Nachrichten des Militärs. Der Generalstab der Streitkräfte der Ukraine berichtete am 25. Mai, dem 91. Tag seit Beginn der massiven russischen Invasion, dass die russische Armee derzeit versucht, in Richtung Bachmut und Lyman im Donbass vorzustoßen. Die russischen Besatzer würden sich auf Versuche konzentrieren, die volle Kontrolle über die Gebiete Donezk und Luhansk zu erlangen, insbesondere in Richtung Bachmut. Sie würden versuchen, Erfolge in Richtung Lyman zu erreichen und würden sich aktiv auf eine Offensive in Richtung Nowopawlowsk und Saporischschja vorbereiten.
Die Situation in Sewerodonezk. Die angespannteste Situation ist die in Sewerodonezk. “Die Stadt wird ständig rund um die Uhr vernichtet”, erklärte Serhij Haidaj, Chef der regionalen Militärverwaltung von Luhansk. Die Russen würden die Stadt von drei Seiten aus stürmen und am Stadtrand werde bereits gekämpft. In der Stadt leben noch etwa 15.000 Zivilisten, also fast zehn Prozent der Vorkriegszeit.
Haidaj zufolge setzt der Kreml maximale Kräfte und Ausrüstung ein, um die Verteidigung der Ukrainer zu durchbrechen. Nach seinen Prognosen müssen die ukrainischen Verteidiger noch einige Tage durchhalten, um das Angriffspotential der Russen zu reduzieren. “Wenn die Russen bis Ende dieser Woche, also bis Samstag und Sonntag, keinen Erfolg haben, wird man aufatmen können, und dann wird sich die Lage für uns zumindest stabilisieren”, so Haidaj. Das Problem sei jedoch, dass sich die Situation mit jedem Tag verschlimmere.
Plünderung des besetzten Mariupol. “Sie planen, alles zu mitzunehmen, was sie können.” Satelliten von Planet Labs haben in Mariupol Bewegungen von Schiffen festgestellt, mit denen die Besatzer Metall und Getreide rauben können. Das berichten ukrainische Journalisten des Projekts “Schemy”. Nach Angaben der Verwaltung des Hafens von Mariupol befinden sich seit Beginn der massiven russischen Invasion in der Ukraine im Hafengebiet sechs Frachtschiffe unter ausländischer Flagge.
Zwangs-Passportisierung: Die Besatzer stellen Einwohnern der Gebiete Cherson, Saporischschja und Mariupol russische Pässe aus. Putin hat ein Dekret über die “vereinfachte Zulassung zur russischen Staatsbürgerschaft” von Einwohnern der Regionen Saporischschja und Cherson unterzeichnet. Das entsprechende Dekret wurde in Russland bereits veröffentlicht. Es fügt Zusätze zu dem Dokument hinzu, mit dem die russischen Behörden im April 2019 den Erwerb der russischen Staatsbürgerschaft für Einwohner der selbsternannten “Volksrepubliken Donezk und Luhansk” erleichtert hatten. Die Änderungen sind bereits in Kraft getreten.
Eine ähnliche Situation wird aus Mariupol gemeldet. Demnach hat die sogenannte “Volksrepublik Donezk” für Mariupol und die neu besetzten Gebiete der Region Donezk ermöglicht, auch ohne einen Pass der sogenannten “Volksrepublik” einen russischen Pass zu erhalten. “Die faktische Annexion von Mariupol hat begonnen”, erklärte der Berater des Bürgermeisters von Mariupol, Petro Andrjuschtschenko.
Ukraine in Flames: Ethnische Minderheiten, die durch Russlands Krieg herausgefordert werden
Die russischen Invasoren zerstören zynisch und absichtlich das zivilisatorische Erbe der Ukraine, die die Heimat vieler ethnischer Gemeinschaften ist. Ethnische Minderheiten leiden unter der russischen Invasion und leisten zugleich ihren Beitrag zu einem Sieg der Ukraine.
Video: Ethnic minorities challenged by the Russian war against Ukraine