Tag 37 des Krieges: Raketenangriffe auf die Region Odessa, Brand eines Tanklagers im russischen Belgorod, Umgruppierung russischer Truppen

Drei Raketen treffen Region Odessa. Der Leiter der regionalen Militärverwaltung von Odessa, Maksym Martschenko, hat erklärt, Russland habe drei Raketen auf die Region Odessa abgefeuert. “Der Feind hat gerade eine Ortschaft in der Region Odessa mit Iskander-Raketen von der Krim aus mit drei Raketen angegriffen. Es gibt Opfer. Das wird nicht ohne Antwort bleiben. Ich versichere, dass sie jeden Raketenstart und jeden Angriff auf unserem Land bereuen werden”, so Martschenko in einer Videobotschaft.

Viele Ortschaften in den Gebieten Kyjiw und Tschernihiw wieder unter Kontrolle der Ukraine. Nach Angaben des Generalstabs der ukrainischen Armee sind die Ortschaften Demydiw, Dymer, Lytwyniwka, Hawryliwka, Kozarowytschi, Schowtnewe, Hlubiwka, Jasnohorodka, Talakun, Sukolutschja, Lypiwka, Hawronschtschyna, Makowyschtsche, Mykolajwka und Chmilna wieder unter Kontrolle der Ukraine. In der Region Tschernihiw übernahmen die ukrainischen Streitkräfte nach dem Abzug des Feindes die Kontrolle über die Ortschaften Rudnya, Schewtschenkowe, Bobryk, Stara Basan, Nova Basan, Makijiwka, Pohreby, Baschaniwka, Wolodymyriwka, Schnjakiwka, Salne, Sofiiwka und Hawryliwka. Die Russische Föderation führt jedoch weiterhin eine umfassende bewaffnete Aggression gegen die Ukraine durch. Der Feind startet weiterhin systematisch Raketen-, Bomben- und Luftangriffe auf wichtige Infrastrukturobjekte, Regierungsgebäude und Wohngebiete ukrainischer Städte.

Die russischen Truppen gruppieren sich offenbar neu und werden sich wahrscheinlich auf eine Offensive in östlicher Richtung konzentrieren.

Brand in einem Tanklager im russischen Belgorod. Am Morgen des 1. April ist in einem Tanklager in der russischen Stadt Belgorod, 70 Kilometer von Charkiw und 40 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt, ein Feuer ausgebrochen. Es gab keine Opfer. Der Gouverneur der russischen Region Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, sagte, das Feuer sei angeblich durch einen Luftangriff ukrainischer Militärhubschrauber verursacht worden. Der Pressesprecher des Verteidigungsministeriums der Ukraine, Oleksandr Motusjanyk, konnte eine Beteiligung der ukrainischen Streitkräfte an dem Brand weder bestätigen noch dementieren. “Der ukrainische Staat verteidigt sich heute gegen eine bewaffnete russische Aggression, und zwar auf dem Territorium der Ukraine”, betonte er vor Journalisten.

Ukraine und Russland tauschen zum zweiten Mal Gefangene aus. Der stellvertretende Leiter des Präsidialamtes, Kyrylo Tymoschenko, sagte, dass 86 ukrainische Soldaten, darunter 15 Frauen, nach Hause zurückkehren würden und bereits in Sicherheit seien. Der erste Gefangenenaustausch zwischen der Ukraine und Russland fand am 24. März statt. Dabei wurden zehn ukrainische Soldaten gegen die gleiche Anzahl gefangener russischer Besatzer ausgetauscht. Außerdem wurden elf russische zivile Matrosen, die die Ukraine von einem in der Nähe von Odessa gesunkenen Schiff gerettet hatte, gegen 19 ukrainische zivile Matrosen eines Rettungsschiffs ausgetauscht, die beim Versuch, ukrainische Soldaten von der Schlangeninsel im Schwarzen Meer zu holen, von den Russen gefangen genommen worden waren.

Explaining Ukraine: Die Russen ziehen sich aus den Außenbezirken von Kyjiw zurück; Zeugenaussagen aus Mariupol

Die Russen ziehen sich aus den Außenbezirken Kyjiws zurück, konzentrieren sich aber auf die Ostukraine. Die Ukraine braucht Waffen, insbesondere für die Luftabwehr, aber auch Raketenabwehrsysteme und gepanzerte Fahrzeuge, um die Verteidigung fortzusetzen. Außerdem berichten Zeugen aus Mariupol, der Stadt des Völkermords des 21. Jahrhunderts. Moderatoren: Volodymyr Yermolenko, Analytics Director bei Internews Ukraine, und Tetyana Ogarkova, zuständig für Internationale Angelegenheiten beim Ukraine Crisis Media Center.

Podcast: Russians are retreating from Kyiv outskirts; testimonies from Mariupol

Ukraine in Flames: Vertreter der Konfessionen nehmen Stellung zum Krieg

Laut dem Ministerium für Kultur und Informationspolitik der Ukraine haben die russische Invasoren mindestens 59 Gebetshäuser in acht Regionen der Ukraine zerstört, darunter die orthodoxe Kathedrale in Mariupol, eine jüdische Schule in Charkiw und Dutzende zerstörte Pfarrkirchen, von denen auch welche der Ukrainischen Orthodoxen Kirche des Moskauer Patriarchats angehören. Ferner entführen russische Soldaten pro-ukrainische Geistliche. Die Vertreter der verschiedenen Religionen und Konfessionen des Landes unterstützen geschlossen den ukrainischen Staat.

Video: Religions take stands and sides in the war

Teilnehmer:

Metropolit von Kyjiw und der ganzen Ukraine Epifanij

Wjatscheslaw Kyrylenko, ehemaliger stellvertretender Ministerpräsident der Ukraine, Kulturminister 2016-2019

Anatolij Babynskyj, Ph.D., Forschungsstipendiat, Institut für Kirchengeschichte, Ukrainische Katholische Universität

Martin Buntow, Franziskaner, Wroclaw (Polen)