Tag 106 des Krieges: Todesurteile gegen Ausländer in Donezk, Selenskyjs Sanktionen gegen Putin

Todesurteile in Donezk gegen drei Ausländer, die die Ukraine verteidigten. Der sogenannte “Oberste Gerichtshof” der terroristischen Vereinigung “Donezker Volksrepublik” hat am 9. Juni bekanntgegeben, dass er die beiden britischen Staatsbürger, Aiden Eslin und Sean Pinner, und den marokkanischen Staatsbürger Brahim Saadun, die alle die Ukraine verteidigten, zum Tode “verurteilt” habe. Die “Entscheidung” des Pseudo-Gerichts wurde von der Kreml-Propaganda-Agentur “RIA Novosti” verbreitet. Die russische Propaganda versucht, die Ausländer als “Söldner” darzustellen.

Am 12. April war bekannt geworden, dass der 28-jährige Aiden Eslin, der Mariupol verteidigte, gefangen genommen wurde. Laut CBC legte er 2018 den Eid ab und begann seinen Dienst in der 36. Marinebrigade der ukrainischen Streitkräfte. Zusammen mit Eslin wurde sein Freund und Kollege, der 48-jährige Sean Pinner, der 2018 ebenfalls den Eid leistete, gefangen genommen, berichtet “Mediazona”.

Der russische Anwalt des 12-jährigen Brahim Saadun sagte gegenüber russischen Medien, Saadun habe 2021 einen Vertrag mit den ukrainischen Streitkräften unterzeichnet und sei am 12. März in Wolnowacha gefangen genommen worden. Der Generalstab der Streitkräfte der Ukraine betonte am Vortag, dass alle ausländischen Bürger und Staatenlosen, die auf dem Territorium der Ukraine in den Reihen der ukrainischen Streitkräften kämpfen, auf freiwilliger Basis zum Vertragsdienst nach ukrainischem Recht zugelassen worden seien.

Die drei Männer haben den rechtlichen Status von Kombattanten als Soldaten der Streitkräfte der Ukraine, und falls sie in die Hände des Feindes fallen, müssen sie als Kriegsgefangene behandelt werden.

Die britische Außenministerin Liz Tuass verurteilte das “Urteil” gegen die beiden britischer Staatsbürger scharf und betonte, dass sie Kriegsgefangene seien und die “Entscheidung” des sogenannten Gerichts fiktiv sei und keine Rechtskraft habe.

Selenskyj unterzeichnet Erlass über Sanktionen gegen Putin und sein Umfeld. Der Erlass wurde am 9. Juni auf der Website des ukrainischen Staatsoberhauptes veröffentlicht. Wolodymyr Selenskyj setzte damit den Beschluss des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrates vom 9. Juni über unbefristete personenbezogene Sanktionen um. Auf der Liste stehen neben Wladimir Putin der Sprecher des Diktators Dmitrij Peskow,  der russische Ministerpräsident Michail Mischustin und seine Stellvertreter, der Sekretär des Sicherheitsrates der Russischen Föderation Nikita Patruschew, der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu, der russische Außenminister Sergej Lawrow und andere Mitglieder der Führung des Aggressor-Landes. Es sind insgesamt 35 Personen. Selenskyj wies das ukrainische Außenministerium an, die zuständigen Behörden der EU, der USA und anderer Länder über die Sanktionen zu informieren.

Angriff auf Bachmut gestoppt. Am 9. Juni versuchten russische Truppen eine Offensive in der Nähe von Bachmut in der Region Donezk, aber das ukrainische Militär konnte sie stoppen. Dies teilte der stellvertretende Leiter der Hauptabteilung für Operationen des Generalstabs der Streitkräfte der Ukraine, Oleksij Hromow, mit.

Ukraine in Flames: Debatten über Minderheitenrechte in der Ukraine verdecken oft Versuche prorussischer Aktivisten, den Einfluss der russischen Sprache und Kultur auf die Ukrainer zu rechtfertigen. Wegen des Krieges empfinden viele russischsprachige Ukrainer eine Mitverantwortung für die russische Aggression, weil sie russische Kulturprodukte nutzen und die russische Sprache verwenden, statt Ukrainisch. Experten erläutern, warum der Gebrauch des Russischen der Integrität der ukrainischen Gesellschaft schadet. Video: How Russia weaponized language in linguicide and disinformation