422. Kriegstag: 11. Ramstein-Treffen, Einladung zu NATO-Gipfel, Kyjiw wieder unter Beschuss

11. Treffen im Rammstein-Format: Erste Ergebnisse

Am 21. April hat das 11. Treffen der Kontaktgruppe zur Verteidigung der Ukraine im Ramstein-Format begonnen. Es findet auf der US Air Force Base Ramstein in Deutschland statt. Traditionell wird das Treffen von US-Verteidigungsminister Lloyd Austin geleitet. Dort hatten sich vor ziemlich genau einem Jahr, am 26. April 2022, erstmals Vertreter der Verteidigungsministerien von mehr als 40 Staaten der Welt, darunter aller NATO-Mitglieder, getroffen, um den ukrainischen Streitkräften zu helfen. Inzwischen kommen bei den Treffen Vertreter aus mehr als fünfzig Ländern zusammen.

© DoD photo by Chad J. McNeeley

Panzer. Es ist bereits bekannt geworden, dass in Polen ein Wartungszentrum für Leopard-2-Panzer eingerichtet wird. Das sagte der ukrainische Verteidigungsminister Oleksij Resnikow. “Dies wird dazu beitragen, unsere Zusammenarbeit und die Fähigkeiten der ukrainischen Verteidiger zu stärken”, schrieb er auf Twitter. Der Minister erklärte ferner, dass die durch gemeinsame Anstrengungen gebildete “gepanzerte Faust” die Aggression des Terrorregimes gegen Europa und die gesamte freie Welt stoppen werde.

Darüber hinaus gehört zu den Ergebnissen des Treffens die Entscheidung, dass die USA in naher Zukunft mit der Ausbildung ukrainischer Militärs an Abrams-Panzern beginnen werden. Sie wird etwa zehn Wochen dauern, berichtet Associated Press unter Berufung auf Beamte. Gesprächspartner der Agentur sagten, dass 31 Panzer Ende Mai zum Truppenübungsplatz Grafenwöhr in Deutschland gebracht werden sollen. Wenige Wochen später soll dann das ukrainische Militär mit der Ausbildung beginnen.

Flugzeuge? Die Frage der Lieferung von Kampfflugzeugen an die Ukraine hat noch keine Priorität. Das Hauptaugenmerk liege jetzt auf dem Einsatz von Luftverteidigungsystemen zur Verhinderung russischer Angriffe, sagte der amerikanische General Mark Milley, Vorsitzender des Vereinigten Generalstabs der Streitkräfte der Vereinigten. “Besetzte oder kürzlich befreite Gebiete leiden am meisten unter Raketen. Aber jetzt sehen wir, dass sich Russland vorsichtig verhält, weil es versteht, dass die Chancen hoch sind, dass die auf dem Territorium der Ukraine stationierten Luftverteidigungssysteme sehr effektiv funktionieren werden”, sagte er.

Was Kampfflugzeuge betrifft, so besteht die wichtigste vorbereitende Aufgabe darin, die Ausbildung der Piloten zu organisieren, stellte der General fest. “Es braucht viel Zeit, also wählen wir die optimalste Option und konzentrieren uns auf die Luftverteidigung”, fügte er hinzu.

Selenskyj wird im Sommer am NATO-Gipfel teilnehmen

NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat Präsident Wolodymyr Selenskyj zum Gipfeltreffen des Bündnisses eingeladen, das im Juli in Vilnius stattfindet. Das erklärte Stoltenberg selbst vor Beginn des 11. Treffens der Kontaktgruppe zur Verteidigung der Ukraine im Ramstein-Format.

Nach seinem Besuch in Kyjiw sagte Stoltenberg, alle NATO-Verbündeten seien sich einig: Die Ukraine werde Mitglied des Bündnisses. Ihm zufolge muss Kyjiw nach dem Ende des von Russland entfesselten umfassenden Krieges gegen die Ukraine über “Kräfte zur Abschreckung verfügen, um neue Angriffe zu verhindern”. Jetzt werde die Hauptaufmerksamkeit auf den Sieg der Ukraine gerichtet, erklärte der NATO-Generalsekretär.

“Wenn der Krieg endet, müssen wir sicherstellen, dass sich die Geschichte nicht wiederholt, dass Russland die Ukraine nicht weiter angreift, Krieg führen und die europäische Sicherheit weiter untergraben kann”, stellte Stoltenberg klar.

Kyjiw unter Beschuss: Nächtlicher Drohnenangriff

In der Nacht des 21. April haben die russischen Invasoren nach 25-tägiger Pause die Hauptstadt Kyjiw angegriffen. Das ukrainische Militär konnte acht Ziele in der Luft treffen und abschießen. Außerdem haben Drohnen die Region Poltawa angegriffen, dort gibt es Einschläge in zivile Infrastruktur.

Ukraine in Flames №407

Alle Kriege sind von Anfang an geschlechtsspezifisch, in dem Sinne, dass sie für Menschen unterschiedlichen Geschlechts unterschiedliche Auswirkungen haben. Die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern wird in Kriegssituationen verstärkt, und Frauen sind in Bezug auf persönliche Sicherheit, Zugang zu Ressourcen und Menschenrechte unverhältnismäßig benachteiligt. Über Gender-Aspekte in verschiedenen Bereichen, in denen Kriegsverbrechen und Übergriffe durch die Russische Föderation registriert wurden: Abschiebungen, Zerstörung von Infrastruktur, sexuelle Gewalt sowie Möglichkeiten, den Opfern wieder Gerechtigkeit zu verschaffen.