen. Das teilte der Sprecher der ukrainischen Luftwaffe, Oberst Jurij Ihnat, im ukrainischen Fernsehen mit: “Sie haben sehr wenige Kinschals, sie bewahren sie auf, um ‘wichtigste strategische Ziele’ zu treffen.” Diesmal wurde ein “wichtigstes strategisches Ziel” in Saporischschja und ein Objekte der Energieinfrastruktur von Kyjiw getroffen. “Es ist ihr ‘strategisches Ziel’, den Menschen, einige Bezirke der Hauptstadt, des Stroms zu berauben”, so Ihnat.

Neben den “Kinschals”, die die ukrainische Luftverteidigung mit den heute verfügbaren Waffen nicht abschießen kann, setzte der Feind am 26. Januar auch noch andere Raketen ein – insgesamt 55. Davon wurden 47 abgeschossen.

Ukraine in Flames #323 

Stepan Bandera ist eine polarisierende Figur der ukrainischen Geschichte. Er ist ein Symbol des ukrainischen Befreiungskampfes, deshalb hat die sowjetische Propaganda ihn als einen Nazi-Kollaborateur und Terroristen dargestellt, um die ukrainischen Befreiungsbemühungen zu schmälern und zu verzerren. Wer war Stepan Bandera und warum verwenden die Russen immer noch klischeehafte Mythen über ihn als Instrument der hybriden Kriegsführung, um die Ukrainer als Nazi-Sympathisanten darzustellen?