Tag 69 des Krieges: Raketenangriffe auf Lwiw, Lage an den Fronten (Charkiw, Donbass, Mariupol), Spannungen in Transnistrien

Lage an den Fronten: Charkiw, Donbass, Mariupol. Der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte teilte am 3. Mai mit, die russischen Besatzer würden ihre Offensive im Osten fortsetzen. Sie ziele darauf ab, die volle Kontrolle über die Gebiete Donezk und Luhansk zu erlangen und eine Landbrücke zur Krim aufrechtzuerhalten.

Der Feind setzt zudem seine Luftangriffe und den Artilleriebeschuss auf Charkiw fort. Die Russen rücken außerdem auf Isjum-Barwinkowe vor, erleiden dabei allerdings Verluste. Die Besatzer haben eine Batterie schwerer 240-mm-Selbstfahrmörser vom Typ “Tulip” und eine Einheit von “Smertsch”-Mehrfach-Raketenwerfern in das Gebiet von Isjum verlegt.

Ferner wollen die Besatzer im Osten der Ukraine die Kontrolle über Rubischne und Popasna übernehmen und eine Offensive in Richtung Lyman, Siwersk und Slowjansk starten. An einigen Abschnitten wird eine zweite Verteidigungslinie aufgebaut. In Mariupol blockieren die Besatzer weiterhin die ukrainischen Verteidiger im Gebiet des Hüttenwerks Asowstal und beschießen sie mit Artillerie und Panzern.

Explosionen in mehreren Regionen der Ukraine. Am Abend des 3. Mai wurde in der gesamten Ukraine Luftalarm ausgelöst. Explosionen wurden aus den Regionen Lwiw, Kirowohrad, Winnyzja und Kyjiw gemeldet.

Der Bürgermeister von Lwiw, Andrij Sadowyj, erklärte, dass es in dem Teil der Stadt Probleme mit der Stromversorgung gebe, weil zwei Umspannwerke beschädigt seien. Der Leiter der Regionalabteilung Transkarpatiens, Viktor Mykyta, bestätoigte den Einschlag einer russischen Rakete in einer Einrichtung in der Bergregion Transkarpatiens. “Die zuständigen Dienste arbeiten vor Ort. Informationen über Verletzte und mögliche Opfer werden geprüft”, so Mykyta.

In den Regionen Winnyzja und Kyjiw erreichten die russischen Raketen ihre Ziele nicht. Sie wurden von der ukrainischen Luftabwehr zerstört.

Russland bereitet die Evakuierung der Familien russischer Offiziere aus Transnistrien vor. Nach Angaben des Generalstabs der Streitkräfte der Ukraine werden die Familien russischer Offiziere aus dem nicht anerkannten Transnistrien evakuiert. Was Transnistrien anbelangt, wird darauf hingewiesen, dass die Situation schwierig bleibt. Die russischen Truppen seien weiterhin in voller Kampfbereitschaft.

Am 3. Mai hatte das sogenannte “Innenministerium” des nicht anerkannten Transnistriens erklärt, es habe eine mutmaßliche ukrainische Drohne mit Sprengsatz entdeckt und “einen versuchten Terroranschlag verhindert”. Nach dem 22. April, als ein Sprecher der russischen Armee sagte, die Aufgabe der russischen Truppen in der “zweiten Phase der Spezialoperation” in der Ukraine sei es, “die volle Kontrolle über den Donbass und die Südukraine” zu erlangen und Transnistrien zu erreichen, war es in der Region zu einer Reihe von Terroranschlägen gekommen, bei denen keine Opfer zu beklagen waren.

Die NATO erwartet weitere Provokationen im nicht anerkannten Transnistrien und glaubt, dass ihr Ziel darin besteht, der Ukraine Probleme zu schaffen. Eine militärische Bedrohung bestehe aber für die Republik Moldau selbst nicht.

Ukraine in Flames: Wie der Krieg Mariupol zerstörte

Mariupol, das vor dem Beginn der russischen Invasion in Bezug auf die Lebensqualität auf Platz 6 der ukrainischen Städte rangierte, ist heute ruiniert und in der einst von 400.000 Menschen bewohnten Stadt in der Region Donezk herrscht eine humanitären Katastrophe. Zehntausende Menschen sind eingeschlossen und können nicht entkommen. Das Hüttenwerk Asowstal ist zu einer wahren Festung geworden, aus der sich das ukrainische Militär verteidigt. Hunderte von Zivilisten verstecken sich in den Kellern dieser Industrieanlage.

Video: How war destroyed the most flourishing city in the east of Ukraine