418. Kriegstag: Angriff auf Slowjansk, slowakische MiG-29, Folter und Hinrichtungen, Stromexporte

Raketenangriff auf Slowjansk vor Ostern: 15 Tote. 

Am 14. April haben russische Truppen die Wohnviertel von Slowjansk beschossen. Wie die örtlichen Behörden mitteilten, gab es mindestens sieben Einschlagstellen. Die russischen Truppen setzten S-300-Raketen ein. Infolge des Beschusses starben 15 Menschen, darunter ein zweijähriger Junge, und mehr als zwei Dutzend Menschen wurden verletzt. Nach Angaben des Innenministeriums wurden in Slowjansk durch den russischen Raketenangriff 34 Hochhäuser, 20 Privathäuser und 12 Autos beschädigt.

MiG-29-Jäger aus der Slowakei in der Ukraine

Die Slowakei hat alle 13 versprochenen MiG-29-Kampfflugzeuge an die Ukraine übergeben, sagte der Verteidigungsminister des Landes Jaroslav Nagy. “Dieser Transfer wurde auf dem Landweg mit maximaler Sicherheit durchgeführt, und nochmals ein großes Dankeschön an alle beteiligten Kräfte, denn in solchen Fällen handelt es sich um eine wirklich wichtige und komplexe logistische Operation”, so der Minister in einem Facebook-Post.

Am 23. März überführte die Slowakei vier sowjetische MiG-29-Kampfflugzeuge in die Ukraine und war damit das erste NATO-Land, das Kampfflugzeuge zur Verfügung stellte. Die stellvertretende Sprecherin des ukrainischen Parlaments, Olena Kondratjuk, berichtete, dass sie bereits den Luftraum über Charkiw schützen.

86 % der ukrainischen Soldaten wurden in russischer Gefangenschaft gefoltert

86 % der ukrainischen Soldaten, die aus russischer Gefangenschaft zurückkehrten, gaben an, dass sie direkter körperlicher Folter ausgesetzt waren. Der Menschenrechtsbeauftragte des ukrainischen Parlaments, Dmytro Lubinez, sagte in einem Interview mit der Zeitung “Ukrajinska Prawda”: “Wir eröffnen Verfahren für jeden zurückgekehrten Soldaten, wir nehmen Fakten auf, die eine unwürdige Behandlung von Kriegsgefangenen bestätigen. Nach unseren Daten haben 86 % der Rückkehrer aus der Gefangenschaft angegeben, direkter körperlicher Folter ausgesetzt gewesen zu sein, was übrigens nicht nur von uns, sondern auch von der internationalen Menschenrechtsmission der Vereinten Nationen festgestellt wurde.”

Dutzende Videos von Hinrichtungen ukrainischer Soldaten durch russische Soldaten

Dmytro Lubinez, der Menschenrechtsbeauftragter des ukrainischen Parlaments, der Zeitung “Ukrajinska Prawda”: “Das ist das Abschneiden des Kopfes, das Abschneiden der Genitalien, das Abschneiden der Ohren, der Nase, von Gliedmaßen”. Einige der russischen Soldaten, die diese Hinrichtungen durchgeführt haben, konnten verifiziert werden.

Lubinez zufolge verbreitet Russland aus mehreren Gründen solche Videos. Erstens, um “das Ausmaß der anti-ukrainischen Hysterie” innerhalb der russischen Gesellschaft aufrechtzuerhalten. Zweitens, um die eigenen Soldaten davon zu überzeugen, sich nicht den ukrainischen Streitkräften zu ergeben. Drittens, um das ukrainische Militär einzuschüchtern, das sich auf eine Gegenoffensive vorbereitet.

Ukraine exportiert wieder Strom in die Republik Moldau, nach Polen und in die Slowakei 

Seit dem 17. April reicht die Stromproduktion wieder aus, um den Bedarf der Verbraucher zu decken. Das Stromnetz verfügt über ausreichende Kapazitätsreserven, daher hat heute der Stromexport in die Slowakei wieder begonnen. Laut dem Pressedienst von Ukrenergo exportiert die Ukraine stündlich 200 MW in die Slowakei. Darüber hinaus gibt es weiterhin kleine Importe aus der Slowakei (2–4 MW zu unterschiedlichen Zeiten). Die Exporte nach Polen (75 MW pro Stunde) und in die Moldau (99–134 MW zu unterschiedlichen Zeiten) werden ebenfalls fortgesetzt. Schwierig ist die Situation mit der Energieversorgung an vorderster Front. 

Ukraine in Flames №401

Ukraine in Flames №402