Tag 49 des Krieges: Russland im Osten und Süden angriffsbereit, 42 Länder wenden sich an Internationalen Gerichtshof, Präsidenten von Polen, Lettland, Litauen und Estland besuchen Borodjanka

Die russischen Truppen sind im Osten und Süden der Ukraine zu einer Offensive bereit. Dies geht aus einem Bericht des Generalstabs der ukrainischen Streitkräfte vom Abend des 12. April hervor. “Der Feind konzentriert seine Anstrengungen weiterhin auf die Eroberung bestimmter Viertel der Stadt Mariupol und auf Luftangriffe”, so der Bericht. Es werde versucht, Angriffe bei Sewerodonezk, Rubischne und Popasna durchzuführen.

42 Länder haben sich an dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag gewandt. Sie fordern eine Untersuchung von Kriegsverbrechen in der Ukraine auf internationaler Ebene. Dies ermöglicht es nun der Ukraine, das Verfahren zu vereinfachen und zu beschleunigen.

Experten aus der ganzen Ukraine arbeiten unterdessen daran, Beweise für Kriegsverbrechen in Butscha bei Kyjiw zusammenzutragen. Doch die Zahl der Verbrechen ist so groß, dass es nicht genügend Personal dafür gibt. “Wir bekommen aber internationale Unterstützung, Experten aus Frankreich werden diese Woche eintreffen. Darüber hinaus befinden wir uns in Verhandlungen mit anderen EU-Ländern, und es ist sehr wahrscheinlich, dass sie auch Experten zur Verfügung stellen werden. Das wird helfen, die enorme Menge an Arbeit zu bewältigen”, sagte der ukrainische Justizminister Denys Maljuska. Er stellte fest, am schwierigsten sei, die Schuld derjenigen zu beweisen, die verbrecherische Befehle erteilen würden. “Gegenwärtig wird eine Datenbank aufgebaut, um jeden russischen Soldaten getrennt für das, was er getan hat, und diejenigen, die die entsprechenden Befehle gegeben haben, strafrechtlich zu verfolgen”, erläuterte Maljuska.

Der polnische Präsident Andrzej Duda, der estnische Präsident Alar Karis, der litauische Präsident Gitanas Nauseda und der lettische Präsident Egils Levits haben Borodjanka in der Region Kyjiw besucht. Die Stadt wurde von der russischen Invasion besonders schwer getroffen. “Wir wollen Präsident Selenskyj und die Verteidiger der Ukraine in diesem entscheidenden Moment für ihr Land unterstützen”, heißt es seitens des Büros des polnischen Präsidenten. Der litauische Präsident sagte, diejenigen, die die Gräueltaten im Krieg gegen die Ukraine verübt hätten, könne man nicht als Menschen bezeichnen. “Die Kreaturen, die das getan haben, verdienen nicht einmal diese Bezeichnung. Es ist eine vorsätzliche, gezielte und äußerst brutale Vernichtung der ukrainischen Nation”, schrieb er auf Twitter.

Ukraine in Flames: Wie funktioniert die russische Propaganda im Krieg?

Russlands Krieg gegen die Ukraine begann mit Wladimir Putins einstündiger Rede an das Volk, in der er Fakten manipulierte und Narrative in Erinnerung rief, auf denen die heutige russische Außenpolitik beruht. Die russische Propaganda ist ein integraler Bestandteil der russischen Militärmaschinerie. Die Russen leben in einer anderen Realität. In ihr wird die russische Armee wird als triumphal und human dargestellt, die ukrainische Armee hingegen begehe Gräueltaten und erleide schwere Verluste.

Video: How Russian propaganda works during the war?

Was die russischen Truppen bei Kyjiw hinterlassen haben

Ukrainische Parlamentsabgeordnete haben die Region Kyjiw besucht. Iryna Heraschtschenko zeigt Orte in der Nähe von Kyjiw nach der russischen Besatzung. Es laufen bereits erste Wiederaufbauarbeiten in der Region.

Video : Ukrainian MPs visited towns near Kyiv that were under Russian occupation – Part 1

Plünderungen im Dorf Lypiwka bei Kyjiw – Bericht vom Tatort

Ukrainische Parlamentsabgeordnete haben die Region Kyjiw besucht. Iryna Heraschtschenko berichtet und über das Dorf Lypiwka, das im März 2022 von der russischen Armee besetzt wurde.

Video: Ukrainian MPs visited towns near Kyiv that were under Russian occupation – Part 2