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Tag 54 des Krieges: Raketenangriffe auf Lwiw, Offensive im Gebiet Luhansk, Bomben auf Azovstal in Mariupol

Raketenangriffe auf Lwiw: Sieben Tote und elf Verletzte. Am Morgen des 18. April haben die russischen Truppen mehrere Raketen auf Lwiw abgefeuert. Sie trafen militärische Infrastruktur und einen Reifenservice und sorgten für schwere Schäden. Die Einschläge verursachten zudem Brände. Ungefähr 40 Autos wurden beschädigt oder zerstört. Durch die Druckwelle gingen die Fenster eines Hotels zu Bruch, in dem aus anderen Landesteilen evakuierte Bürger untergebracht sind. Elf Menschen wurden bei dem Beschuss verletzt, darunter ein dreijähriger Junge aus Charkiw. Es besteht keine Lebensgefahr für ihn.

Artilleriebeschuss von Charkiw: Fünf Tote. Mindestens drei Menschen wurden am 18. April infolge eines Artillerieangriffs der russischen Armee auf ein Wohnhaus in Charkiw getötet. Die Zahl der Verletzten wird noch geklärt. Das Haus wurde durch die Explosion teilweise zerstört, benachbarte Gebäude wurden beschädigt. Außerdem wurde ein Spielplatz getroffen, dabei wurden ein Mann und eine Frau getötet.

Russische Truppen dringen in die Stadt Kreminna im Gebiet Luhansk ein. Das meldet der Leiter der regionalen Militärverwaltung von Luhansk, Serhij Hajdaj, auf Facebook. Ihm zufolge dauerte der Artilleriebeschuss von Kreminna am 17. April den ganzen Tag an und wurde nachts noch verstärkt. Sieben Häuser und Gebäude hätten Feuer gefangen. Russland wolle, so Hajdaj, die Verwaltungsgrenzen der Gebiete Donezk und Luhansk erreichen. Er rechnet mit einem “Mariupol”-Szenario in der gesamten Region.

Auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärte in einer Videobotschaft, dass die Invasoren den Donbass zerstören wollten. So wie das russische Militär Mariupol zerstöre, wolle es auch andere Städte und in den ganzen Regionen Donezk und Luhansk auslöschen.

Russische Armee wirft schwere Bomben auf Azovstal in Mariupol ab. Der Stadtrat von Mariupol hat erklärt, die russischen Besatzer würden die Fabrik Azovstal mit schweren Bomben angreifen. Mindestens 1000 Zivilisten würden sich in den Notunterkünften der Fabrik befinden.

Mehr als 567 ukrainische Kinder sind Opfer der russischen Aggression. Laut gegenwärtig vorliegenden Angaben wurden bisher 205 Kinder getötet und mehr als 362 verletzt. Den Behörden zufolge ist die Region Donezk mit 117 Kindern am stärksten betroffen, gefolgt von der Region Kyjiw mit 107, der Region Charkiw mit 91, der Region Tschernihiw mit 54, der Region Cherson mit 43, der Region Mykolajiw mit 40, der Region Luhansk mit 36, der Region Saporischschja mit 23, der Stadt Kyjiw mit 16, der Region Sumy mit 16 und der Region Schytomyr mit 15. Durch Bombenangriffe und Beschuss seitens der russischen Armee wurden 1018 Bildungseinrichtungen beschädigt, 95 davon sind vollständig zerstört.

Ukraine in Flames: Wer steckt hinter der internationalen Unterstützung für Putin?

Video: Who’s behind international support for Putin?

Trotz der offensichtlichen Kriegsverbrechen Russlands in der Ukraine zögern einige europäische Länder immer noch, sich zwischen den Werten eines vereinten Europas und privaten Interessen zu entscheiden. Sie tragen dazu bei, Putins Narrativ zu fördern und rechtfertigen passiv den Krieg gegen die Ukraine.

Jüngste Wahlen in Europa zeigen dies. Der Abstand zwischen dem Präsidenten Macron und der rechtsextremen Kandidatin Le Pen betrug nach der ersten Runde der französischen Präsidentschaftswahlen etwa 4 %. Le Pen unterstützt Euroskeptiker und ist Teil von Putins Lobby in Frankreich und der EU.

Die Parlamentswahlen in Ungarn haben Fidesz und seinem Führer Orban ermöglicht, eine Regierung zu bilden. Orban ist ein Sympathisant Putins. Er gehört zu denen, die eine Aufnahme der Ukraine in die NATO blockiert haben. Auch lehnt er ab, dass über Ungarn Waffen in die Ukraine transportiert werden.

Der serbische Präsident Vucic bringt seine Unterstützung für Putin zum Ausdruck. Und Belarus ist ein direkter Verbündeter des Kremls und erlaubt Russland, von seinem Territorium aus die Ukraine zu bombardieren.

Teilnehmer:

Ivanna Klympush-Tsintsadze, Vorsitzende des parlamentarischen Ausschusses für die Integration der Ukraine in die Europäische Union
Oleksiy Haran, Professor für Politikwissenschaft, Kyjiw-Mohyla-Akademie; Wissenschaftlicher Direktor der “Democratic Initiatives Foundation”
Andrej Medwedew, belarussischer Journalist bei “Radio Unet”
Jakub Janda, Direktor des “European Values Center for Security Policy”
Mykhailo Drapak, Analyst des Rates für Außenpolitik “Ukrainian Prism”
Sergej Sumlenny, ehemaliger Leiter des Kiewer Büros der Heinrich-Böll-Stiftung
Tetyana Ogarkova, Leiterin der internationalen Abteilung des UCMC

Ukraine in Flames: Worauf basiert die russische Kriegsunterstützung?

Video: What is the Russian support of war based on?

Ukraine in Flames: Russische Aggression in der Ukraine und eineWelternährungskriseVideo: Russian aggression in Ukraine – the reason of world food crisis